Zürich (awp) - Die Privatbankengruppe Julius Bär publiziert am Montag, 24. Juli, die Ergebnisse zum ersten Halbjahr 2017. Analysten erwarten im Durchschnitt folgende Zahlen:

H1 2017E
(in Mio CHF)          AWP-Konsens   H1 2016A

Betriebsertrag           1'566       1'425   
Geschäftsaufwand         1'121         940  
Adj. Konzerngewinn*        369         402  
IFRS-Konzerngewinn:        326         362   

(in Mrd CHF)                    
Nettoneugeld (NNM)         8,4         5,5 

                                per 30.04.2017
Kundenvermögen (AuM)     354,6        356  

* Unter Ausklammerung von Integrations- und Restrukturierungskosten sowie 
  Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten

FOKUS: Die Analysten erwarten einen steigenden Neugeld-Zufluss zur Vermögensverwaltungsbank, dies dank der vermehrten Anstellungen von neuen Kundenberatern im vergangenen Jahr. Der Zufluss dürfte sich dabei annualisiert gegen 5% der verwalteten Vermögen bewegen und damit in die Mitte des selbstgesteckten Zielbereichs von 4-6%. Belastet werden die verwalteten Vermögen (AuM) dagegen wohl von der Schwäche des US-Dollars. Nicht zuletzt dürften die Investoren darauf achten, ob die neue Berater auch vermehrt zum Ertrag beitragen. Wegen der gestiegenen Kosten dürfte die Bank beim Kosten-Ertrags-Verhältnis weiterhin den eigenen Zielbereich verfehlen.

ZIELE: Zu den mittelfristigen Zielen von Julius Bär gehört ein Neugeldwachstum von 4-6% und eine Vorsteuer-Gewinnmarge von über 30 Basispunkten. Die Cost/Income-Ratio wird bei 64-68% angepeilt. Bezüglich der Kapitalisierung wird eine BIZ-Gesamtkapitalquote von über 15% und eine Kernkapitalquote (CET1) von mehr als 11% angestrebt.

Für das Gesamtjahr 2017 erwartet Julius Bär das Kosten-Ertrags-Verhältnis wegen "zusätzlicher, aufgrund von Ertragssteigerungen zu erwartender positiver Effekte" nahe dem oberen Ende des mittelfristigen Zielbereichs von 64-68%, wie das Unternehmen bei der Präsentation des Zwischenberichts zu den ersten vier Monaten mitteilte. In diesen Bereich herein werde sie sich auch 2018 bewegen.

PRO MEMORIA: Julius Bär hat im Juni angekündigt, ihre Tochtergesellschaft WMPartners Vermögensverwaltungs AG (WMPartners) vollständig in den Konzern zu integrieren. Der rechtliche Zusammenschluss solle bis Ende 2017 abgeschlossen werden. Die strategische Neuausrichtung von WMPartners geschehe mit dem Ziel, der wachsenden Kundennachfrage nach bankübergreifender Vermögensverwaltung im In- und Ausland gerecht zu werden, begründete die Bank die Massnahme.

Mit Ashish Gumashta hat Julius Bär einen Leiter des Indiengeschäfts ernannt. Als CEO von Julius Bär Wealth Advisors (India) werde er sich auf die Entwicklung des indischen Inlandgeschäfts konzentrieren und an Emerging-Markets-Chef Rémy Bersier rapportieren, teilte die Bank Anfang Juli mit.

In den ersten vier Monaten 2017 konnte Julius Bär von den Anstellungen neuer Kundenberater im vergangenen Jahr sowie von guten Bedingungen an den Finanzmärkten profitieren. Die verwalteten Vermögen (Assets under Management AuM) stiegen seit Jahresbeginn um 20 Mrd CHF auf einen neuen Höchststand von 356 Mrd CHF per Ende April 2017. Die Bruttomarge belief sich gemäss den Angaben im Mai in der Berichtsperiode auf "knapp 90 Basispunkte", was einer Verbesserung um rund 2 BP gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 entspreche. Die Netto-Neugeldzuflüsse bewegten sich annualisiert "auf die Mitte des Zielbereichs von 4-6%" zu.

AKTIENKURS: Der Kurs der Julius Bär-Aktie hat im laufenden Jahr um gut 6,3% zugelegt. Damit liegt die Performance etwas unter dem Gesamtmarkt (SMI +9,9).

Homepage: www.juliusbaer.com

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