FÜRTH (dpa-AFX) - Der scheidende Adidas-Chef
2015 hatten die Herzogenauracher mit rund 56 000 Beschäftigten den Umsatz auf 16,9 Milliarden Euro und den Gewinn auf rund 634 Millionen Euro gesteigert. Für die Aktionäre zahlt sich die positive Entwicklung in der Dividende aus: So sollen 1,60 Euro je Aktie an die Anteilseigner fließen - 10 Cent mehr als im Vorjahr.
Dennoch musste sich Hainer auch Kritik gefallen lassen. So beklagten die Aktionäre unter anderem den weiterhin großen Abstand zu Weltmarktführer Nike und die deutlich magerere Profitabilität im Vergleich zum Konkurrenten. "Das ist überhaupt keine Frage, dass wir da besser werden müssen", sagte Hainer. Auch die angepeilten sieben Prozent für dieses Jahr seien noch nicht genug. Eine zweistellige Marge sei das langfristige Ziel.
Die USA sei nach wie vor der Markt "mit dem größten Wachstumspotenzial", sagte Hainer. Die Marketing-Millionen, die der Konzern zuletzt in diesen Markt gepumpt hat, zeigten aber Wirkung: "Das zweistellige Wachstum geht weiter. Wir wissen ja, was wir in unseren Auftragsbüchern haben." Der amerikanische Konsument sehe Adidas heute mit einem deutlich anderen Auge als noch vor einem Jahr.
Die geplante Aufstockung des Aufsichtsrats um vier Mitglieder auf insgesamt 16 Personen sorgte bei Aktionärsvertretern für Stirnrunzeln. Hintergrund der Maßnahme sind die neuen Großaktionäre, denen Adidas mehr Einfluss einräumen will. So sollen Ian Gallienne, Co-Chef der belgischen Holding Groupe Bruxelles Lambert, und der ägyptische Milliardär Nassef Sawiris in das Aufsichtsgremium einziehen. Die Groupe Bruxelles Lambert, hinter der der belgische Investor Albert Frere steht, sowie Sawiris hielten zuletzt mehr als 5 Prozent der Adidas-Stimmrechte. Die anderen beiden Aufsichtsratsposten werden von der Arbeitnehmerseite gestellt./ttr/she/stw/stb