FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank will nach der Komplettübernahme ihrer Direktbank-Tochter Comdirect nicht mehr mit zwei Marken agieren. Im aktuellen Geschäftsumfeld mache das keinen Sinn mehr, sagte Vorstandschef Martin Zielke am Freitag in Frankfurt. Das Geldhaus werde die Kräfte von Commerzbank und Comdirect bündeln "und im Vertrieb sowie im Marketing auf eine Marke setzen". So habe der Frankfurter MDax-Konzern einen noch stärkeren Hebel bei der Entwicklung von Smartphone-Apps. Die Banken sollten verschmolzen werden, betonte Finanzchef Stephan Engels.

Die Commerzbank will die Comdirect mit Sitz in Quickborn (Schleswig-Holstein), an der sie gut 82 Prozent hält, ganz übernehmen, da sich mit der Digitalisierung die Geschäftsmodelle angleichen. Den übrigen Aktionären der Comdirect bietet die Commerzbank nun 11,44 Euro je Anteilschein an, wie sie am Donnerstagabend mitteilte. Der Preis liegt 25 Prozent über dem letzten Comdirect-Schlusskurs vor Bekanntgabe der Pläne.

Auf Commerzbank-Kunden könnten unterdessen höhere Gebühren zukommen. "Künftig wird die Commerzbank (...) Leistungen differenzierter bepreisen", hieß es. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. Im Privatkundengeschäft will die Commerzbank bis Ende 2023 unterm Strich mehr als eine Million neue Kunden gewinnen - das ist allerdings eine Drosselung des aktuellen Wachstumstempos./als/stw/DP/jha