Zürich (awp) - Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler und Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz blicken an der Generalversammlung des Rückversicherers auf ein herausforderndes Jahr 2017 zurück und sehen gleichzeitig Chancen für künftiges Wachstum - etwa dank steigender Preise oder im Rahmen der Digitalisierung. Neues zu den derzeit laufenden Verhandlungen mit der japanischen Technologiegruppe Softbank, liessen sie in ihren Reden nicht verlauten.

Mumenthaler sprach von einem anspruchsvollen Jahr für die Versicherungsindustrie, geprägt von zahlreichen Naturkatastrophen. Diese hätten die Rechnung der Swiss Re mit geschätzten 4,7 Milliarden US-Dollar belastet. Dennoch sei es der Gruppe gelungen, einen Gewinn zu erzielen. Und die finanzielle Flexibilität sowie die ökonomisch Solvabilität seien weiterhin hoch. "Alles in allem ein akzeptables Ergebnis in einem anspruchsvollen Jahr", so der CEO.

Als positive Punkte verwies Mumenthaler weiter auf die im letzten Jahr gesehene Trendwende punkto Preisgestaltung und in Sachen Zinsen. "Das sind gute Gründe, um der Zukunft mit Mut und Optimismus zu begegnen", sagte der CEO. In der wichtigsten Vertragserneuerungsrunde im Januar, wo Rückversicherer und Versicherer die Vertragskonditionen aushandeln, habe Swiss Re zuletzt eine Preiserhöhung von 2 Prozent erreicht. Diese Trendwende in der Preisgestaltung sei überfällig gewesen.

"ZAGHAFTER PREISANSTIEG"

Auch Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz zeigte sich in seiner Rede über den "leichten Preisanstieg" seit Anfang Jahr erfreut. "Das ist zwar ermutigend, allerdings fällt der Anstieg deutlich zaghafter aus als erwartet", sagte er. Er verwies überdies auf den weiter voranschreitenden Klimawandel, die Entwicklung der geopolitischen Lage und den digitalen Wandel als weitere Herausforderungen.

"Zukunftsweisende Konzepte rund um Digitalisierung und künstliche Intelligenz stehen aktuell ganz oben auf der Agenda", so Kielholz weiter. Das Versicherungsgeschäft, wie wir es heute kennen, werde sich drastisch verändern. "In unserem Geschäft fallen traditionell gigantische Datenmengen an, die man dank neuer technologischer Möglichkeiten nutzen kann, um wegweisende neue Erkenntnisse zu gewinnen", erklärte der Präsident einen Ansatz, wie Swiss Re vom Wandel profitieren kann.

"Wie Sie wissen, prüfen wir aktuell verschiedene strategische Optionen, unter anderem eine Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen mit Softbank, um das Potential der Digitalisierung besser ausschöpfen zu können", äusserte sich Kielholz auch zum Thema Softbank. "Viel mehr kann ich Ihnen zum heutigen Zeitpunkt leider nicht sagen, aber: wir leben in spannenden Zeiten, soviel ist sicher."

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