ZÜRICH (Dow Jones)--Erneut mit Abgaben hat sich der schweizerische Aktienmarkt zur Wochenmitte gezeigt. Am Nachmittag rutschte der SMI mit den erneut nachgebenden Kursen an der Wall Street wieder ins Minus. Denn die Zinserhöhungs- und Inflationssorgen blieben weiter das bestimmende Thema am Markt. Zudem sind die europäischen Verbraucherpreise im August etwas stärker gestiegen als erwartet. Sie legten gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zu und lagen 9,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten hier lediglich Raten von 0,4 und 8,9 Prozent erwartet. Die Daten stützten die Forderungen der Falken im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) nach einer großen Erhöhung der Zinsen um gleich 75 Basispunkten auf der nächsten Sitzung in der kommenden Woche.

Der SMI reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 10.855 Punkte und schloss damit in der Nähe seines Tagestiefs. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und 6 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 35,99 (zuvor: 22,77) Millionen Aktien. Für die Index-Schwergewichte Nestle, Novartis und Roche ging es um bis zu 0,5 Prozent nach unten.

Bei den Einzelwerten stieg die Aktie von Stadler Rail um 3,0 Prozent. Stifel stufte die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2022 als uneinheitlich ein. Dem guten Auftragseingang von rund 6 Milliarden Franken und dem höher als erwartet ausgefallenen bereinigten EBIT von 46 Millionen Franken stehe eine Senkung der Unternehmensprognose für die EBIT-Marge 2022 und eine kaum verhüllte Senkung der Unternehmensprognose für die mittelfristige EBIT-Marge gegenüber.

ABB verloren dagegen 1,3 Prozent. Accelleron Industries, das vor einem Börsengang stehende Turboladergeschäft des Technologiekonzerns, will in den nächsten Jahren 50 bis 70 Prozent des ausgewiesenen Gewinns als Dividende auszahlen. Bei einem Verschuldungsgrad von unter 1 könnten es auch mehr werden, teilte das Unternehmen auf einem Kapitalmarkttag mit. Angepeilt wird für das laufende Jahr ein operativer Gewinn von rund 150 Millionen Dollar. Bei einem organischen Umsatzwachstum von 6 Prozent ergäbe sich eine operative EBITA-Marge von 24 Prozent. 2021 erwirtschaftete Accelleron 756 Millionen Dollar Umsatz und eine operative Marge von 25 Prozent. Mittelfristig will die ABB-Tochter, deren Börsenstart für den 3. Oktober vorgesehen ist, ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 2 bis 4 Prozent und eine operative Marge von 23 bis 26 Prozent erreichen.

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August 31, 2022 11:42 ET (15:42 GMT)