FRANKFURT (dpa-AFX) - Wohnungen und Häuser in Deutschland werden auch nach zehn Jahren Immobilienboom immer teurer. Laut jüngsten Daten für das dritte Quartal 2019 setzte sich der Preisanstieg ungebremst fort, wie eine Auswertung des Hamburger Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (Gewos) für die Deutsche Presse-Agentur zeigt.

Demnach verteuerten sich Eigentumswohnungen um 8,2 Prozent gemessen am Vorjahresquartal auf im Schnitt 2030 Euro je Quadratmeter. Der Anstieg sei im dritten Jahr in Folge unvermindert stark, sagte Gewos-Geschäftsführerin Carolin Wandzik. In Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf kletterten die Angebotspreise für Eigentumswohnungen gar um 9,0 Prozent.

"Auch in den sieben größten deutschen Städten ist kein Abflachen der Dynamik zu sehen." Die Schere zwischen Preisen und Mieten öffnet sich so weiter: Die Neuvertragsmieten kletterten im Schnitt um 3,7 Prozent.

Die Angebotspreise für Eigenheime wuchsen ferner um 7,4 Prozent auf 2670 Euro je Quadratmeter im Schnitt. In den sieben größten Städten kosteten Eigenheime mit 6100 Euro je Quadratmeter mehr als das doppelte als im deutschen Mittel, in ostdeutschen Landkreisen waren Häuser dagegen schon für 1500 Euro je Quadratmeter zu haben.

Gewos hatte Immobilien in mittlerer Lage und Ausstattung im Alter von 30 Jahren analysiert, die auf dem Online-Portal Immobilienscout24 angeboten wurden. Es wurden Wohnungen mit drei Zimmern und 80 Quadratmetern sowie Häuser mit 130 Quadratmetern untersucht.

Die Immobilienpreise in Deutschland sind zwischen 2008 und 2018 um fast 50 Prozent gestiegen, wie jüngste Daten des Statistischen Bundesamt zeigen. Seit 2015 habe sich die Zunahme noch beschleunigt./als/DP/zb