Hauptversammlung

der Fraport AG

am 28. Mai 2024

Redetext von Dr. Stefan Schulte,

Vorstandsvorsitzender der Fraport AG

Es gilt das gesprochene Wort auf der Hauptversammlung

  1. Einleitung

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie sehr herzlich zur Hauptversammlung der Fraport AG, die nach vier Jahren Corona-Pause nun wieder in Präsenz stattfindet.

Mit 2023 liegt ein forderndes und gleichwohl gutes Geschäftsjahr hinter uns. Corona konnten wir als Konzern mit Blick auf wesentliche finanzielle Kennzahlen weitgehend hinter uns lassen. Zudem haben wir gemeinsam wichtige Weichen gestellt, um Ihr Unternehmen für die Zukunft erfolgreich zu positionieren. In Frankfurt haben wir zum Jahresstart 2023 die Steuerung der Luftsicherheitskontrollen erfolgreich übernommen. Dadurch konnten wir auch den Einsatz von CT-Scannern an den Kontrollstellen massiv beschleunigen. Zudem haben wir bei anhaltend dynamischer Verkehrserholung den operativen Betrieb an unserem Heimatdrehkreuz weiter stabilisiert. International erzielten wir an ersten Beteiligungsflughäfen neue Rekordmarken und große Fortschritte bei unseren Ausbauvorhaben. Letzteres gilt auch für das Terminal 3 in Frankfurt.

Der gemeinsame Erfolg macht stolz. Daher an dieser Stelle ein großes Dankeschön an die gesamte Belegschaft, die durch hohes Engagement die weiter dynamische Verkehrsentwicklung gemeistert hat. Als Team haben wir zusammen viel erreicht. Daran wollen wir miteinander weiter anknüpfen. Dazu haben wir mit der neuen Konzernstrategie Fraport.2030 drei strategische Prioritäten für die nächsten sechs Jahre erarbeitet.

Bevor ich auf Fraport.2030 detaillierter eingehe, lassen Sie mich zunächst die wesentlichen Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr einordnen.

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  1. Rückblick Geschäftsjahr 2023

Liebe Aktionärinnen und liebe Aktionäre: Unser Heimatdrehkreuz in Frankfurt hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr kontinuierlich erholt. Am Ende standen wir bei fast 60 Millionen Passagieren. Das entsprach einer Erholungsrate von rund 84

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Prozent. Damit sind wir in Deutschland nicht nur der mit Abstand gefragteste Airport. Auch bei der Erholungsrate sind wir ganz vorn unter den größten deutschen Flughäfen.

Der Vergleich mit unseren westeuropäischen Wettbewerbern zeichnet dagegen ein ganz anderes Bild. Hier ist Frankfurt bei der Erholung das Schlusslicht, da die hohen Standortkosten deutlich ins Kontor schlagen. Denn die in Deutschland regulativ bedingten Abgaben und Gebühren sind mittlerweile auf über 30 Prozent der gesamten Standortkosten einer Airline angestiegen. Mit der jüngst zum 1. Mai erfolgten weiteren Erhöhung der Luftverkehrssteuer haben sich diese Kostenanteile seit 2019 mehr als verdoppelt. Das ist vor allem auch deshalb kontraproduktiv, weil wir Akteure in der Luftverkehrsindustrie den Umstieg auf einen CO2-freien Betrieb wollen, dafür aber auch die finanzielle Kraft haben müssen.

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Komme ich wieder zurück auf Ihr Unternehmen: Bei Ihrer Fraport, können Sie - sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre - sich zumindest insofern etwas "entspannter zurücklehnen", da Ihr Fraport-Konzern heute bereits sehr erfolgreich und sehr breit international diversifiziert aufgestellt ist.

Das zeigt auch der Blick auf unsere internationale Verkehrsentwicklung. Betrachten wir unser Portfolio ohne den Flughafen Frankfurt, haben wir 2023 eine Erholung auf 98 Prozent erreicht. Damit lagen wir fast auf Vorkrisenniveau. Treiber waren unsere 14 griechischen Flughäfen. Sie lagen beim Fluggastaufkommen zwölf Prozent über 2019. Auch Antalya als mittlerweile drittgrößter türkischer Flughafen erzielte einen neuen Passagierrekord. Diese erfreuliche Entwicklung setzt sich auch 2024 fort. Sodass wir auch im neuen Geschäftsjahr weitere Rekordwerte an einzelnen Standorten erwarten - wie zuletzt in Lima.

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Das kräftige Aufkommensplus im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Basis für eine sehr positive Geschäftsentwicklung. Ihr Unternehmen erzielte beim Umsatz und operativen Ergebnis neue Höchstwerte. Der Umsatz legte um 25,2 Prozent auf

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erstmals über 4 Milliarden Euro zu. Das Konzern-EBITDA kletterte mit 1,2 Milliarden Euro ebenfalls auf einen neuen Rekordwert. Mit Blick auf das operative Geschäft wird deutlich, wie wichtig unser internationales Portfolio mittlerweile ist: Im Ausland lag das EBITDA bereits mit einem Plus von 25 Prozent über 2019, während wir in Frankfurt noch minus zwölf Prozent unter 2019 lagen. Allein aus dieser Betrachtung wird deutlich, welche große Bedeutung das internationale Geschäft für Ihr Unternehmen mittlerweile hat. Die Strategie, unser Know-how auch in wachstumsstarken Auslandsmärkten einzubringen, zahlt sich nun immer mehr aus.

Zurück zum erzielten Ergebnis: Infolge der Höchststände bei Umsatz und EBITDA stieg das Konzern-Ergebnis deutlich an. Mit 430 Millionen Euro lag es lediglich minus vier Prozent unter dem Wert aus 2019.

Sie wissen, dass wir bei unseren großen Ausbauvorhaben auf die Zielgerade einbiegen. Aber gerade die letzten Meter sind oft die herausforderndsten. Umso erfreulicher ist es, dass wir die Kennzahl Netto-Finanzschulden zu EBITDA weiter senken konnten. Nach Auslaufen der Investitionen werden wir in zunehmend großen Schritten die Neuverschuldung senken können. Die Richtung stimmt also. Mit dem erfolgreichen Abschluss unserer großvolumigen Kapazitätserweiterungen in Lima, Antalya und hier in Frankfurt wird Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren vom Marktwachstum profitieren und wieder Free Cashflow positiv unterwegs sein. Damit können wir dann auch endlich wieder Dividendenzahlungen aufnehmen.

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  1. Fraport.2030 und Leuchtturmprojekte

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, dieses Jahr findet ein wichtiges Jubiläum Ihres Unternehmens statt: 100 Jahre Luftverkehr in Frankfurt. Angefangen als Südwestdeutsche Luftverkehrs-AG am "Flugplatz" Rebstock ist Ihre heutige Fraport zu einem führenden internationalen Luftverkehrskonzern gewachsen. Auf diesem Weg sind wir nie stehengeblieben. Wir haben uns stets weiterentwickelt und miteinander die Zukunft gestaltet. Das ist die DNA, die Fraport ausmacht. Sie ist das Fundament auf dem wir, wie eingangs erwähnt, in 2023 wichtige Weichen gestellt haben, um Ihr Unternehmen noch konsequenter auf die Zukunft auszurichten. Unsere Strategie Fraport.2030 ist die Basis für den zukünftigen Erfolg des Konzerns.

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Zentrale Komponente ist dabei das "Wir". Denn wir sind davon überzeugt, dass die Triebfeder für unseren zukünftigen Erfolg, das vernetzte Miteinander ist. Es ist die Basis dafür, dass wir:

  1. unsere Kunden begeistern, und
  2. wichtige wirtschaftliche Meilensteine bis 2030 erreichen: Allen voran ein EBITDA von 2 Milliarden Euro und einen Free Cash Flow von 1 Milliarde Euro.

Mit der Strategie Fraport.2030 packen wir die Herausforderungen an und fokussieren unsere Antworten in drei strategischen Prioritäten Wachstum und Nachhaltigkeit, Effizienz und Innovationen und Top-Arbeitgeber.

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Zur ersten Priorität: Wachstum & Nachhaltigkeit. In der Kombination dieser beiden Begriffe steckt für viele sicher ein Widerspruch. Für uns nicht!

Wir wollen langfristig und profitabel wachsen. Dabei legen wir einen starken Fokus auf Klima- und Umweltschutz. Bis zum Jahr 2030 streben wir an, dass Fraport führend im Bereich des Betriebs umweltfreundlicher Flughäfen ist. Wir zielen darauf ab, finanziell erfolgreich und widerstandsfähig zu sein, um konzernweit kontinuierlich und profitabel zu wachsen. Dies soll natürlich auch nachhaltig geschehen; woran wir uns mit einer weiteren Absenkung der Treibhausgas-Emissionen im Scope 1 und 2 auf nur noch 95.000 Tonnen bis 2030 messen lassen wollen. Hierauf werde ich später noch etwas näher eingehen.

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Mit Effizienz und Innovation, unserer zweiten Priorität, zielen wir darauf, unsere Kunden zu begeistern - durch zuverlässige und reibungslose Prozesse, durch digitale Lösungen, die unsere Kunden unabhängig von Öffnungszeiten 24/7 nutzen können. Der gezielte Einsatz moderner, digitaler und zunehmend über die Zeit auch autonomer Technologien wird für unsere Airlines genauso wie unsere Passagiere die Qualität und Services weiter steigern. Und auch daran wollen wir uns messen lassen

  • zum Beispiel mit einer höheren Passagierzufriedenheit. In einem zunehmend

engeren und damit wettbewerbsintensiveren Arbeitsmarkt sind wir aber einfach auch

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gut beraten, bei der Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen "einen Zahn" zuzulegen - und damit auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber weiter zu steigern.

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Und damit sind wir bei unserer dritten strategischen Priorität, unser Unternehmen noch stärker als Top-Arbeitgeber zu positionieren. Mit dem Programm HRneo adressieren wir die Priorität Arbeitgeber-Attraktivität bereits, indem wir unsere Personalarbeit grundlegend überarbeiten. Bis 2030 wollen wir als internationaler und eng vernetzter Konzern zu den attraktivsten Arbeitgebern in der Luftverkehrsbranche gehören. Das Fundament dafür wird noch mehr eine auf Vertrauen basierte Führungskultur sein, die Neugierde fördert und Leistung belohnt.

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Wir sind überzeugt davon, dass mit den vielfältigen Veränderungen und Herausforderungen - nehmen Sie nur die wichtigsten Schlagwörter: demografischer Wandel und künstliche Intelligenz - auch große Chancen verbunden sind, die wir aktiv für Ihr Unternehmen nutzen wollen.

Mit unserer Strategie und unseren Zielen setzen wir neue, klare Akzente für den Weg Ihres Konzerns, Ihrer Fraport, bis zum Jahr 2030. Diesen Anspruch bringen wir einprägsam nach innen und außen auf den Punkt mit: Connecting the world with tomorrow. Wir verbinden mit unserer Arbeit Menschen. Wir sorgen dafür, dass Waren dorthin kommen, wo sie rund um den Globus gebraucht werden. Wir gestalten damit die Zukunft. Damit zeigen wir: Ihr Unternehmen ist ein international erfolgreicher Flughafenbetreiber.

Zahlreiche Leuchtturmprojekte setzen wir bereits im Rahmen unserer neuen Strategie um.

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Dazu gehören auch unsere Ausbauprojekte. Hier in Frankfurt liegen wir beim Terminal 3 im Plan für eine Inbetriebnahme zum Sommerflugplan im Jahr 2026.

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Wichtige Meilensteine auf dem Weg dorthin haben wir bereits erreicht: Nach Fertigstellung des Rohbaus laufen nun innen die Arbeiten auf Hochtouren. Zahlreiche technische Systeme sind bereits im Gebäude installiert. Dazu zählen 99 Aufzüge und 89 Fahrtreppen. Allein im Terminal-Hauptgebäude haben Handwerker für die Fußbodenheizung mehr als 120 Kilometer Leitungen verlegt. Die Glasfassade ist dort bereits mit 730 riesigen Scheiben geschlossen, um nur wenige beeindruckende Zahlen zu nennen. Mit dieser Schlagzahl geht es weiter. So werden bereits mehr als 2.000 Stellplätze im neuen Parkhaus erfolgreich für das Holiday Parking vermarktet. Die zehn Kilometer langen neuen Anbindungsstraßen sind demnächst vollständig in Betrieb. Erste Testfahrten der Sky Line-Bahn laufen. Flugsteig H wird bis zum Jahressende fertig und behördlich abgenommen. Sie sehen, an unserem Heimatstandort kommen wir mit großen Schritten voran.

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Das gilt auch für unsere internationalen Ausbauprojekte. In Lima steht mittlerweile ein Termin für die Inbetriebnahme des neuen Terminals fest. Am 18.12.2024 ist dort der Start des Flugbetriebs geplant. Bis Ende 2025 wird das neue Midfield-Terminal komplett fertig sein. Damit haben wir die Jahreskapazität eines der wichtigsten und modernsten südamerikanischen Drehkreuze auf rund 40 Millionen Passagiere mehr als verdoppelt.

Mit Blick auf die Region Südamerika, lassen Sie mich kurz etwas zur Situation in Südbrasilien sagen: Wie sie wissen, erlebt der Süden Brasiliens seit Anfang Mai die schlimmsten Überschwemmungen der Geschichte - leider auch mit zahlreichen Todesopfern. Unsere Gedanken sind seitdem bei den Opfern und ihren Angehörigen. Auch der von uns betriebene Flughafen Porto Alegre ist betroffen. Deshalb ruht seit dem 3. Mai der Betrieb. Das haben wir in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und zum Schutz der Beschäftigten und Passagiere vor Ort entschieden. Aus Deutschland heraus haben wir direkt Soforthilfe geleistet und dringend benötigte Hilfsgüter wie Wasseraufbereitungssysteme und Stromgeneratoren in die Region entsandt. Aktuell evaluieren wir die Situation und sind im regelmäßigen Austausch mit den zuständigen Behörden, um die nächsten Schritte zu definieren. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben zu möglichen Schäden durch die

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Überschwemmungen oder die wirtschaftlichen Auswirkungen der Schließung des Airports machen.

Schwenken wir in eine andere Weltregion: Unseren Beteiligungsflughafen in Antalya haben wir gemeinsam mit unserem Partner TAV zum mittlerweile drittgrößten türkischen Airport entwickelt. Bei der laufenden Kapazitätserweiterung an der türkischen Riviera kommen wir ebenfalls sehr gut voran. Erste Bereiche wie das neue VIP-Terminal sind bereits fertig und in Betrieb. Die neuen Terminalbereiche folgen pünktlich vor Beginn der Hauptreisesaison 2025. Mit dem Abschluss des Ausbaus steigern wir unser Wachstumspotenzial auf bis zu 65 Millionen Fluggäste pro Jahr.

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, Sie sehen, dass wir mit dem absehbaren Ende unseres umfassenden Ausbauprogramms im Jahr 2026 sehr gut für zukünftiges organisches Wachstum aufgestellt sind.

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Lassen Sie mich noch einmal näher auf Wachstum & Nachhaltigkeit eingehen. Dass beides nicht im Widerspruch steht, zeigt Ihr Unternehmen bereits seit vielen Jahren. Denn trotz deutlichem Verkehrswachstum werden wir im Vergleich zum Basis-Jahr 1990 die CO2-Emmissionen im Scope 1 und 2 um rund 78 Prozent reduzieren. Um das zu erreichen, arbeiten wir konzernweit mit Hochdruck an den vielfältigen Maßnahmen aus unserem Masterplan Dekarbonisierung. So nehmen wir mit dem großflächigen Photovoltaik-Ausbau entlang der Startbahn 18-West in Frankfurt eine klare Vorreiterrolle für die Grünstromerzeugung direkt auf dem Areal eines internationalen Großflughafens ein. Bis Ende dieses Jahres werden dort rund 37.000 Solarmodule installiert sein. Ergänzend dazu startet ab 2026 die Versorgung mit Grünstrom aus einem Windpark in der Nordsee. Damit werden wir in Frankfurt bereits mehr als 90 Prozent Grünstromanteil erreichen. Diese und weitere Maßnahmen sind wichtige Wegmarken, um spätestens 2045 CO2-frei zu sein - und das konzernweit.

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IV. Ausblick

Lassen Sie uns nun auf die nähere Zukunft blicken. Zunächst auf die anstehende Sommersaison: In Frankfurt erwarten wir bei Bewegungen und Sitzplätzen Zuwächse im mittleren einstelligen Prozentbereich. Gäbe es nicht immer noch Probleme in der Branche, die von Fertigungsverzögerungen neuer Flugzeuge bis hin zu außerplanmäßigen Triebwerksüberprüfungen der A320 reichen, wäre hier die Nachfrage sicher stärker. Mit 282 Destinationen in 90 Ländern ist Frankfurt Airport immer noch vorn bei der für uns wichtigen Kennzahl der direkten Hub-Konnektivität. Auch beim Thema Luftfracht wollen wir als Airport in Europa in diesem Jahr erneut die Nr. 1 bleiben.

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Dass wir Wachstum in Frankfurt bereits wieder gut operativ darstellen können, zeigen die ersten Reisewellen des Jahres rund um Ostern und die Brückentage. Die zahlreichen gemeinsam mit unseren Prozesspartnern eingeleiteten Maßnahmen greifen immer besser. Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht: Im Ground Handling sind wir bei der Personalstärke nahezu auf Vorkrisenniveau. Auch qualitativ liegen wir beim Thema Aus- und Weiterbildung im Plan. Engpässe werden hier zusehends kleiner, was wir in einem wesentlich resilienteren Betrieb positiv spüren. Zusätzlich werden wir gezielt KI zur Optimierung unserer Abfertigungsprozesse nutzen. Zwei Pilotprojekte sind hier besonders aussichtsreich: Einerseits streben wir mittels KI-basierter Disposition im Ladeservice eine passgenaue Vorausplanung der Ressourcen an. Anderseits wird KI beim Turnaround Management, also der reibungslosen Abfertigung einer Maschine, durch präzise Vorhersagen der On- und Off-Block-Time und der Prozessschritte der vielen beteiligten Partner bei der Abfertigung eines Flugzeugs helfen.

Wir konzentrieren uns aber nicht nur hinter den Kulissen auf optimierte Prozesse. Auch in den Terminals hat sich für Fluggäste einiges verbessert. So werden wir zum Sommer bereits mehr als 40 CT-Scanner an den aufkommensstärksten Sicherheitskontrollen einsetzen. Hier zeigt uns die bisherige Erfahrung: Dank effizienteren Abläufen gehören Wartezeiten dort, wo wir die moderne Technologie

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einsetzen können, in aller Regel der Vergangenheit an.

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wir können optimistisch auf den Sommer 2024 blicken, der uns qualitativ weitere große Schritte nach vorn bringen wird.

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Gleiches gilt für unsere wirtschaftliche Erwartung auf das Gesamtjahr 2024. Der Wachstumstrend ist intakt. Das hat bereits unser Zwischenbericht zum ersten Quartal 2024 gezeigt. Auch wenn wir in den ersten drei Monaten insbesondere aufgrund des Streikgeschehens Einbußen von etwa 600.000 Fluggästen verzeichnen mussten, erwarten wir in Frankfurt im gesamten Jahr 2024 ein Wachstum auf rund 61 bis 65 Millionen Passagiere. Getragen von diesem und den internationalen Aufkommenszuwächsen wird das operative Ergebnis auf einen neuen Rekordwert und damit deutlich über den Vorkrisenwert aus 2019 steigen. Auch beim Konzern- Ergebnis werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit die Corona-Pandemie hinter uns lassen. Im Jahr 2019 lagen wir noch bei 454 Millionen Euro. Für 2024 sehen wir diese Kennzahl in einer Spanne von 435 bis 530 Millionen Euro. Aufgrund der hohen Verschuldungsquote werden wir Ihnen nach heutigem Stand gleichwohl auch für 2024 keine Dividendenausschüttung vorschlagen. Erst wenn Ihr Unternehmen näher an den Zielwert von fünf bei der Kennzahl Netto-Finanzschulden zu EBITDA herankommt und wieder Free Cashflow positiv ist, also auch nach Investitionen freie liquide Mittel verdient, können wir Ihnen guten Gewissens wieder eine Gewinnausschüttung vorschlagen.

Mit der Strategie Fraport.2030 und den demnächst weitgehend fertiggestellten großen Ausbauprojekten haben wir wichtige Weichen gestellt, um vom zukünftigen Wachstum in der Branche zu profitieren und dabei kontinuierlich wachsende freie Liquidität zu erwirtschaften. Darin sehen wir einen positiven Ausblick für Sie als Aktionärinnen und Aktionäre und ebenso für alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - konzernweit.

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen. Bleiben Sie uns und Ihrer Fraport AG weiter gewogen!

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Fraport AG published this content on 28 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 28 May 2024 09:14:03 UTC.