Sehr geehrte Damen und Herren,
die Aufhebung der Sanktionen gegenüber dem Iran hat sicher niemanden mehr überrascht. Dennoch wirkte sich der Fakt noch einmal belastend auf den Ölmarkt aus. Zum Jahreswechsel kostete das Barrel der Nordseesorte Brent noch 37.61 USD. Gerade einmal zwei Wochen danach ist die 30-Dollar-Marke klar durchbrochen und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht. Wie berichtet wurde, plant der Iran eine Erhöhung der täglichen Fördermenge um 500.000 Barrel. Und nach wie vor signalisiert keiner der Beteiligten eine Drosselung der Produktion. Gleichzeitig deuten stark gesunkene Kurse bei anderen wichtigen Rohstoffen darauf hin, dass nicht nur in China der Energiehunger abnimmt und damit das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage noch stärker ausgeprägt wird.
Im Gleichschritt mit den gesunkenen Ölpreisen und weiteren wichtigen Indizes hat auch der CO2-Preis seine überraschend heftige Talfahrt fortgesetzt und auch in der zweiten Januarwoche nochmals kräftig nachgegeben. Früher hatte es sich immer wieder einmal gezeigt, dass der europäische CO2-Markt gerne ein vom übrigen Geschehen abgekoppeltes Eigenleben führt. Sinkende Energiepreise legen nämlich eigentlich nahe, dass der Verbrauch und damit verbunden auch die Emissionen ansteigen, was wiederum zu einer Preisunterstützung bei den Zertifikaten führt. Doch in den vergangenen Wochen erlebten wir eine Situation, in welcher sinkende Energiewerte und eine geringere Nachfrage zusammentrafen. Dazu haben unter anderem auch die viel zu milden Temperaturen in Europa beigetragen. So viel es einigen großen Unternehmen offenbar nicht allzu schwer, sich von aktuell überschüssigen Positionen zu trennen und Kasse zu machen.
Nun ist es allerdings unmöglich vorauszusagen, wie lange dieses Spiel noch fortgesetzt wird. Am Donnerstag letzter Woche sah es zeitweise so aus, als habe der Markt bei etwa 7,10 EUReine festere Unterstützung gefunden. Doch schon am Tag darauf sah sich der Markt die Sieben-Euro-Marke von unten an. Charttechnisch hat sich der CO2-Preis damit in eine Art Niemandsland begeben, in welchem nur noch schwache Signale für eine Kursprognose auszumachen sind. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Preis zwangsläufig weiter fallen muss. Niemand möchte zwar ins sprichwörtliche 'fallende Messer' greifen und Zertifikate zukaufen, solange die Preise noch weiter nachgeben. Aber der Markt ist technisch bereits deutlich überverkauft und sobald die Abwärtsbewegung anhält, dürfte dies das Startsignal für die Bullen im Markt darstellen.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 15.01.16 | 08.01.16 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 6,67 EUR | 7,41 EUR | -0,74 EUR |
EUA(Dezember-2015-Future) | 6,72 EUR | 7,46 EUR | -0,74 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,47 EUR | 0,45 EUR | -0,02 EUR |
ICEBrent Crude Oil (Benchmark Future) | 29,15 USD | 33,77 USD | -4,62 USD |
EURO(Currency, Forex) | 1,0912 USD | 1,0925 USD | -0,0013 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETSVerwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)
Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Advantag Brokerage GmbH
Advantag AG issued this content on 2016-01-18 and is solely responsible for the information contained herein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 2016-01-18 10:33:02 UTC
Original Document: http://www.advantag.de/p2266_co2-marktbericht-vom-18-01-2016