Zürich (awp) - Für Helvetia-Chef Philipp Gmür sind die Gewinnmöglichkeiten im Heimmarkt Schweiz "weiterhin sehr gut", auch wenn der Versicherungsmarkt seit Jahren nur marginal wächst. "Die Schweiz wird weiterhin unser starker Anker sein", sagt er in einem Interview mit "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe vom 18. Januar). Allerdings seien die Wachstumsmöglichkeiten hierzulande begrenzt.

Er macht deutlich, dass der Konzerngewinn "auf absehbare Zeit" zwar weiterhin mehrheitlich in der Schweiz verdient werde, doch im Ausland stehe der Helvetia ein "grosses Entwicklungspotenzial offen". Um wieviel der Versicherer in drei, vier Jahren ausserhalb der Schweiz zulegen kann, will sich Gmür nicht festlegen.

Das Konzernziel sei es, auf Gruppenebene auf 10 Mrd CHF Geschäftsvolumen zu kommen, so Gmür weiter. "Ohne Akquisitionen wird das nicht gelingen, aber wir werden kontrolliert wachsen", verspricht er. Profitabilität sei das höchste Ziel. Zusätzliches Geschäftsvolumen verspricht er sich nicht nur von neuen Vertriebsformen im digitalen Kanal, sondern auch von weiteren Absatzkooperationen mit Banken, wie die Helvetia das zuletzt in Italien demonstriert habe.

Aus eigenen Mitteln stehen laut Gmür derzeit rund 200 Mio CHF für Akquisitionen zu Verfügung. "Wir sind kotiert und haben damit auch alle Optionen, die der Kapitalmarkt bietet. Im Vordergrund unserer Ausbaubemühungen stehen Deutschland und Spanien."

Zugleich macht er auch klar, dass das Wachstum nicht auf Kosten der Dividende erfolgen wird. "Wir werden das Versprechen halten, für die Geschäftsjahre 2016 bis 2020 kumuliert mindestens 1 Mrd CHF auszuschütten."

Helvetia ist von Negativzinsen betroffen. Laut Gmür musste der Versicherer in den ersten sechs Monaten 2016 "einen kleinen einstelligen Millionenbetrag" an Negativzinsen zahlen. Dies habe auf das Gesamtergebnis aber wenig Einfluss.

Gegenüber der Zeitung äussert sich Gmür auch zu seinen Ambitionen für das Jahr 2017. "Helvetia soll noch sichtbarer und relevanter werden und vermehrt eigene Akzente am Versicherungsmarkt setzen. Dazu haben wir die nötige Grösse, fähige, motivierte Mitarbeitende und auch die finanzielle Kraft."

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