FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden am Dienstag zur Handelseröffnung im Plus erwartet. Der XDAX legt im frühen Handel um 0,9 Prozent auf 13.248 Punkte zu, auch der Euro-Stoxx-50 wird ein knappes Prozent im Plus erwartet. Positiv wird zum einen an der Börse gewertet, dass in den USA die Trump-Regierung den Weg für eine geregelte Amtsübergabe an den Sieger der Präsidentschaftswahlen Joe Biden ermöglichen will. Obwohl dieser Schritt einem Eingeständnis seiner Wahlniederlage nahekommt, betonte Trump, dass er seinen Kampf um das Weiße Haus fortsetzen werde. Aus Börsensicht signifikant ist letztlich nur, dass damit noch vorhandene Restrisiken mit Blick auf den Wahlausgang bzw die Amtsübergabe verschwinden. Zum anderen wird leicht positiv gesehen, dass der designierte US-Präsident Joe Biden die von Anlegern geschätzte Ex-Notenbankchefin Janet Yellen zur zukünftigen Finanzministerin ernennen will. Die Meldungen ließen die Kurse im späten Geschäft an der Wall Street noch etwas steigen.

Übergeordnet stehen weiterhin Nachrichten rund um die Entwicklung der Corona-Infiziertenzahlen, die weitere Entwicklung der Lockdowns und der damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen sowie die Zulassung von Corona-Impfstoffen im Blick. Im Handel sieht man derzeit nur begrenztes Aufwärtspotenzial an den Börsen. Viel Positives sei in der Zwischenzeit eingepreist, insbesondere eine starke wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr.


   DAX zukünftig mit 40 Werten 

Nachdem vieles bereits darauf hindeutete, ist es nun offiziell: Ab September 2021 wird der Leitindex DAX um zehn auf dann 40 Werte erweitert. Damit wird er die größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland noch umfassender abbilden. Im Gegenzug verkleinert sich der MDAX auf 50 statt bisher 60 Werte. Bereits ab Dezember 2020 müssen alle künftigen DAX-Kandidaten vor Aufnahme ein positives EBITDA in den zwei letzten Finanzberichten aufweisen. Um die Regeln zu vereinfachen, ohne jedoch auf Investierbarkeit zu verzichten, bestimmt STOXX, der Indexanbieter des Finanzdienstleisters Qontigo, ab der Überprüfung im September 2021 Indexmitglieder nur noch nach Marktkapitalisierung.


  Deutz und Sixt enttäuschen 

Aber auch die Berichtssaison hat noch einige Überraschungen parat, diesmal werden die Nachrichten von Deutz und Sixt negativ aufgenommen. Der Motorenhersteller Deutz hat gewarnt, dass die Mittelfristziele für 2022 wohl erst 2023/24 erreicht werden. Die Erholung der Nachfrage dauere länger als ursprünglich erwartet, so Deutz. Im Handel wird die Verschiebung als Gewinnwarnung gewertet, für den Wert geht es im Spezialistenhandel um 9 Prozent nach unten.

Bei Sixt belastet nach Aussage aus dem Handel die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Sixt erwartet 2020 einen operativen Konzernumsatz von 1,5 Milliarden Euro, vor Steuern rechnet der Konzern mit einem Verlust von 70 bis 95 Millionen Euro im fortgeführten Geschäft. Während sich das Umsatzziel noch im Rahmen der Erwartungen bewegt, liegt der Gewinnausblick unter der Marktschätzung. Die Sixt-Aktie gibt im Spezialistenhandel um gut 4 Prozent nach.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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November 24, 2020 02:13 ET (07:13 GMT)