GENF (dpa-AFX) - FiatChrysler-Chef Sergio Marchionne sorgt nach der Opel-Übernahme durch PSA für neue Fusions-Spekulationen. "Ich habe keine Zweifel, dass zur gegebenen Zeit VW auftauchen könnte, um sich zu unterhalten", sagte Marchionne am Dienstag auf dem Genfer Autosalon mit Blick auf eine mögliche Übernahme seines italienisch-amerikanischen Autobauers. PSA und Opel bedrohten VW am meisten, weil sie zusammen als europäische Nummer zwei dem Marktführer auf den Fersen folgten. Die Wolfsburger sind der weltgrößte Autobauer.

Ein VW-Konzernsprecher sagte, VW habe sich seit vielen Jahren strategisch aufgestellt. Mit seinen Marken habe das Unternehmen ein hervorragendes Portfolio, das weltweit einzigartig sei.

Marchionne fordert seit Jahren mehr Zusammenschlüsse speziell unter europäischen Autobauern - die Werke seien zu schlecht ausgelastet und die Entwicklungskosten der Branche zu hoch. Am Dienstag sagte er zudem, er sehe keinen Grund, es nicht wieder einmal wieder bei General Motors zu versuchen. Vor zwei Jahren war er bei den Amerikanern abgeblitzt. GM will sich nun mit Opel und der Schwestermarke Vauxhall von seinem chronisch verlustreichen Europageschäft trennen. Für das Autogeschäft von GM Europe legt PSA Peugeot Citroen 1,3 Milliarden Euro auf den Tisch.

Marchionne will in zwei Jahren den Vorstandsvorsitz von FiatChrysler abgeben. VW und Marchionne waren sich in der Vergangenheit nicht immer grün: Vor einigen Jahren in der Krise auf dem europäischen Markt warf der damalige Fiat-Chef Volkswagen eine ruinöse Rabattschlacht vor, VW forderte daraufhin den Rücktritt des Italieners von der Spitze des europäischen Branchenverbands Acea. VW arbeitet bei seiner Hausmarke VW Pkw derzeit an einem Sparkurs, der bis 2020 die jährlichen Kosten um 3,7 Milliarden Euro senken soll. Dazu sollen unter anderem Tausende Stellen abgebaut werden, um die Gewinnschwäche abzuschütteln./men/stb/he