Zürich (awp) - Die Bell-Aktien sind mit deutlichen Avancen in die neue Woche gestartet, nachdem das Unternehmen die Übernahme des Ostschweizer Nahrungsmittelherstellers Hügli angekündigt hatte. Die Aktien von Hügli springen derweil zum offerierten Preis. Analysten kommentieren den Deal unterschiedlich.

Bell notieren um 10.00 Uhr bei überdurchschnittlichen Volumina 3,2% höher bei 454,00 CHF. Hügli notieren derweil bei 910 CHF (13,2%) leicht unter dem offerierten Preis von 915 pro Titel. Der Fleischverarbeiter Bell hatte am Morgen bekannt gegeben, dass er eine Mehrheit der Hügli-Papiere erworben habe und auch die restlichen Aktien kaufen wolle.

Für Vontobel-Analyst René Weber ist der Zusammenschluss keine grosse Überraschung. "Vor dem Hintergrund der Konsolidierung im Lebensmittelsektor ist dieser strategische Schritt ein Schritt in die richtige Richtung", schreibt er. Für Bell ergebe die Wachstumsstrategie im Convenience-Bereich höhere Wachstums- und Rentabilitätsaussichten, und es bestehe ein Synergiepotenzial. Er sehe Bell überdies als "besten Besitzer" für Hügli. Der Vontobel-Analyst bestätigt das 'Hold'-Rating für Bell, nimmt jedoch das Preisziel von 450 CHF in Revision.

Deutlich zurückhaltender kommentiert ZKB-Analyst Daniel Bürki. Bell bezahle für Hügli einen "stattlichen Preis", meint er - zumal Hügli seiner Ansicht nach nur zum Teil in die Kategorie des interessanten Convenience-Geschäfts falle. Eine Enttäuschung seien ausserdem die Vorab-Informationen zum Geschäftsjahr 2017, die Bell ebenfalls am Morgen veröffentlichte. "Das Ergebnis würde so unter unseren Erwartungen ausfallen", urteilt der Experte. Bell geht von einem EBITDA auf Vorjahresniveau (278,0 Mio) und einem Jahresergebnis über Vorjahr (100,6 Mio) aus.

Der ZKB-Analyst bleibt insgesamt bei seiner Einschätzung 'Untergewichten'. Hügli hingegen stuft er dank der Übernahme hingegen auf 'Marktgewichten' von 'Untergewichten' hoch.

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