Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Ungeachtet einer leicht positiven Vorgabe der Wall Street ist es am Donnerstag an den Börsen in Ostasien und auch in Australien querbeet abwärts gegangen. Die Verluste reichten von 0,3 Prozent in Seoul und in Sydney bis 2,2 Prozent in Hongkong (Späthandel). In Sydney hatten anfangs die ungünstig ausgefallenen Inflationsdaten vom Vortag noch belastet, ehe das Marktbarometer das Minus immer weiter reduzierte.

Der Nikkei-225-Index in Tokio beendete seine jüngste Gewinnserie und fiel um 0,8 Prozent auf 39.342 Punkte. Dass der Einzelhandelsumsatz im Mai mit 3 Prozent ein stärkeres Wachstum zum Vorjahreszeitraum zeigte, als mit 2 Prozent erwartet, half nicht.

Der Yen war zwar erneut schwächer und lotete neue 37-Jahrestiefs gegenüber dem Dollar aus. Er stützte anders als an den vergangenen Tagen diesmal aber nicht. Am Markt mehren sich die Spekulationen bei welchem Kursniveau Japan zugunsten des Yen intervenieren könnte. Im späten Vortagsgeschäft kostete der Dollar schon 160,77 Yen, zuletzt ging er mit 160,39 um. Eine verbale Intervention seitens des japanischen Finanzministers Suzuki, wonach einseitige Kursbewegungen unerwünscht seien, sorgte nur für eine minimale Gegenbewegung. Unterdessen ging es am japanischen Anleihemarkt mit den Renditen merklich aufwärts mit der anhaltenden unterschwelligen Erwartung, dass die japanische Notenbank demnächst die Zinsen erhöhen könnte.


  Chinesische Immobilienaktien sehr schwach 

Insgesamt fehlten den Akteuren an den Aktienmärkten frische Impulse. So wurde beispielsweise das Geschehen an den chinesischen Börsen laut Händlern weiter bestimmt vom Warten auf konkrete wirtschaftliche Stimuli seitens Pekings, die im Juli nach einem hochrangigen Treffen der kommunistischen Partei kommen könnten.

Keine positive Wirkung entfaltete, dass Peking die Hypothekenzinsen und die Anzahlungsanforderungen für Hauskäufer gesenkt hat, in einem weiteren Schritt, der langanhaltenden Immobilienkrise zu begegnen. Die Maßnahmen entsprachen weitgehend den Markterwartungen, nachdem einige Großstädte zuvor bereits die Rahmenbedingungen gelockert hatten. Offenbar unterstrichen sie für die handelnden Akteure die Probleme im Sektor nur, denn Immobilienaktien wie China Vanke (-3,0%) oder Longfor (-3,4%) lagen überdurchschnittlich schwach im Markt.

Auf die Stimmung an den chinesischen Börsen dürfte gedrückt haben, dass die Gewinne der chinesischen Industrie im Mai zwar den zweiten Monat in Folge gestiegen sind, allerdings in deutlich geringerem Tempo. Dazu trug auch die anhaltende Immobilienflaute bei.

Etwas Verunsicherung im Technologiesektor verbreitete, dass in den USA Micron Technology nachbörslich um rund 8 Prozent abgesackt waren. Zwar übertraf das Unternehmen mit seinen Zahlen für das dritte Quartal die Erwartungen, allerdings enttäuschte der Ausblick die hoch gesteckten Erwartungen. In Seoul verloren SK Hynix nach einem anfänglich höheren Minus 0,2 Prozent, während Hanmi Semiconductor um 3,4 Prozent nachgaben.

Das Papier des koreanischen Impfstoffentwicklers SK Bioscience machte einen Satz um 8 Prozent mit der Mitteilung, bei einem deutschen Auftragsfertiger eine 60-prozentige Kontrollmehrheit einzunehmen.


 
Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.759,60        -0,3%      +2,2%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     39.341,54        -0,8%     +18,5%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.784,06        -0,3%      +4,8%      08:00 
Schanghai-Comp.         2.945,85        -0,9%      -0,9%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     17.688,47        -2,2%      +5,7%      10:00 
Taiex (Taiwan)         22.905,98        -0,4%     +27,8%      07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.343,82        +0,4%      +2,7%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.584,24        -0,4%      +9,4%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Mi, 9:17   % YTD 
EUR/USD                   1,0693        +0,1%     1,0680     1,0688   -3,2% 
EUR/JPY                   171,57        -0,1%     171,71     170,90  +10,3% 
EUR/GBP                   0,8459        -0,0%     0,8461     0,8437   -2,5% 
GBP/USD                   1,2640        +0,1%     1,2624     1,2668   -0,7% 
USD/JPY                   160,42        -0,2%     160,77     159,89  +13,8% 
USD/KRW                 1.386,71        -0,5%   1.393,89   1.391,60   +6,8% 
USD/CNY                   7,1244        -0,1%     7,1287     7,1246   +0,4% 
USD/CNH                   7,2981        -0,0%     7,3007     7,2958   +2,0% 
USD/HKD                   7,8082        -0,0%     7,8086     7,8097   -0,0% 
AUD/USD                   0,6672        +0,3%     0,6649     0,6675   -2,0% 
NZD/USD                   0,6096        +0,2%     0,6085     0,6110   -3,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                60.719,29        -0,5%  61.020,63  61.644,30  +39,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  80,71        80,90      -0,2%      -0,19  +12,6% 
Brent/ICE                  85,09        85,25      -0,2%      -0,16  +11,7% 
 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.300,96     2.298,36      +0,1%      +2,60  +11,6% 
Silber (Spot)              28,71        28,78      -0,2%      -0,07  +20,8% 
Platin (Spot)           1.008,19     1.015,50      -0,7%      -7,31   +1,6% 
Kupfer-Future               4,32         4,37      -1,2%      -0,05   +9,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 27, 2024 03:11 ET (07:11 GMT)