Bei dem auch in Deutschland tätigen Institut seien "Mängel und Schwächen" bei internen Geldwäschekontrollen in baltischen Geschäftsstellen gefunden worden, teilte die schwedische Finanzaufsicht am Mittwoch mit. Dem Geldhaus drohen nun Strafzahlungen. Die SEB-Aktien rutschten zeitweise um mehr als fünf Prozent ab.

Mitte November hatten Medien in Schweden erstmals gegen die SEB Geldwäschevorwürfe erhoben. Unter anderem hatte der Sender SVT berichtet, dass das Geldhaus über baltische Konten zweifelhafte Überweisungen Höhe von umgerechnet 49 Millionen Euro abgewickelt habe. Die Transaktionen stünden im Zusammenhang mit der sogenannten "Magnitsky-Affäre". Der russische Anwalt Sergej Magnitsky wurde 2008 verhaftet, nachdem er russische Beamte des Steuerbetrugs beschuldigt hatte. Ein Jahr später starb er in einem Moskauer Gefängnis. SEB-Chef Johan Torgeby hatte die von SVT gebrachten Vorwürfe scharf zurückgewiesen. Sein Institut sei nie für systematische Geldwäsche benutzt worden.

Die SEB ist nicht die einzige Bank aus Skandinavien, die in den Geldwäsche-Skandal verwickelt ist. Auch die schwedische Swedbank sowie die finnische Nordea stehen unter Verdacht. Hintergrund der Ermittlungen gegen die Institute ist der vor rund zwei Jahren aufgedeckte Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank. Über deren Filiale in Estland wurden von 2007 bis 2015 verdächtige Zahlungen im Volumen von 200 Milliarden Euro gebucht. Auch die Deutsche Bank ist deswegen in Misskredit geraten. Sie war jahrelang als Korrespondenzbank für das dänische Institut tätig, zu dem 2020 Commerzbank-Finanzchef Stephan Engels wechselt.