Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet ein breit angelegtes Kaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere angekündigt, um Inflation und Wachstum in der Eurozone anzukurbeln. Das monatliche Volumen solle bei 60 Mrd. Euro liegen, kündigte EZB-Präsident Mario Draghi auf der gestrigen Pressekonferenz an. Damit liegt das sogenannte Quantitative-Easing-Programm (QE-Programm) etwas höher als zuletzt erwartet. Das neue Kaufprogramm soll im März 2015 beginnen und mindestens bis September 2016 laufen. Das Gesamtvolumen der Käufe dürfte bei mindestens 1,1 Bio. Euro liegen. Die Risiken aus den Staatsanleihen werden überwiegend von den jeweiligen nationalen Notenbanken und nicht von der EZB getragen. Während das österreichische Direktoriumsmitglied Nowotny das Programm kritisierte wurde es von seinem französischen Kollegen Moscovici eindeutig für den europäischen Wachstumspfad positiv aufgenommen wurde.  Da die Inflationsrate in Deutschland mit 0,9 % auf ein 5-Jahrestief gefallen ist, kann auch die deutsche Bundesbank die Deflationsgefahren nicht negieren. Deren Vorsitzendender Weidemann kritisierte zuletzt heftig den geplanten Schritt, konnte ihn aber auch nicht verhindern und möchte keinen offenen Streit in der EZB Spitze riskieren. Die chinesische Führung rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem stabilen Wachstum. Ministerpräsident Li Keqiang sagte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, im kommenden Jahr werde das chinesische Bruttoinlandsprodukt um etwa sieben Prozent steigen. Das entspreche der neuen Normalität Chinas. In absoluten Zahlen seien sieben Prozent heute mehr als zehn Prozent vor fünf Jahren, nämlich umgerechnet mehr als 800 Mrd. US-Dollar.  Ökonomen zweifeln nun an der Nachhaltigkeit der chinesischen Lokomotive für die Weltwirtschaft.Der Euro hat im Zuge der Aktivitäten der EZB deutlich an Wert gegenüber Haupt- wie auch Nebenwährungen erlitten. Heute morgen notiert der Euro gegen den USD bei  1,1350, zum CHF bei 0,9880 und gegen den JPY bei 134,30.

Die Ölpreise sind am Freitag nach dem Tod des saudi-arabischen Königs Abdullah gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Freitag im frühen Handel 49,44 US-Dollar und damit 92 Cent oder fast zwei Prozent mehr als am Donnerstagabend. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 85 Cent auf 47,16 Dollar zu. In einer ersten Reaktion auf den Tod Abdullahs waren die Ölpreise noch deutlicher geklettert, mussten jedoch einen Teil der Gewinne wieder abgegeben.

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