Die Debatte über die Inflation und die erwartete Senkung der Leitzinsen nimmt kein Ende. Insbesondere die Veröffentlichung des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im März, der erstmals seit 16 Monaten wieder ein Wachstum anzeigt, hat die Diskussionen angeheizt, verstärkt durch Aussagen mehrerer führender US-Finanzpolitiker. Es scheinen selbst diejenigen, die eher als Tauben denn als Falken gelten, skeptischer gegenüber zukünftigen Zinssenkungen zu sein. So fielen die Wahrscheinlichkeiten einer Zinssenkung im Juni vor der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts am letzten Freitag auf 60%, von über 75% vor gerade einmal zwei Wochen.

Und was ist mit der Beschäftigung?

Genau hier zeigt sich, dass die USA im März 303.000 nicht-landwirtschaftliche Arbeitsplätze geschaffen haben, gegenüber einer Prognose von 214.000. Die Arbeitslosenquote und der durchschnittliche Stundenlohn entsprachen jedoch mit jeweils +3,8% und +4,1% auf Jahresbasis den Erwartungen.

Anstatt das Szenario einer sanften Landung der US-Wirtschaft zu unterstützen, sehen die Anleger nun jede Form von Widerstandsfähigkeit als Hindernis für eine schnelle Lockerung der Leitzinsen. Dies führte unmittelbar zu einem leichten Druck auf die globalen Aktienmärkte und auch Staatsanleihenrenditen, die sich weigern, nachzugeben. So stieg beispielsweise die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen kurzzeitig über 4,35%, um die 4,40/43% ins Visier zu nehmen. Die Chartstruktur bleibt über 4,07% konstruktiv, auch wenn in einer idealen Welt das Aufwärtspotenzial auf die Schwelle von 4,55/60% begrenzt bleiben sollte, deren Überschreitung unser langfristiges Abwärtsszenario in Frage stellen würde.