WASHINGTON/HEIDELBERG (awp international) - Der Baustoffkonzern HeidelbergCement muss sich für seinen Zusammenschluss mit dem Rivalen Italcementi wie erwartet von einem Teil seines US-Geschäfts trennen. Die amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC forderte am Freitag mit Blick auf die Wettbewerbslage in den USA nach der Übernahme von Italcementi unter anderem den Verkauf einer Zementfabrik in Martinsburg und bis zu elf Distributions-Anlagen in sechs anderen US-Bundesstaaten. So werde der Wettbewerb in fünf regionalen Märkten des Landes sichergestellt.

HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele sieht sein Unternehmen nach der Entscheidung nun auf gutem Weg für die geplante Übernahme des ersten Aktienpakets. Damit lägen alle notwendigen Freigaben der Wettbewerbshüter vor, teilte der Konzern am Sonntag mit. Anfang Juli wollen die Heidelberger von Italmobiliare deren 45-Prozent-Beteiligung an Italcementi abkaufen. Danach soll es ein Übernahmeangebot an die übrigen Aktionäre geben. Bis Ende des Jahres will HeidelbergCement die gesamte Übernahme abschliessen. Der Verkauf des fraglichen US-Geschäfts habe bereits begonnen, hiess es. Unter potenziellen Käufern gebe es "grosses Interesse".

Die EU-Kommission die deutsch-italienische Baustoff-Übernahme bereits Ende Mai unter Auflagen genehmigt. Der Zukauf hat nach früheren Angaben ein Volumen von 3,7 Milliarden Euro. Mit der Transaktion wollen die Deutschen den Abstand zum Marktführer LafargeHolcim verkürzen./jha/stw