Bern (awp) - Die Aktien von Meyer Burger befinden sich am Mittwochmorgen im freien Fall. Das Unternehmen zieht in Deutschland die Notbremse und braucht frisches Kapital. Analysten sprechen von einem "Höchstrisiko-Investment" mit möglichem Totalausfall.

Die Aktien von Meyer Burger notieren um 9.30 Uhr 32 Prozent tiefer auf gerademal noch 0,088 Franken. Die Titel des Solarmodulherstellers haben bereits im letzten Jahr rund zwei Drittel an Wert eingebüsst. In diesem Jahr stand bis zum gestrigen Schlussstand bereits wieder ein Minus von rund einem Drittel.

Die ZKB beurteilt die Lage als äusserst angespannt. Die Zahlen für 2023 lägen "weit unterhalb" der Schätzungen und die Bruttoliquidität dürfte nur noch "wenige Monate" ausreichen, heisst es in einem Kommentar. Der Ausgang der Verhandlungen zur Sicherung des Unternehmens seien unsicher, genauso wie das "Überleben des Unternehmens". Die Aktie sei nun ein "Höchstrisiko-Investment, bei dem ein Totalausfall nicht ausgeschlossen werden kann."

Für die Analysten von Jefferies kommt es bei Meyer Burger nun zum "letzten Gefecht". Mit Ausnahme eines Konkurses sei nun das Worst-Case-Szenario eingetreten.

Die Experten von Mirabaud sind zudem der Ansicht, dass ein Handeln der deutschen Regierung in Bezug auf einen neuen Solarpakt "eher unwahrscheinlich" ist. Die Kombination aus hohen Betriebskosten und dem grossen Finanzierungsbedarf sei jedenfalls eine grosse Herausforderung für Meyer Burger.

Wenig überrascht zeigen sich die Experten von Stifel. Aufgrund der ungünstigen Bedingungen in Europa sei die Konzentration auf die USA der "einzig logische Schritt". Allerdings seien die Kosten der Verlagerung noch nicht zu beziffern, weshalb der Aktienkurs "voraussichtlich sehr volatil" bleiben dürfte, so die Prognose.

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