LONDON (awp international) - Beim Bierbrauer SABMiller läuft der Verkauf kurz vor der Übernahme durch den Konkurrenten AB Inbev weiter rund. Da der Konzern in Dollar bilanziert, drückt die Stärke der US-Währung aber auf den ausgewiesenen Umsatz. Dieser ging im ersten Quartal (Ende Juni) des laufenden Geschäftsjahres im Jahresvergleich um vier Prozent zurück, teilte das britisch-südafrikanische Unternehmen am Donnerstag in London mit. Bereinigt um Währungseffekte sei der Absatz um zwei Prozent gestiegen. Absolute Zahlen nannte das Unternehmen wie in der Mitteilung zum ersten Quartal üblich nicht.

Die grössten Zuwächse verzeichnete SABMiller in Afrika und Europa. Der afrikanische Kontinent ist der wichtigste Markt für den britischen Konzern. Dort erzielte der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 6,8 Milliarden Dollar. Die hohe Präsenz in Afrika ist einer der Gründe, warum AB Inbev SABMiller für 44 Pfund je Aktie oder insgesamt rund 71 Milliarden Pfund (rund 85 Mrd Euro) schlucken will. Die beiden Konzerne sind der Übernahme am Mittwoch mit der Genehmigung durch das US-Justizministerium einen Schritt näher gekommen.

Der Beck's-Brauer AB Inbev hat jetzt nach eigenen Angaben bereits in 21 Ländern die wettbewerbsrechtliche Zustimmung für die Fusion erhalten. Die Europäische Union hatte im Mai zugestimmt, aber zur Auflage gemacht, praktisch das gesamte SAB-Geschäft in Europa, unter anderem mit der Marke Pilsner Urquell, abzutrennen. In den USA muss die Marke Miller an Molson Coors veräussert werden. Darüber hinaus müssten weitere Geschäfte abgegeben werden, teilte das Justizministerium in Washington am Mittwochabend mit.

Die im November 2015 beschlossene Fusion soll Ende des Jahres endgültig spruchreif werden. Sie würde die bislang grösste Übernahme der Branche darstellen./zb/men