Altdorf (awp) - Die Dätwyler-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2016 den Umsatz zwar gesteigert, die Vorgaben der Analysten sowie auch die eigene Guidance aber verfehlt. Der seit Jahresbeginn neu amtierende CEO Dirk Lambrecht blickt dennoch zuversichtlich in die Zukunft und plant mit weiterem Wachstum.

Der Nettoumsatz von Dätwyler nahm im Berichtsjahr um 4,3% auf 1,22 Mrd CHF zu, wie der Mischkonzern am Freitag schreibt. Bereinigt um die positiven Währungs- (+0,9%) und Akquisitionseffekte (+2,0%) resultierte im Berichtsjahr ein organisches Wachstum von 1,4%.

Allerdings hätten verschiedene einmalige Situationen in den beiden Konzernbereichen auch ein stärkeres organisches Wachstum verhindert, schreibt Dätwlyer. Sowohl das Management auch die Analysten hatten einen Umsatz von knapp 1,25 Mrd CHF erwartet.

GUTE NACHFRAGE NACH SEALING SOLUTIONS

Insgesamt habe die Division Sealing Solutions im vergangenen Jahr von einer starken Nachfrage profitiert. Der Umsatz in der auf Dichtungs- und Verpackungslösungen in den Endmärkten Health Care, Automotive und Civil Engineering spezialisierten Sparte nahm um 6,7% (organisch: +2,9%) auf 753 Mio CHF zu.

Das grösste Wachstum erreichte Dätwyler im Segment Health Care mit den Elastomerkomponenten für vorgefüllte Spritzen und Verabreichungssysteme. Aber auch das Automotive-Segment habe sich in allen geografischen Regionen positiv entwickelt und die Zusammenarbeit mit Nespresso im Segment Consumer Goods entwickle sich weiterhin erfreulich. Zudem erhole sich das Geschäft in China von der im Vorjahr gesehenen Wachstumsverlangsamung.

Bei Sealing Solutions wäre aber ein stärkeres Wachstum möglich gewesen, schreibt Dätwyler weiter. So habe man bei Health Care mit Kapazitätsengpässen und im Civil Engineering Projektgeschäft mit Verzögerungen gekämpft.

SCHWIERIGES MARKTUMFELD IN EUROPA

In der Division Technical Components steigerte Dätwyler den Umsatz um 0,7% auf 463 Mio, wobei organisch sogar ein Minus von 0,8% resultierte. In diesem Bereich bietet Dätwyler ein Sortiment von Standardprodukten aus Elektronik, Automation und ICT an. Sortimentsbereinigungen und die Vereinheitlichung der Rabattpolitik hätten den Umsatz erwartungsgemäss negativ beeinflusst, so die Mitteilung.

Auch habe sich die Division mit ihrer Ausrichtung auf Europa in einem schwierigen Marktumfeld bewegt. Vor allem im Business-to-Consumer-Segment ging die Nachfrage im zweiten Halbjahr in allen Märkten zum Teil stark zurück. Im Kerngeschäft mit Business-to-Business-Kunden vermochten die Distributionsunternehmen Distrelec, Reichelt und Nedis den Umsatz hingegen zu steigern.

ZUVERSICHTLICHER BLICK IN DIE ZUKUNFT

"Beim organischen Umsatzwachstum hat sich die Dätwyler Gruppe im Jahr 2016 noch unter ihrem Wert geschlagen", wird CEO Dirk Lambrecht in der Mitteilung zitiert. Lambrecht zeigt sich aber überzeugt, dass Dätwyler dank der geleisteten Vorarbeiten und anstehenden Massnahmen in Zukunft in beiden Konzernbereichen das Marktwachstum übertreffen kann.

Eine Prognose zu den Gewinnzahlen gibt Dätwyler in der Mitteilung keine ab. Diese werden am 7. Februar veröffentlicht.

mk/tp