Zürich (awp) - Die Aktien des österreichischen Sensorspezialisten AMS verzeichnen am Mittwoch einen massiven Gewinnsprung. AMS hat das erste Quartal klar besser als von Analysten erwartet abgeschlossen und rechnet auch im zweiten Quartal mit hohen Umsätzen und Margen. An der Börse gibt es dafür Ovationen.

Die AMS-Papiere starteten bereits stark in den Mittwochshandel und bauen die Gewinne in der Folge aus. Bis um 09.30 Uhr klettern AMS um 17 Prozent auf 12,55 Franken in die Höhe. Derweil verliert der Gesamtmarkt gemessen am SPI nach der guten Performance der vergangenen Tage nun 0,6 Prozent.

Dank der heutigen Avancen können AMS die Kurseinbussen des laufenden Jahres weiter eingrenzen. Die Papiere starteten mit einem Kurs von 26,50 Franken ins Jahr 2020 und fielen im Zuge der Coronakrise und der Herausforderungen, welche der teure Osram-Kauf mit sich bringt, unter die Marke von 8 Franken auf Mehrjahrestiefstwerte zurück.

Der Sensorenhersteller aus der Steiermark hat für das erste Quartal überzeugende Ergebnisse vorgelegt, darin sind sich Analysten einig. Der Umsatz lag im oberen und nicht wie erwartet im unteren Bereich der im Januar kommunizierten Bandbreite. Und auch die Angst vor einem schwachen Folgequartal scheint unbegründet, liegen die Zielvorgaben der Firma doch weit über den Markterwartungen.

Nicht nur Umsatz und EBIT hätten die Erwartungen klar übertroffen, sondern auch der operative Cashflow, heisst es im Kommentar der ZKB. Dadurch sei auch die Verschuldung zurückgegangen. Sollte es AMS gelingen, bei der Osram-Übernahme den angestrebten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag durchzubringen, dann müssten nicht alle angedienten Aktien übernommen werden, was mit Blick auf die Verschuldung ebenfalls positiv zu werten sei.

Vontobel-Analyst Mark Diethelm zeigt sich nicht sonderlich überrascht über das solide Abschneiden im ersten Quartal, hatte AMS die im Januar kommunizierten Vorgaben im Laufe des Monats März doch mehrmals bestätigt. Dennoch streicht er den sehr hohen operativen freien Cashflow hervor. Gemäss Diethelm dürften die Gewinnerwartungen in Analystenkreisen in den nächsten Tagen steigen. Er belässt seine Ratingeinschätzung auf "Buy".

Noch besser als der Zahlenkranz für das erste Quartal kommen die Zielvorgaben für das zweite Quartal an. Am unteren Ende der firmeneigenen Umsatz- und Margenerwartungen dürfte der bereinigte operative Gewinn (EBIT) um 74 Prozent, am oberen Ende sogar um mehr als das Doppelte über den Analystenschätzungen liegen.

Andrew Gardiner von der britischen Barclays findet lobende Worte für die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal und den Ausblick für das Folgequartal. Er geht von einer stabilen Nachfrage entlang der Lieferkette des US-Grosskunden Apple als Basis für die gute Geschäftsentwicklung aus. Sein Interesse gilt nun den nächstens zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen von Osram Licht.

Beobachter sehen sowohl vom starken Zahlenkranz als auch von den überzeugenden Quartalsvorgaben wichtige Impulse für die AMS-Aktien ausgehen. Sie wähnen insbesondere die Leerverkäufer in Zugzwang, ihre Wetten gegen den Apple-Zulieferer zu reduzieren, wenn nicht gar zu schliessen.

mk/cf