BRAIN Biotech : Geschäftsbericht 2021/22

Creating a

#Biobased Future

BRAIN Biotech AG

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BRAIN Biotech AG Geschäftsbericht 2021/22

BRAIN Biotech AG

Kennzahlen BRAIN-Gruppe

in Mio. €	2021/22	2020/21	2019/20

Übersicht

BRAIN auf einen Blick

Konsolidierte GuV-Daten:
Umsatz	49,5	38,4	38,2
Gesamtleistung	53,1	40,7	39,2
EBITDA		-1,3		-2,5		-3,9
Bereinigtes EBITDA		-0,1		-2,1		-2,0
Verlust der Periode		-6,3		-4,7		-9,0
Konsolidierte Bilanz-Daten:
Eigenkapital	34,2	41,8	26,1
Eigenkapitalquote (in %)	43,9	53,8	36,2
Bilanzsumme	78,0	77,7	72,2
Konsolidierte Cashflow-Daten:
Cashflow aus operativer Tätigkeit		-1,5		-3,9		-4,8
Cashflow aus der Investitionstätigkeit		-12,7		-2,2		-4,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		-2,0	11,6	13,1

Die BRAIN-Gruppe

Die BRAIN Biotech AG ("BRAIN") ist eines der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der industriellen Biotechnologie. Seit der Gründung im Jahr 1993 hat sich das Unternehmen kontinuierlich von einem auf Forschung und Entwicklung speziali- sierten Dienstleister hin zu einer Unternehmensgrup- pe mit einem umfangreichen Wissenschaftsdienst- leistungs- und Produktgeschäft für den B2B-Markt entwickelt. Bei Spezialenzymen bildet die BRAIN- Gruppe heute die gesamte Wertschöpfungskette ab

- von der Entwicklung bis hin zur Fermentation bzw.

Produktion im Industriemaßstab.

Das Produktgeschäft mit Enzymen bildet die

eine Säule des Geschäfts der BRAIN Biotech AG. Die

zweite Säule basiert auf der Erforschung und Ent-

Am Standort Potsdam führt Analyticon Discovery Hochdurchsatz-Screenings zu naturstoffbasier- ten Wirkstoffen für Auftraggeber u. a. aus der Pharma- und Lebensmittelindustrie durch.

Produktgeschäft (BioIndustrial)

Zum etablierten Produktgeschäft der BRAIN- Gruppe gehören Enzyme und enzymbasierte Pro- dukte der vier direkt am Markt agierenden Unterneh- menstöchter Biocatalysts, Breatec, Biosun und WeissBioTech. Ergänzend enthält unser Produktport- folio auch Aromen und mikrobielle Starterkulturen. Der Kundenfokus unserer Produktaktivitäten liegt im Bereich der Getränke- und Lebensmittelindustrie.

Die deutsche BRAIN Biotech AG ist die Mutter- gesellschaft der internationalen BRAIN-Gruppe mit den Tochterunternehmen AnalytiCon Discovery GmbH, AnalytiCon Discovery LLC, Biocatalysts Ltd. (80,7 %), Biocatalysts Inc., Biosun Biochemicals Inc., Breatec B.V. (62,0 %) und WeissBioTech GmbH. Bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2021/22 gehörte au- ßerdem die L.A. Schmitt GmbH zur Gruppe dazu.

Die zentrale Geschäftsstelle und der Technologie -Campus der BRAIN-Gruppe befinden sich rund 50 km südlich von Frankfurt am Main im hessischen Zwingenberg. Die Fermentations- bzw. Produktions- stätten der BRAIN-Gruppe befinden sich in Kontinen- taleuropa, im Vereinigten Königreich und in den USA.

Die BRAIN-Gruppe hält eine Minderheitsbeteili- gung an der SolasCure Ltd., die mittels der At-Equity- Konsolidierung im Konzernabschluss abgebildet wird.

wicklung (F&E) eigener Inkubator-Projekte sowie auf

gemeinsamen Entwicklungsprojekten als Dienstleis-

ter für Industriepartner.

F&E-getriebenes Geschäft (BioScience) Der Technologie-Campusin Zwingenberg ist

Ausgangspunkt für Produktentwicklungen und innovative Lösungen in den Kategorien

• Enzyme,
• mikrobielle Produktionsstämme,
• Bio(verfahrens)prozesse.

Ein bedeutendes aktuelles Entwicklungsprojekt aus der Kategorie "Enzyme" zielt auf die Anwendung der proprietären Genome-Editing-Nukleasen "BEC" und "BMC" ab. Diese und weitere CRISPR-Cas-Nuk- leasen werden derzeit unter der Marke Akribion Ge- nomics zu einer Technologieplattform ausgebaut.

Die Fermentation und Produktion von Enzymen und anderen Proteinen im Industriemaßstab erfolgt in den Bioprozessanlagen von Biocatalysts Ltd. (Car- diff, Wales, UK). Weitere Blending- und Mixing-Kapa- zitäten befinden sich bei Biosun (Tampa, Florida, USA), Breatec (Nieuwkuijk, Niederlande) und Weiss- BioTech (Büttelborn, Deutschland).

Mit unseren innovativen Produkten und als erfahrener Lösungsanbieter sind wir ein starker Partner der Industrie, die danach strebt, Prozes- se und Produkte nachhaltiger zu machen. Wir nutzen innovative biotechnologische Verfahren, um eine biobasierte Zukunft und den Eintritt in die Bioökonomie zu gestalten.

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In diesem Bericht verwendete Sammelbezeichnungen wie Mitarbeiter, Aktionäre, Kunden oder Verbraucher sind als geschlechtsneutral anzusehen.

BRAIN Biotech AG

Geschäftsbericht 2021/22

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt

01 Unternehmensführung	S. 6
Brief des Vorstandsvorsitzenden	S. 8
Bericht des Aufsichtsrats	S. 14
Der Vorstand im Gespräch	S. 22

02 Unternehmen	S. 30
Zahlen und Fakten	S. 32
Equity Story	S. 34
Werttreiber	S. 38
ESG	S. 40
Inkubator-Pipeline	S. 42
Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2021/22	S. 46
Mitarbeitende und Unternehmenskultur	S. 50
Aktie und Kapitalmarkt	S. 54
03 Erklärung zur	S. 60
Unternehmensführung
04 Konzernlagebericht	S.76
Grundlagen des Konzerns	S.  78
Wirtschaftsbericht	S. 80
Nachtragsbericht	S.  92
Prognosebericht	S. 93
Risiko- und Chancenbericht	S. 94
Übernahmerelevante Angaben gem. § 315a HGB	S.  107
Erklärung zur Unternehmensführung­ gemäß §§ 289f und 315d HGB	S.  110

05 Konzernabschluss	S. 112
Konzernbilanz	S.  115
Konzerngesamtergebnisrechnung	S.  116
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung	S.  118
Konzernkapitalflussrechnung	S.  119
Konzernanhang	S. 120
Versicherung der gesetzlichen Vertreter	S. 193
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers	S. 194

06 Weitere Informationen	S. 202
Glossar	S. 204
Verzeichnis der Grafiken und Tabellen	S.  209
Bildnachweis	S.  210
Finanzkalender	S.  2 11
Kontakt und Impressum	S.  212

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BRAIN Biotech AG

Geschäftsbericht 2021/22

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01

Unternehmens- führung

	01 Unternehmensführung	S. 6

Brief des Vorstandsvorsitzenden	S. 8
Bericht des Aufsichtsrats	S. 14
Der Vorstand im Gespräch	S. 22

Unternehmensführung

Brief des Vorstandsvorsitzenden

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

Adriaan Moelker - CEO BRAIN Biotech AG

wir legen hiermit den Geschäftsbericht der BRAIN Biotech AG für das Geschäftsjahr 2021/22 vor. Unser Geschäftsjahr endete am 30. September 2022.

Der Konzernumsatz betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 49,5 Mio. € und die Gesamt- leistung des Konzerns lag bei 53,1 Mio. €, was einer sehr erfreulichen Steigerung von 29 % bzw. 30 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das bereinigte Betriebsergebnis vor Abschrei- bungen und Steuern (bereinigtes EBITDA) war trotz der anhaltend hohen Investitionen nahe am Break-even, verglichen mit negativen -2,1 Millionen Euro im Vorjahr.

Beide Geschäftssegmente haben zu dem überaus erfreulichen Umsatzwachstum so- wie der Ergebnisverbesserung in einem insgesamt herausfordernden wirtschaftlichen Um- feld beigetragen.

Die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundene Energiekrise gehen auch an unserem Geschäft nicht spur- los vorbei: Lieferketten für Laborartikel und Rohstoffe sind angespannt und steigende Ein- kaufskosten sind Alltag. Wir konnten größere Lieferschwierigkeiten bislang erfolgreich abmil- dern, Kostensteigerungen geben wir, soweit möglich, an unsere Kunden weiter. Dank unserer erfolgreichen Corona-Präventionsmaßnahmen konnten wir größere Ausfallzeiten innerhalb unserer Belegschaft verhindern.

Biotechnologie auf dem Vormarsch

Die Biotechnologie hat in den letzten zwei Jahren an öffentlicher Aufmerksamkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft gewonnen. Das verdanken wir vor allem der Entwicklung mRNA-basierter Impfstoffe gegen das Corona-Virus. Doch auch biotechnologische Lösungen für Industrieprozesse erhalten mehr und mehr Aufmerksamkeit - in der Industrie selbst, aber auch in Politik und Gesellschaft. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die digitale Informationsplattform "biooekonomie.de" für interessierte Bürgerinnen und Bürger in- itiiert und trägt mit dazu bei, dass Themen wie "Präzisionsfermentation" oder "Alternative Pro- teine" in die interessierte Öffentlichkeit getragen und besser verstanden werden. Auch das Wirtschaftsministerium wirbt für das Thema Industrielle Biotechnologie - mit Veranstaltungen für die Wirtschaft und einer Dialogplattform für die interessierte Öffentlichkeit.

Unternehmen wollen und müssen nachhaltiger werden. Dass Prozesse, die auf fossilen Rohstoffen basieren, durch alternative, nicht fossile Ausgangsstoffe bzw. Verfahren ersetzt wer- den können, haben viele Industrieunternehmen inzwischen erkannt. Bestehende Prozessanla- gen, deren Investitionskosten sich bereits amortisiert haben, werden allerdings aus Kosten-

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