DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Nach dem Kompromiss für einen schrittweisen Kohleausstieg fordert der Energieversorger Uniper Klarheit über die Zukunft seines vor der Fertigstellung stehenden Steinkohlekraftwerks in Datteln. "Dazu bedarf es angesichts der gewaltigen Investitionen und vertraglichen Verpflichtungen aus diesem Projekt substantieller Gespräche - auch mit unseren Kunden dieses Kraftwerks", sagte Uniper-Kraftwerkevorstand Eckhardt Rümmler am Samstag laut Mitteilung. Das 1,2 Milliarden Euro teure Kraftwerk am Rande des Ruhrgebiets soll nach derzeitigen Planungen 2020 ans Netz gehen. Es ist das einzige im Bau befindliche große Steinkohlekraftwerk in Deutschland.

Die Kohlekommission empfiehlt für bereits gebaute, aber noch nicht im Betrieb befindliche Kraftwerke, "eine Verhandlungslösung zu suchen, um diese Kraftwerke nicht in Betrieb zu nehmen".

Rümmler betonte, für die Unternehmungsplanung von Uniper sei das Kraftwerk Datteln von zentraler Bedeutung. Energie- und klimapolitisch sei es nicht sinnvoll, "das modernste Kraftwerk nicht ans Netz zu bringen und dafür alte und deutlich stärker CO2-ausstoßende Kraftwerke weiter zu betreiben". Das Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 1100 Megawatt sollte schon seit 2011 Strom liefern. Doch sorgten erst ein Baustopp und jetzt Materialmängel am Kraftwerkskessel für Verzögerungen./hff/DP/zb