Zürich (awp) - Die Privatbank Julius Bär will sich auch weiterhin nach Übernahme-Gelegenheiten umsehen. "Wir wollen von der laufenden Konsolidierung in unserer Industrie profitieren, wenn sich Gelegenheiten bieten", sagte Bär-CEO Boris Collardi am Mittwoch an der Generalversammlung des Vermögensverwalters in Zürich.

Beispielsweise könne ohne Akquisitionen der Eintritt in gewisse neue Märkte nicht innerhalb einer "vernünftigen Zeitspanne" gelingen, betonte Collardi laut Redetext vor den Aktionären. Allerdings sei nicht alles "Gold, was glänzt". Man werde potentielle Übernahmekandidaten sehr genau daraufhin unter die Lupe nehmen, ob sie die strategischen, kulturellen und finanziellen Kriterien erfüllten.

Nach dem Abschluss der Übernahme des Internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts (IWM) von Merrill Lynch sei eine fast zehnjährige Transformationsphase der Bank zu einem Ende gekommen, so Collardi weiter. Bereits die Hälfte der von Bär verwalteten Vermögen (AuM) stamme aus den sogenannten Wachstumsmärkten, die andere Hälfte komme aus den reiferen Märkten in Europa. "Unsere Gruppe ist nun bereit für eine neue Phase der Geschäftsentwicklung und der Transformation."

RAUER START INS 2016

Das neue Jahr 2016 hat einen "recht rauen Start für die Finanzmärkte" gebracht, sagte Verwaltungsratspräsident Daniel Sauter in seiner Rede. Das erinnere daran, dass das Vermögensverwaltungsgeschäft von Natur aus ein zyklisches Geschäft sei und das auch bleiben werde, sagte er. Insgesamt weise das Geschäft aber ein relativ niedriges Risikoprofil auf.

Der Julius-Bär-Präsident gab sich zudem zufrieden mit dem im Februar erreichten Abschluss des US-Steuerstreits. Dabei strich er vor allem heraus, dass die Bank nicht auf ein Schuldeingeständnis habe eingehen müssen und dass die Behörden keine Überwachung der Bankaktivitäten angeordnet hätten.

Ebenfalls wichtig sei es für Julius Bär, dass die beiden 2011 in den USA angeklagten Mitarbeitenden wichtige Schritte zur Lösung ihrer Fälle vornehmen konnten. "Beide konnten und können auch in Zukunft auf unsere Unterstützung zählen", betonte er.

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