Ethisch-ökologische

Vermögensberatung

GESCHÄFTSBERICHT 2023

der ÖKOWORLD AG

KONZERNABSCHLUSS

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Vermögensberatung

KONZERN-

GESCHÄFTSBERICHT 2023

der ÖKOWORLD AG

INHALT

VORWORT DES VORSTANDES

KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS DER ÖKOWORLD AG

Seite 5

Seite 9

Konzernbilanz

Seite

26

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Seite

28

Konzernanhang

Seite

30

Anlage zum Konzernanhang - Anlagenspiegel

Seite

34

Konzernkapitalflussrechnung

Seite

36

Konzerneigenkapitalspiegel

Seite

38

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Seite

40

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

Seite

45

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VORWORT DES VORSTANDES

Ethisch-ökologische Vermögensberatung

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN,

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE,

2023 war für ÖKOWORLD ein ereignisreiches Jahr. Das wichtigste Ereignis für ÖKOWORLD war sicherlich der Ge- nerationswechsel an der Spitze des Unternehmens im August 2023. Mit Alfred Platow hat nun der zweite der bei- den Firmengründer nach fast 50 Jahren das Unternehmen verlassen. Alfred Platow und Klaus Odenthal haben et- was Einmaliges geschaffen und zu großem Erfolg geführt. Ihre Wertvorstellungen, ihre Ideale und die Produkte von ÖKOWORLD haben entscheidend zu einer Ökologisierung der Wirtschaft beigetragen. Sie haben ein überaus er- folgreiches nachhaltiges Finanzunternehmen aufgebaut. ÖKOWORLD ist besonders: Kein anderes Unternehmen kann auf eine derart lange und tiefgreifende Erfahrung im Markt für nachhaltige Geldanlage zurückgreifen. Kaum ein Wettbewerber ist in diesem Segment so klar, konsequent und nachprüfbar nachhaltig aufgestellt.

Auch wenn die beiden Gründer nun nicht mehr Teil des aktiven Managements sind, sie und ihre Ideale werden weiter im Unternehmen lebendig bleiben. An der klaren Positionierung von ÖKOWORLD werden wir auch in Zukunft festhalten. Unser Ziel ist es, das Unternehmen weiterzu- entwickeln ohne von den Grundsätzen unserer Gründer abzuweichen. Hierfür haben wir drei Handlungsfelder fest- gelegt: "neue Zielgruppen", "neue Produkte" und "neue Themen".

Bislang hat die ÖKOWORLD sich überwiegend auf die An- sprache der Zielgruppe konzentriert, die heute mehrheitlich über 60 Jahre alt ist. Dabei sind jungen Leute heute überaus umweltbewusst und engagieren sich sehr für Nachhaltigkeit

und gegen den Klimawandel. Deshalb werden wir auf diese Zielgruppe mehr als bisher mit unseren Themen zugehen. Das hat Einfluss auf Marketing, auf den Vertrieb und natür- lich auch auf Social Media. Überall hier haben wir bereits wichtige Veränderungen in Gang gesetzt. Auch im Bereich "Produkte" beschäftigen wir uns mit neuen Ideen - sowohl auf der Anlageseite als auch im Vorsorgebereich. Auch wollen wir hier neue Schwerpunkte setzen. Neben der Ein- malanlage werden wir für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge auch die ratierliche Anlage in den Fokus nehmen, also den Sparplan ins Schaufenster stellen, um die jungen Menschen abzuholen. Das zweite große Thema ist die Altersvorsorge. Hier werden wir die Aufmerksamkeit auf die betriebliche Altersvorsorge - bAV - weiter stärken.

Bei den "Neuen Themen" geht es darum, bei den vielen aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen den Focus hin zu mehr Nachhaltigkeit zu führen. Wie wichtig das ist, hat gerade das Jahr 2023 deutlich gezeigt.

Die Menschen in Deutschland schauten 2023 weniger optimistisch in die Zukunft als noch im Jahr zuvor. Die Angst nahm zu. Der sogenannte Angstindex kletterte von 42 Prozent auf 45 Prozent. Es waren vor allem finanzielle Sorgen, die die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr umtrieben und abwarten ließen, was auch die Fonds- industrie zu spüren bekam. An der Spitze lag die Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten. Hier wirkte sicherlich noch der Schock aus dem Jahr 2022 nach, in dem die Ver- braucherpreise gegenüber dem Vorjahr um 6,9, Prozent ge- stiegen waren. Tatsächlich lag die Inflationsrate im vergan- genen Jahr mit 5,9 Prozent schon wieder etwas niedriger.

Auch sorgen sich die Deutschen darum, dass Wohnen hier- zulande unbezahlbar wird, so das Ergebnis einer repräsen- tativen Umfrage aus dem Jahr 20231). Tatsächlich ist Wohn- raum knapp in Deutschland und Mieten steigen stetig. Seit 2020 laut statistischem Bundesamt um rund 5,2 Prozent im Durchschnitt. Preistreiber waren aber vor allem die Nebenkosten und hier die Energiepreise. Laut Berechnun- gen eines großen deutschen Energiedienstleisters2) hat sich Gas in 2023 gegenüber dem Vorjahr um 11,7 Prozent verteuert, Fernwärme um 7,1 Prozent und Strom um 9,8 Prozent. Weiterhin ein ganz wichtiges Thema, das die Menschen beschäftigt, ist der Klimawandel (Platz 10).

In diesem Umfeld ist es wichtiger denn je, Menschen nicht zu enttäuschen. Jeder von uns muss darauf vertrauen kön- nen, dass man tut, was man sagt. Leider hat die Vergan- genheit gezeigt, dass man sich darauf nicht verlassen kann Auch, wenn nicht sogar vor allem, in der Finanzwirtschaft.

So hat beispielsweise das Greenwashing einzelner Fonds- anbieter auch hierzulande in den vergangenen Jahren zu einer generellen Verunsicherung der Verbraucher gegenüber nachhaltigen Anlageprodukten geführt. Wir sind uns sicher, diese Verunsicherung ist nur vorübergehend. Und da wir diejenigen sind, die sich seit vielen Jahren auf strenge, transparente und nachprüfbare Regeln der Nachhaltigkeit in unseren Fonds spezialisiert haben, erwarten schon bald wieder eine steigende Nachfrage.

Fakt ist, die ÖKOWORLD bietet ausschließlich nachhal- tige Fonds an und strebt mit all ihren Fonds das Ziel einer nachhaltigen Investition gemäß Artikel 9 der Verordnung

(EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor an. Die Berücksichtigung von ökologischen, ethischen und so- zialen Kriterien bei allen Investitionsentscheidungen ge- hört bereits seit der Unternehmensgründung im Jahr 1975 zu dem Selbstverständnis der ÖKOWORLD.

Unsere kompromisslose Anlagestrategie spiegelt sich auch in den Auszeichnungen wider, die wir im vergangenen Jahr erhal- ten haben. So erhielt unser ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC mit "94% Nachhaltigkeit" die insgesamt höchste erreich- te Note der Zeitschrift Finanztest. Die Redaktion hat in ihrer September-Ausgabe 934 "potenziell nachhaltige Fonds" un- tersucht. 422 fielen direkt beim ersten oberflächlichen Screening durch. Für die restlichen 512 erstellte die Redaktion eine Nachhaltigkeitsbewertung. Nur acht Fonds erhielten die Best- note von 5-Sternen - darunter zwei Fonds der ÖKOWORLD.

Der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 wurde mit dem Mountain View Fund Award 2023 in der Kategorie "Equity Funds Sustainability Emerging Markets" ausgezeichnet. Insgesamt wurden mehr als 70.000 Investmentfonds und ETFs unterschiedlicher Assetklassen untersucht.

Das Gesamtvolumen dieser Fonds beträgt mehr als 8 Billi- onen Euro. Berücksichtigt werden nur Fonds, die für Pri- vatanleger zugänglich sind. Basierend auf einer rein da- tenorientierten Selektion wurden alle aktiv und passiv gemanagten Fonds, die den Analysekriterien entsprochen

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haben, rund 80 Kategorien unterschiedlicher Anlageschwer- punkte zugeordnet und die jeweils erfolgreichsten drei pro Kategorie mit dem besten Mountain View Score ermit- telt. Darüber hinaus wurde der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 Schwellenländerfonds von den Redaktio- nen von Euro, Euro am Sonntag und Börse-Online in der Kategorie "3 Jahre" auf den 1. Platz bei den besten Fonds in Deutschland für das Jahr 2023 gesetzt.

Als aktiver Anlagemanager, der nicht in Indizes, sondern nach klaren Kriterien in ausgesuchte Unternehmen inves- tiert, wollen wir mit unseren Anlegerinnen und Anlegern zur Ökologisierung der Wirtschaft beitragen. Das ist unser Anspruch als Unternehmen und Team, das seine Wurzeln in der ökologischen Bürgerbewegung des letzten Jahrhun- derts sieht.

Der Klimawandel zählt immer noch zu den größten Sorgen der Menschen, und das nicht nur hierzulande. Zurecht, wenn man sich die Daten anschaut. So hat das Jahr 2023 alle negativen Rekorde gebrochen. Die globale Durchschnitts- temperatur lag im vergangenen Jahr 1,48 Grad Celsius über dem vorindustriellen Mittel. Gleichzeitig gab es außerge- wöhnliche Hitzewellen und Dürren, extreme Stürme und katastrophale Niederschläge. Allein in Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum waren Millionen Menschen betroffen: Im Juli 2023 gab es fast 50 Grad auf Sardinien, im August die verheerenden Waldbrände in Griechenland. Im Septem- ber erschütterte eine schreckliche Starkregen-Katastrophe Libyen mit Tausenden Toten. Dabei war Asien, laut der Weltmeteorologie-Organisation WMO, im vergangenen Jahr die von klimabedingten Gefahren am stärksten betroffene

Region weltweit. 2023 sind in Asien 79 wetterbedingte Ka- tastrophen im Zusammenhang mit hydro-meteorologischen Ereignissen gemeldet worden. Mehr als 80 Prozent davon waren Überschwemmungen und Stürme.

Und in diesem Jahr geht es weiter, wie auch die jüngsten Wetterkatastrophen direkt vor unserer Haustüre im Saarland und in Rheinland-Pfalz zeigen.

Wir brauchen mehr Anstrengungen und Innovationen gegen den Klimawandel. Darüber kann auch nicht der begrüßens- werte Beschluss der 28. Konferenz der Vertragsparteien der UN-Klimarahmenkonvention (COP28) im Dezember 2023 in Dubai hinwegtäuschen. In Dubai wurde endlich der Einstieg in den Ausstieg aus den Fossilen bis Mitte des Jahrhunderts beschlossen. Allerdings hätte aus unserer Sicht auch der Auftrag zum Ausstieg aus den Fossilen verbindlicher und ohne Schlupflöcher sein können und müssen. Immerhin wird die klare Bindung an das 1,5-Grad-Limit die Klima- bewegungen weltweit stärken. Investoren haben jetzt grö- ßere Gewissheit und können ihre Gelder entsprechend um- lenken. Und die Klimapolitik in den einzelnen Ländern kann jetzt deutlich konsequenter ausgerichtet werden.

Durch den Beschluss in Dubai haben auch Gerichte zukünftig eine klare Richtschnur, um global operierende Unternehmen der Öl- und Gasindustrie auf den mit drastischem Umbau einhergehenden 1,5-Grad-Pfad und die Bezahlung der Klima- schäden zu zwingen.

Zudem wurde ein erster Schritt zur finanziellen Unterstüt- zung von Menschen, die ohne Versicherung einen Elemen- tarschaden durch klimabedingte Extremwetter erleben, gemacht.

Das all dies nicht ausreichen wird, um das 1,5-Grad-Ziel aus dem Klimaabkommen von Paris einhalten zu können, zeigen aber Berechnungen mit neuen Daten und verbes- serten Modellen. So kommt die Forschungsgruppe um Robin Lamboll vom Imperial College London im Fachjournal "Nature Climate Change" zu dem Ergebnis, dass wir deut- lich weniger Kohlendioxid (CO2) ausstoßen dürfen als noch im sechsten Weltklimabericht der Vereinten Nationen ge- schätzt wird, wenn wir Paris erreichen wollen. Bei weltwei- ten CO2-Emissionen auf dem Niveau von 2022 wäre diese Menge in etwa sechs Jahren aufgebraucht.

Bei einer Neuberechnung kamen Lamboll und Kollegen nun zu einer verbleibenden CO2-Menge von 247 Milliar- den Tonnen CO2 - also der Hälfte der früheren Schätzung. Allerdings bezog sich im Weltklimabericht die Restmenge auf die Zeit ab Anfang 2020, während die aktuelle Studie Bezug auf die Zeit ab Anfang 2023 nimmt.

Nur wenn die Menschheit in den nächsten Jahren nicht mehr als 247 Milliarden Tonnen CO2 ausstößt, bestünde eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, dass die Erderwärmung nicht über 1,5 Grad steigt. Für die Einhaltung des Zwei- Grad-Ziels wären es der Schätzung von Lamboll und Kolle- gen zufolge noch 1220 Milliarden Tonnen bei einer Wahr- scheinlichkeit von 50 Prozent.

Vor diesem Hintergrund erscheinen uns die teils taktischen Streitigkeiten über die Klimapolitik in Berlin wie auch in vielen anderen Hauptstädten als völlig unangemessen. Angesichts der Ausgangslage muss es unser aller Ziel sein, unsere Zusagen zur Erreichung der Klimaziele einzulö- sen und noch mehr zu machen. Daher kritisieren wir auch den Kompromissvorschlag der Bundesregierung, dass nicht mehr jedes einzelne Ressort seine Klimaziele einhal- ten muss, sondern Deutschland nur noch insgesamt eine Bilanz zieht. Damit wird ein ein falsches Signal gesendet, weil damit im Zweifel nur das Minimalziel erreicht wird und nicht die eigentlich notwendige Extrameile gegangen wird.

Die Menschen scheinen schon weiter zu sein, als die Politik glaubt. So sind weltweit 3 von 4 Menschen besorgt über den Klimawandel und die Mehrheit pessimistisch, dass die rich- tigen Lösungen gefunden werden.5)

Die Frage, wie wir mit dem Klimawandel umgehen, wird auch für den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft von großer Bedeutung sein. Schließlich werden die Kosten ei- ner ungenügenden Umweltpolitik am Ende höher sein, als für eine konsequente Ökologisierung unserer Gesellschaft. Sicherheit hat ihren Preis, auch in der Umweltpolitik. Die Angst vor der wirtschaftlichen Zukunft, vor Verteilungs- kämpfen, die die eigene soziale Sicherheit in Frage stellen, die Sorge Nummer 1 der Menschen in Deutschland in 2023, führt zur vermehrten Suche nach einfachen Antworten für komplexe Probleme. Der Nährboden für Polarisierung und Radikalisierung.

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KONZERNLAGEBERICHT

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

Unsere Position, nicht zuletzt im Jubiläumsjahr unseres Grundgesetzes, ist klar: Deutschland steht für Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit. Die Würde jedes Menschen, unabhängig von Herkunft und Glauben, ist unantastbar. Das Recht auf die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit, unsere Meinungsfreiheit, unsere freiheitliche Grundordnung sind Werte, für die es sich lohnt, öffentlich einzustehen. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Deutschland von Neo-Nazis wie denen, die sich im Landhaus Adlon getroffen haben, und anderen in Frage gestellt werden. Wir dürfen nicht auf Bauernfänger mit vermeintlich einfachen Lösun- gen hereinfallen, wie es Deutschland schon einmal tat. Nie wieder ist jetzt. Dafür stehen wir, das Team der ÖKOWORLD.

Herzliche Grüße

Hilden, den ?. Mai 2024 - Vorstand der ÖKOWORLD AG

Torsten MÜLLER

Liebe Miteigentümerinnen und Miteigentümer,

das gesamte Team der ÖKOWORLD setzt sich ein für eine ethisch, ökologisch und sozial bessere Zukunft für uns alle. Unser Ziel ist es, diejenigen zu stärken, die Verantwortung auch gegen Widerstände übernehmen und die dringenden und wichtigen Nachhaltigkeitsthemen in konkrete Strate- gien und messbare Maßnahmen umsetzen.

So werden zukunftsfähige Geschäftsmodelle gebaut, von denen alle profitieren - die Unternehmen, unsere Investoren und wir alle als Gesellschaft.

Wir danken allen, die uns hierbei unterstützen, unseren Mitarbeitern, unseren Investoren, unseren Aktionären und unseren Geschäftspartnern und freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.

  1. GRUNDLAGEN DER ÖKOWORLD

1.1. Geschäftsmodell der ÖKOWORLD

ÖKOWORLD mit Konzernsitz in Hilden ist weltweit einmalig. Aus dem Klima- und Umweltprotest der 70er Jahre ist ein un- abhängiges Unternehmen hervorgegangen, das seit nunmehr fast 50 Jahren für Klimaschutz und Nachhaltigkeit streitet und seinen Kunden die Möglichkeit einer langfristig wertsteigern- den, ethischen, sozialen und ökologischen Geldanlage bietet.

Das Geschäftsmodell von ÖKOWORLD fußt auf der Überzeu- gung, dass Ökologie und Ökonomie in keinem Widerspruch stehen. Ein Unternehmen, das nach ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien wirtschaftet, ist nicht benachteiligt ge- genüber dem Wettbewerb. Im Gegenteil: Nachhaltiges Verhal- ten wird von den Verbrauchern immer stärker belohnt und das spiegelt sich auch in der Rendite wider.

Der Erfolg von ÖKOWORLD im Markt für ethische, soziale und ökologische Fonds und Versicherungsprodukte sorgte in der Finanzbranche für einen grünen Bewusstseinswandel.

erfolgreich einen zweistufigen Prüfprozess durchlaufen ha- ben. In diesem Prozess wird zunächst die Nachhaltigkeit und dann die Profitabilität des Unternehmens einer detaillierten Prüfung unterzogen.

In der ersten Stufe prüft das Nachhaltigkeitsresearch der ÖKOWORLD die Unternehmen auf Basis streng definierter sozi- aler, ethischer und ökologischer Kriterien. Das Nachhaltigkeits- research-Team besucht die in Frage kommenden Unternehmen weltweit, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen und um offene Fragen im direkten Austausch mit dem Management zu besprechen. Nach erfolgreich abgeschlossener Informations- aufbereitung werden die Unternehmen in das Anlageuniversum der ÖKOWORLD aufgenommen. Im Falle des Fonds ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC ist die Prüfung und Aufnahme durch den unabhängigen Anlageausschuss erforderlich.

In der zweiten Stufe prüft das ÖKOWORLD-Portfoliomana- gement in Luxemburg die ökonomischen Voraussetzungen sowie die Renditechancen.

  1. R+V-Studie:Die Ängste der Deutschen, 2023
  2. Techem
  3. chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.edelman.de/sites/g/files/aatuss401/files/2024-01/2024%2Edelman%20Trust%20Barometer_Germany%20Report_0.pdf
  4. YouGov im Auftrag von Pangaea Life, 2094 Befragte, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter (ab 18 Jahren), Geschlecht und Region, Zeitraum: 28. - 31.07.2023
  5. chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.edelman.com/sites/g/files/aatuss191/files/2023-11/2023%2Edelman%20Trust%20Barometer%20Special%20Report%20Trust%20and%20Climate.pdf

Die ÖKOWORLD-Fonds und -Versicherungsprodukte inves- tieren global in Unternehmen, die sich durch ihre Produkte oder Dienstleistungen ethisch, sozial und ökologisch positiv auf die Umwelt oder die Gesellschaft auswirken und somit zu einer lebenswerten Zukunft beitragen. Die Unternehmen, die ÖKOWORLD sucht, müssen nicht perfekt sein, sich aber auf den richtigen Weg gemacht haben, mit ihren umwelt- oder so- zialverträglichen Produkten, Technologien, Dienstleistungen oder Prozessen zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. Die Investments erfolgen nur dann, wenn Unternehmen zuvor

Beide Arbeitsstufen erfolgen strikt getrennt voneinander, denn beide Teams arbeiten unabhängig voneinander, um ei- nen Interessenkonflikt von vornherein auszuschließen. Diese Vorgehensweise bietet den Anlegerinnen und Anlegern die Si- cherheit ökonomisch sinnvoller Investitionen, die gleichzeitig strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.

Alle von ÖKOWORLD-Fonds finanzierten Unternehmen unter- liegen erneuten, regelmäßigen Nachhaltigkeitsüberprüfun- gen. Hierbei handelt es sich um rund 1.500 Unternehmen.

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ÖKOWORLD bietet seinen Kundinnen und Kunden Investment- fonds als konsequent nachhaltige Geldanlage. Mit den Fonds der ÖKOWORLD können die Investoren Zukunftsthemen, wie z. B. Wasser, Gesundheit, Ernährung, Bildung oder Energie- effizienz für ihre Kapitalanlage wählen und gleichzeitig globale Prozesse mitgestalten. Unternehmen aus dem Umfeld Atomkraft, Kohle, Erdöl, Chlorchemie, offene Gentechnik und Militär bleiben strikt ausgeschlossen. Zusätzliche feste Ausschlusskriterien sind Diskriminierung sowie Raubbau an Mensch und Natur.

Zum 31. Dezember 2023 betrug das Gesamtvolumen aller von ÖKOWORLD konzipierten Investmentfonds 3,04 Milliarden Euro.

Unter der kommunikativen Klammer "ÖKOWORLD LEBEN" liefert die ÖKOWORLD den Versicherungsunternehmen für das Segment Lebensversicherungen eine eigene fondsgebundene Angebotspalette. Die Experten von ÖKOWORLD übernehmen dabei die Fondsauswahl, die Zusammensetzung und Gewich- tung (das aktive Portfolio Management) sowie die ausge- wogene Streuung in verschiedene Anlageklassen wie Renten-, Aktien- und/oder Mischfonds. Aktuell bieten rund 20 große Versicherungsunternehmen ihren Kunden Versicherungstarife mit den nachhaltigen ÖKOWORLD-Fonds an.

1.2. Umwelt und Nachhaltigkeit

Für die ÖKOWORLD ist Nachhaltigkeit in hohem Maße rele- vant.

Das Wirtschaftsprinzip der Nachhaltigkeit ist der inhaltliche Wertekern der geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens. Nachhaltigkeit verstehen wir seit jeher in einem umfassen- den Sinne als ökologische, soziale und ökonomische Bedin-

gung und Voraussetzung, um unser aller Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten. Dieser Aspekt beschreibt die maßgebliche Ausrichtung unseres zweigeteilten Investmentprozesses für die Fondskonzeption. Unser Fonds ist mit allen seinen Teil- fonds der Nachhaltigkeit im strengsten Sinne verpflichtet.

Im Vergleich zu den Auswirkungen unserer Investments fallen unsere betrieblichen Abläufe weniger ins Gewicht. Gleichwohl wird Nachhaltigkeit im Rahmen der Möglich- keiten eines kleinen Unternehmens auch im eigenen Alltag gelebt. Dies gilt für die kontinuierliche Optimierung der be- trieblichen, öko-zertifizierten Verbrauchsmaterialien eben- so wie die effizientere Wasser- und Öko-Stromversorgung, soweit dies in angemieteten Räumlichkeiten möglich ist. Im Bereich der Kommunikation werden hohe Anstrengungen zur Energieeinsparung vorgenommen. Virtualisierte IT-Systeme ermöglichen den orts- und endgeräteunabhängigen Daten- zugang und reduzieren damit nicht nur den direkten Ener- gieverbrauch, sondern minimieren die mit Fahr- und Reise- aufwand einhergehenden Emissionen. Selbstverständlich kompensieren wir die im Rahmen unvermeidlicher Dienst- reisen entstehenden CO2-Emissionen durch unseren nach VDR-Standards berechneten Beitrag zu CDM Gold Standard Klimaschutzprojekten.

1.3. Personalentwicklung | Arbeitsbedingungen

Maßgeblich für den nachhaltigen Erfolg der ÖKOWORLD AG sind der persönliche Einsatz und die Motivation sowie die fachliche Qualifikation der Beschäftigten. Daher hat die Wei- terentwicklung der Personalarbeit für die Belegschaft einen hohen Stellenwert. Diese zeichnet sich in dem Geschäftsjahr auch durch die Aktivitäten in der Personalgewinnung aus, um die Unternehmensstrategie zu unterstützen.

So bildete die Suche nach neuen Mitarbeitenden für den Banken- und Vermittlervertrieb einen Schwerpunkt, in dem mit Neueinstellungen das Team ab Januar 2024 schließlich vergrößert wurde. Außerdem wurde der Bereich Marketing in seiner Fachlichkeit breiter aufgestellt. Dafür konnten ebenfalls einzelne Spezialisten gewonnen werden.

Am 31. Dezember 2023 beschäftigte die ÖKOWORLD insge- samt 64 (Vorjahr: 64) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Voll- zeit arbeiten 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, während 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit zwischen 5 und 35 Wochenstunden beschäftigt sind.

Die Personalstruktur zeichnet sich zum 31. Dezember 2023 dadurch aus, dass 34 Frauen und 30 Männer bei ÖKOWORLD beschäftigt sind. Damit hält sich das Geschlechterverhältnis kontinuierlich (Vorjahr: 32 Frauen, 32 Männer).

Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt sich wie folgt dar:

Altersgruppe <35 Jahre:

12

Altersgruppe >35 Jahre:

27

Altersgruppe >50 Jahre:

25

Die Fluktuation in der ÖKOWORLD bewegt sich auf sehr nie- drigem Niveau und spricht für die ÖKOWORLD als attraktive Arbeitgeberin. Der Arbeit eine Sinnhaftigkeit zu geben, ist in diesem Punkt ein wesentlicher Faktor. Dazu gehört zudem die Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Organisation ihrer Arbeit und ihren Arbeitszeiten. Aus diesem Grund wird abtei- lungsbezogen oder individuell ein entsprechender Gestal- tungsspielraum geboten.

Es bleibt das Ziel der ÖKOWORLD, im Wege einer nachhaltigen Personalarbeit kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten und zu gewinnen, sie bestmöglich einzusetzen und ihr Potential mit Blick auf die Zukunftsfähig- keit des Unternehmens gezielt zu fördern.

  1. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, als das für die ÖKOWORLD maßgebliche Vertriebsgebiet, bezeichnet das Statistische Bundesamt (Destatis) in seiner Pressemitteilung vom 23. Februar 2024 als "im Minus beendet". In den ersten drei Quartalen stagnierte das BIP noch weitestgehend, beglei- tet von anhaltend schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmen- bedingungen. Für das gesamte Jahr 2023 haben die neuesten Berechnungen den Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3% zum Vorjahr (kalenderbereinigt -0,1%) bestätigt.

Nach dem starken Rückgang der privaten Konsumausgaben im Winterhalbjahr 2022/2023 erholten sich diese im Laufe des Jahres 2023 etwas. Gleichzeitig sank die Inflationsrate. Im 4. Quartal 2023 stiegen die privaten Konsumausgaben leicht um 0,2% (preis-, saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem Vorquartal. Positive Impulse gingen dabei von der gestiege- nen Nachfrage nach Dienstleistungen aus. Auch die Konsum- ausgaben des Staates nahmen mit +0,3% leicht gegenüber dem Vorquartal zu.

Im Vorjahresvergleich war das BIP im 4. Quartal 2023 preis- bereinigt 0,4% niedriger als im 4. Quartal 2022. Preis- und

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kalenderbereinigt war der Rückgang mit -0,2% niedriger, da ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als ein Jahr zuvor. Die privaten Konsumausgaben sanken preisbereinigt um 0,6%. Dabei machten sich nach wie vor die hohen Preise bemerkbar. Besonders betroffen davon waren Nahrungsmit- tel und Gaststättendienstleistungen, für die preisbereinigt jeweils deutlich weniger ausgegeben wurde als im Vorjahr. Nachdem die staatlichen Konsumausgaben in den ersten drei Quartalen im Jahr 2023 teilweise deutlich gesunken waren, stagnierten sie im 4. Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahres- quartal. Der Handel mit dem Ausland nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich ab. Die Exporte sanken um 4,0%, da die Ausfuhr von Waren deutlich zurückging (-5,1%). Ursächlich waren Rückgänge in den Bereichen chemische Erzeugnisse, pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse sowie Datenver- arbeitungsgeräte.

Die Importe insgesamt nahmen im selben Zeitraum mit preis- bereinigt -5,6% noch stärker ab als die Exporte. Vor allem die Einfuhr von Waren zeigte mit -8,9% eine stark negative Ent- wicklung, bedingt durch Rückgänge vor allem bei Metallen, Datenverarbeitungsgeräten sowie elektrischen Ausrüstun- gen. Die Dienstleistungsimporte wiesen hingegen ein deutli- ches Plus von 5,2% auf, dank eines deutlichen Anstiegs der unternehmensbezogenen Dienstleistungen. (Quelle:https:// www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/ PD24_066_811.html)

2.1.1. Branchenentwicklung Kapitalanlage

Der ÖKOWORLD Quartalsbericht verkündete zum Stichtag

31. März 2023 für das erste Quartal 2023 einen "guten Jahres- start an den Aktienmärkten". Während das gesamtwirtschaft- liche Umfeld für viele Unternehmen nach wie vor angespannt blieb, zeigten sich Technologietitel und Finanzwerte zunächst

resilient. Die Berichtssaison in Europa und den USA verlief größtenteils mit positiven Überraschungen von Unternehmen im Bereich Digitalisierung und Datensicherheit. Bei den Zulie- fererketten sowie der Kostensituation überwogen Anzeichen einer fortwährenden Entspannung. Die Unternehmensaus- blicke hingegen waren im Hinblick auf die Unsicherheiten be- züglich der weiteren Konjunkturentwicklung tendenziell von Vorsicht geprägt. Die Nachfrage nach Technologie im Bereich künstlicher Intelligenz und Fintech-Dienstleistungen wirkte sich positiv aus. Ab Mitte Februar rückte das Thema Noten- bankpolitik wieder in den Fokus, nachdem höher als erwartete Inflationsdaten in den USA und im Euroraum enttäuschten. (Quelle:https://www.oekoworld.com/news-presse/news/de- tails/quartalsbericht-portfoliomanagement-1-quartal-2023)

Gemäß einer Pressemitteilung des deutschen Fondsverban- des BVI (Bundesverband Investment und Asset Management e.V.) vom 16. Mai 2023 erzielte die Fondsbranche in Deutsch- land im ersten Quartal 2023 Netto-Zuflüsse von 15 Milliarden Euro. Offene Spezialfonds waren mit 11,6 Milliarden Euro der Treiber des Neugeschäfts. Dahinter standen institutionel- le Anleger wie zum Beispiel Versicherer und Versorgungs- werke, die die regelmäßigen Beitragszahlungen ihrer Kunden in Spezialfonds investierten. Offenen Publikumsfonds flossen 4,9 Milliarden Euro zu. Geschlossene Fonds verzeichneten 0,7 Milliarden Euro neue Gelder. Aus Mandaten zogen Anleger 2,2 Milliarden Euro ab. (Quelle: https://www.bvi.de/aktuelles/ detail/beachtlicher-absatz-im-ersten-quartal)

Das zweite Quartal war ein herausforderndes Quartal. Der Bankensektor, der zum Ende des ersten Quartals rund um die Pleite der Silicon Valley Bank sowie der in Schieflage gerate- nen Credit Suisse für Unsicherheiten am Finanzmarkt sorgte, hat sich im zweiten Quartal stabilisiert. Hohe Investitionen im

Bereich generativer künstlicher Intelligenz führten in diesem Zeitraum zu starken Kursgewinnen im Technologiebereich. Überwiegend wurde die Rallye am Aktienmarkt jedoch von großen Unternehmen wie Amazon, Meta, Google geführt. Un- ternehmen, die für ÖKOWORLD aus ethischen, ökologischen und sozialen Gründen No-Go-Investments darstellen. Neben dem Technologiesektor konnten auch die Konsum- und Au- tomobilsektoren positive Entwicklungen aufzeigen. In den Schwellenländern erzielten vor allem Aktien aus Indien und Brasilien positive Performancebeiträge. (Quelle:https://www. oekoworld.com/news-presse/news/details/quartalsbericht- portfoliomanagement-2-quartal-2023)

Zum zweiten Quartal meldete der Deutsche Fondsverband am

17. August 2023 erneut hohe Zuflüsse. Der deutschen Fonds- branche flossen im ersten Halbjahr netto 38 Milliarden Euro zu. Während sich der Absatz von Publikumsfonds gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,3 auf 10,9 Milliarden Euro er- höhte, hielten sich institutionelle Anleger mit Neuanlagen in Spezialfonds zurück. Diesen Fonds flossen von Anfang Janu- ar bis Ende Juni 18,5 Milliarden Euro zu. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres erhielten sie 47,1 Milliarden Euro neue Mittel. Beim verwalteten Vermögen waren Spezialfonds mit 2.015 Milliarden Euro weiterhin die größte Gruppe. Es folgten offene Publikumsfonds mit 1.334 Milliarden Euro, Mandate mit 599 Milliarden Euro und geschlossene Fonds mit 52 Mil- liarden Euro. Die Fondsbranche verwaltete zur Jahresmitte insgesamt 4.001 Milliarden Euro für institutionelle und priva- te Anleger. Das waren fünf Prozent mehr als zu Jahresbeginn (3.805 Milliarden Euro). (Quelle: https://www.bvi.de/aktuelles/ detail/branche-fliessen-38-milliarden-euro-zu)

Das dritte Quartal war laut dem Bericht des Portfoliomanage- ments ein herausforderndes Quartal, welches nicht an die

positive Wertentwicklung des Vorquartals anknüpfen konnte. Der August zeigte sich durchwachsen. Inflation, Zinsen und Rezessionsängste waren die dominierenden Themen und be- lasteten das Aktienumfeld. Mit dem Ende der Berichtssaison setzten Gewinnmitnahmen ein, ohne unternehmensspezifi- sche Nachrichten. Gleichzeitig kehrten die Sorgen vor einer im- plodierenden Immobilienkrise in China zurück. (Quelle:https:// www.oekoworld.com/news-presse/news/details/quartalsbe- richt-portfoliomanagement-3-quartal-2023)

Für das dritte Quartal meldete der Deutsche Fondsverband am 17. November 2023 einen leichten Rückgang. Per Ende September verwalteten die deutschen Fondsgesellschaften für Anleger in Deutschland insgesamt 3.977 Milliarden Euro. Der Großteil entfiel mit 1.997 Milliarden Euro auf offene Spe- zialfonds für institutionelle Anleger. Hierunter fallen vor al- lem Altersvorsorgeeinrichtungen (684 Milliarden Euro) und Versicherer (522 Milliarden Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften am 30. September 1.326 Milliarden Euro, in Mandaten 601 Milliarden Euro und in ge- schlossenen Fonds 53 Milliarden Euro. (Quelle: https://www. bvi.de/aktuelles/detail/fondsbranche-waechst-um-5-prozent)

Das vierte Quartal war ein historisches Quartal. Geprägt von Höchst- und Tiefstständen war es vor allem die Kurzlebigkeit eindeutiger Trends, welche den Investoren am Aktienmarkt zusetzte.

Zu Beginn des Quartals waren Zinsen und Inflation die be- stimmenden Themen. Im September hatte die amerikanische Zentralbank verkündet, die Zinsen länger auf höherem Niveau zu halten und weitere Zinsanhebungen wurden unter Geld- politikern debattiert. Mitte Oktober erreichte die Verzinsung

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der 10-jährigenUS-Staatsanleihen einen Höchstwert nahe der 5,0% Marke, ein Wert, den Investoren zuletzt Mitte 2007 gese- hen hatten. Ein herausforderndes Umfeld für Wachstumstitel sowie kleinere und mittlere Unternehmen am Aktienmarkt. Gleichzeitig zeigte die Berichtssaison für das abgelaufene vierte Quartal ein durchwachsenes Bild. Positive Ergebnisse gab es von Unternehmen aus dem Bereich Cybersecurity und Unternehmen, die vom Thema künstliche Intelligenz profitie- ren. Viele weitere Sektoren begannen die Zinserhöhungen der Vorquartale in negativer Weise zu spüren.

Im November vollzog sich eine Trendumkehr am Aktienmarkt. Die im Kampf gegen die hohe Inflation verabreichte bittere Medizin in Form höherer Leitzinsen zeigte Wirkung. Anleger sahen ein Szenario, in welchem die Dosierung dieser Maßnah- me genau richtig erschien. Einerseits verschlechterte sich das Konsumentenverhalten, insbesondere bei Ausgaben, die als nicht unbedingt notwendig erachtet werden.

Auf der anderen Seite konnte die US-Wirtschaft weiterhin wachsen und eine mögliche Rezession schien nicht unmittel- bar bevorzustehen. Das Konzept einer "weichen Landung" der US-Wirtschaft gewann die Oberhand am Aktienmarkt. Gleich- zeitig zeigten sich die Inflationsraten in den meisten Volkswirt- schaften weiter rückläufig. In der Folge wichen die langfristi- gen Zinsen am US-Anleihenmarkt von den Höchstständen im Vormonat weiter zurück. Positive Ergebnisse gab es von Un- ternehmen aus dem Gesundheitssektor, wovon Titel aus der Medizintechnik profitieren konnten.

Der Monat Dezember hielt für Kapitalmarktteilnehmer mit der Veröffentlichung der US-Konsumentenpreise für den Monat November und der Zinsentscheidung der amerikanischen Zen- tralbank Fed, Mitte Dezember, zwei richtungsweisende Ereig-

nisse bereit, die sich als positiv erweisen sollten. Der Anstieg der Konsumentenpreise bestätigte den Trend der abnehmen- den Preissteigerungen aus den Vormonaten. Die amerikani- schen Konsumentenpreise verzeichneten einen Anstieg um 3,1%, die Kerninflation blieb mit 4,0% dennoch weiterhin über dem Zielwert der Zentralbank. Der Trend der sich abschwä- chenden Inflation wurde jedoch bestätigt.

Ein bestimmender Trend in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 war das Auseinanderdriften der Wertentwicklung von großen Unternehmen, sogenannten Large Caps, und klei- neren und mittleren Unternehmen, sogenannten Small/Mid Caps. Der Abverkauf von kleineren und mittleren Unterneh- men in den Vormonaten ermöglichte Einstiegsmöglichkeiten. Historisch günstige Bewertungen in langfristig prosperieren- den Sektoren führten zu Opportunitäten bei der selektiven Auswahl von Einzelaktien. Als sich das Kapitalmarktumfeld im November veränderte, kam es zu einer starken Aufhol- bewegung im Bereich Wachstumstitel sowie Small und Mid Caps, von der unsere Fonds profitieren konnten. Unsere Handschrift, das fundamentalorientierte Stockpicking inner- halb unserer Investmentthemen, kehrte zurück und gibt Auf- schwung für 2024. (Quelle:https://www.oekoworld.com/news- presse/news/details/quartalsbericht-portfoliomanagement- 4-quartal-2023)

2.1.2. Branchenentwicklung nachhaltige Geldanlage

Das Interesse an Finanzen und Geldanlagen bleibt auch oder gerade in Zeiten höherer Inflation und vielfach kleinerem Geld- beutel für die Menschen ein bestimmendes Thema. Wie eine repräsentative Online-Erhebung des Bankenverbandes aber zugleich zeigt, wächst der Anteil der Deutschen nicht mehr, der in nachhaltige Geldanlagen investiert.

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Rund 6 Millionen Privatanleger investieren in Deutschland nachhaltig. Mehr als sieben von zehn Befragten (73%; Vorjahr: 71%) finden das Thema grundsätzlich interessant. Allerdings machen sich Inflation und Zinswende im Anlageverhalten be- merkbar. So überholt das Tages-/Festgeld wieder das Sparbuch als Anlageform, während der Anteil der Wertpapieranleger und der Altersvorsorgeprodukte erkennbar zurück geht.

Vor allem Wissenslücken und fehlende Informationen halten viele Anlegerinnen und Anleger von nachhaltigen Geldanlagen ab. So gibt fast die Hälfte der Befragten (46%), die nachhaltige Geldanlagen kennen, aber bisher nicht nutzen, als Grund dafür an, über zu wenig Wissen/Informationen zu verfügen.

Gleichzeitig ist die Bereitschaft dieser Befragten, künftig nach- haltig anzulegen, sehr beachtlich: Über die Hälfte von ihnen kann sich vorstellen, künftig in nachhaltigen Geldanlagen zu investieren; das entspricht rund einem Fünftel (21%) aller Be- fragten.(Quelle:https://bankenverband.de/nachhaltigkeit/ nachhaltige-geldanlage-2023-wissen-und-engagement-der-deutschen)

Nicht nur ökologische sondern auch soziale und ethische As- pekte werden den Anlegern immer wichtiger bei ihrer Anla- geentscheidung. Das zeigt deutlich eine von der Pangaea Life in Auftrag gegebene YouGov-Studie: Die Buchstaben "S" und "G" in ESG gewinnen weiter an Relevanz. Mit jeweils 16 Prozent nannten die Befragten "Ethische Unternehmensführung" und "Soziale Belange" am dritthäufigsten. "Umweltschutz" (21 Pro- zent) und "Klimaschutz" (20 Prozent) sind den Befragten aber immer noch am wichtigsten. (Quelle: https://www.presseportal. de/pm/36847/5582129)

Zum Volumen des Gesamtmarktes lagen bis Redaktions- schluss nur Zahlen für 2022 vor. Der "Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) e.V." veröffentlichte im Juni 2023 den FNG Marktbericht 2023. Diesem Marktbericht zufolge setzen nachhaltige Geldanlagen ihren Wachstumstrend 2022 in Deutschland fort. Das Gesamtmarktvolumen erreichte Ende 2022 eine neue Rekordmarke von 578 Mil- liarden Euro. Das jährliche Wachstum fiel jedoch geringer als in den Vorjahren aus.

Die Kundeneinlagen der Spezialbanken mit Nachhaltigkeits- fokus sowie die nachhaltig verwalteten Eigenanlagen lagen insgesamt bei 45,2 Milliarden Euro und blieben damit in etwa auf dem Vorjahresniveau (45,8 Milliarden Euro). (Quelle: https://www.fondsdiscount.de/magazin/beitrag/nach- haltige-geldanlagen-in-deutschland-weiter-auf-wachs- tumsk-7510/)

2.1.3. Branchenentwicklung Versicherungsgeschäft

Auf der Jahresmedienkonferenz am 25.01.2024 gab der Gesamtverband Deutscher Versicherer (GDV) einen Überblick über die Geschäftsentwicklung der Versicherungsbranche in 2023. Laut den dort veröffentlichten Zahlen verbuchten die Versicherer in 2023 über alle Sparten hinweg ein leich- tes Beitragsplus von 0,6 Prozent auf 224,7 Milliarden Euro.

Laut dem GDV entwickelte sich das Geschäft mit Lebensver- sicherungen in 2023 unterdurchschnittlich. Die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage sowie die schwache Entwicklung der realen Löhne und der damit einhergehenden Konsum- zurückhaltung belastete das Geschäft mit Lebensversiche- rungen. Am stärksten war davon das Einmalbeitragsgeschäft betroffen.

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LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

Ethisch-ökologische

Vermögensberatung

Insgesamt gingen die Beitragseinnahmen bei den Lebens- versicherern um 5,2 Prozent auf 92,0 Milliarden Euro zurück. (Quelle: https://www.gdv.de/gdv/medien/medien- informationen/versicherer-2023-mit-leichtem-beitragsplus- verhaltener-optimismus-fuer-2024-165654)

Auch das Münchner IFO-Institut ermittelt regelmäßig das Ge- schäftsklima für die Versicherungswirtschaft. Die jüngste Un- tersuchung für das vierte Quartal 2023 ermittelte, dass der Geschäftsklima-Index für den Versicherungssektor im vierten Quartal 2023 um 4,9 auf 5,5 Punkte anstieg. Er liegt damit aber immer noch unter dem langfristigen Mittelwert von 12,4 Punk- ten. Vor allem die Lebensversicherer schätzen ihre aktuelle Lage deutlich besser ein. Die Beurteilung kann sich damit weiter von den Tiefstständen von vor einem Jahr lösen. (Quelle: https:// www.gdv.de/gdv/medien/medieninformationen/stimmung-in- der-versicherungsbranche-hellt-sich-auf-168074)

2.2. Geschäftsverlauf

2.2.1. Darstellung und Entwicklung des Kapitalanlagegeschäfts

Der Fonds "ÖKOWORLD" ist ein nach Luxemburger Recht als Umbrellafonds aufgelegter fonds commun des placement à compartiments multiples aus Wertpapieren und sonstigen Vermögenswerten. Er wurde nach Teil I des Luxemburger Ge- setzes vom 17. Dezember 2010 über Organismen für gemein- same Anlagen (das "Gesetz von 2010") aufgelegt.

Der Fonds wurde auf unbegrenzte Zeit gegründet.

Es werden derzeit Anteile der folgenden Teilfonds angeboten:

ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC ÖKOWORLD KLIMA

ÖKOWORLD WATER FOR LIFE ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL FONDS ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0

Die Anteile in allen ÖKOWORLD-Fonds sind im Jahr 2023 insge- samt um 3.547.616 Stücke zurückgegangen. Dieser Rückgang entspricht 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zum 31. Dezember 2023 betrug das Gesamtvolumen aller von ÖKOWORLD konzipierten Investmentfonds EUR 3.044,77 Millionen. Dies entspricht einer Reduktion des Volumens um EUR 229,34 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die einzelnen Teilfonds der ÖKOWORLD-Fondsfamilie haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

2.2.1.1. Darstellung und Entwicklung des ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC

ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC ist der Klassiker unter den Öko-Fonds. Der Fonds ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC beendete das Jahr zum 31. Dezember 2023 mit einer Performance von +6,8 Prozent (Anteilsklasse ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC C). Dieser Fonds ist zugleich der volu- menstärkste Teilfonds.

Der ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC, aufgelegt am 2. Mai 1996, ist aufgrund seiner strikten Ausschlusskriterien und dem zweigeteilten Investmentprozess zwischen Nachhaltig- keitsanalyse inklusive unabhängigem Anlageausschuss und Fondsmanagement der wahrscheinlich "grünste" Fonds seiner Klasse. Daraus resultierend bedient sich der ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC eines begrenzten Anlageuniversums von ca. 400 visionären, ethisch-ökologisch-sozialen und

überwiegend kleinen bis mittelgroßen Unternehmen inklu- sive Beachtung harter Ausschlusskriterien.

Getrieben durch die Erholung kleiner und mittelgroßer Unternehmen (Small- und Midcaps) begann das Jahr 2023 für den ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC erfreulich. Diese Unternehmen stellen einen Schwerpunkt des ÖKOWORLD- Investmentuniversums dar. Im März erhöhte sich aufgrund der Sorgen um den Bankenmarkt die Risikoaversion der Marktteilnehmer. Die strikte Verkaufsdisziplin und das Agieren frei von einer Benchmark schützten den Fonds vor größeren Verlusten. Aufgrund der besonders strengen ethi- schen, ökologischen und sozialen Ausrichtung konnte der Fonds kaum an der positiven Entwicklung großer Unterneh- men partizipieren. Seit Anfang November 2023 erleben die Investmentthemen des ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC ein erfreuliches Comeback. Dies spiegelt sich in der dynami- schen Fondsentwicklung in den letzten beiden Monaten wi- der. Besonders positiv hervorzuheben ist die Positionierung bei Technologieaktien. Die disruptive Technologie Künstliche Intelligenz (KI) beschleunigte das Umsatz- und Ergebnis- wachstum der involvierten Unternehmen deutlich. Im The- menbereich Bildung legten die von ÖKOWORLD selektier- ten Titel ebenfalls überproportional zu und lieferten einen erfreulichen Beitrag zur Fondsentwicklung.

2.2.1.2. Darstellung und Entwicklung des ÖKOWORLD KLIMA

ÖKOWORLD KLIMA setzt auf Investmentchancen im Bereich von Unternehmen, die Produkte und Technologien anbieten oder einsetzen, mit deren Hilfe dem Klimawandel begegnet werden kann. Die Performance des Fonds ÖKOWORLD KLIMA lag zum 31. Dezember 2023 mit 9,86 Prozent im Plus.

Das Jahr 2023 startete erfreulich mit einer deutlichen Erho- lung kleiner und mittelgroßer Unternehmen. Diese so genann- ten Small- und Midcaps stellen einen Schwerpunkt unseres ÖKOWORLD-Investmentuniversums dar, was zu Beginn ein gutes Umfeld für unseren aktiven Investmentansatz war. Mit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank im März erfolgte eine Zäsur. Vor allem die Werte der zweiten und dritten Rei- he wurden unabhängig von der jeweiligen fundamentalen Situation in Sippenhaft genommen und überproportional von den Investoren gemieden. Eine Reallokation in große und oft- mals liquidere Unternehmen war die Folge. Die so genannten "glorreichen Sieben" bewegten die weltweiten Aktienindizes

  • Apple, Alphabet, Nvidia, Meta, Amazon, Tesla und Microsoft. Lediglich Nvidia erfüllt die strengen Anforderungen unserer ethischen, ökologischen und sozialen Investmentkriterien.
    Das vergleichsweise hohe Zinsniveau durch die Leitzinserhö- hung der Fed wirkte belastend für kleinere Unternehmen und viele innovative wachstumsstarke Titel. Besonders schwer getroffen wurden Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, die entgegen der allgemeinen Marktentwicklung im Schnitt zweistellige Kursverluste im abgelaufenen Jahr auf- wiesen.

Besonders positiv hervorzuheben ist unsere Positionierung bei Technologieaktien. Die disruptive Technologie "Künstliche Intelligenz" beschleunigte bei den involvierten Unternehmen stark das Wachstum auf der Umsatz- und Ergebnisebene. Im Themenbereich Energieeffizienz profitierten wir ebenfalls von überproportionalen Kurszuwächsen. Die Vorzeichen für Unternehmen aus dem Bereich erneuerbarer Energien ha- ben sich gegen Jahresende leicht verbessert, was wir selektiv zum Aufbau verschiedener Positionen genutzt haben. Vestas beispielsweise meldete zum Jahresende hin Großaufträge im

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KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

Ethisch-ökologische

Vermögensberatung

wichtigen US-Markt. Zudem signalisieren die jüngsten Ent- wicklungen eine zunehmende Profitabilitätsverbesserung beim weltweit größten Windturbinenhersteller.

2.2.1.3. Darstellung und Entwicklung des

ÖKOWORLD WATER FOR LIFE

ÖKOWORLD WATER FOR LIFE ist ein Themenfonds, der sich in zukunftsorientierter Art und Weise mit der globalen Was- serversorgung beschäftigt. Wasser wird in den kommenden Jahrzehnten als Basis für Wirtschaftswachstum und für den Zugang zu Wohlstand weiter an Bedeutung gewinnen. Der Fonds schloss das Jahr 2023 mit einer Performance von +6,41 Prozent ab.

Die unveränderte dringende Notwendigkeit, den Zugang zu sauberem Trinkwasser für die Menschen auf der Welt zu er- möglichen, besteht nach wie vor. Immer noch haben mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit keinen dauerhaften Zugang zu Trinkwasser. Veränderte Niederschlagsmuster und eine höhere Verdunstung aufgrund von höheren Tempera- turen infolge des Klimawandels wirken sich zunehmend auf die Grundwasserspiegel aus. Die Herausforderungen werden im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel und die steigende Weltbevölkerung zunehmend anspruchsvoller, da mittlerweile mehr als acht Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben. Eine stetig wachsende Mittelschicht verbun- den mit einem höheren Lebensstandard verdeutlichen den steigenden Wasserbedarf weltweit. In vielen Regionen der Welt geht aber schon heute der Wasserverbrauch über den nachhaltigen Frischwasserzufluss hinaus - eine Tendenz, die sich Experten zufolge verstärken wird. Wir brauchen dringend Lösungen, um Wasser effizienter zu nutzen und die Wasser- qualität zu erhalten bzw. zu verbessern. Genau hier setzt der ÖKOWORLD WATER FOR LIFE an, und zwar mit Investment-

themen wie effiziente Wassernutzung, Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Digitalisierung, Wasserintensität von Produkten/Dienstleistungen sowie Gewässerschutz.

Dem ÖKOWORLD-Fondsmanagement gelang es, mit der be- sonders strengen ethischen, ökologischen und sozialen Aus- richtung im Themenbereich Wasseraufbereitung und Kom- ponentenherstellern rund um das "blaue Gold", im Jahr 2023 zu profitierten und entsprechende Kurszuwächse in diesem Bereich zu generieren.

2.2.1.4. Darstellung und Entwicklung des

ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL FONDS

Der ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL Fonds investiert konzeptionell als "Balanced Product" in vielversprechende Anlagemöglich- keiten im Aktienbereich, aber auch in Anlagen aus anderen Asset-Klassen, beispielsweise Anleihen.

Nach einem erfreulichen Jahresstart folgte mit dem Banken- beben im März eine volatilere Phase. Anleihen enttäuschten aufgrund des massiven Anstiegs der Kapitalmarktzinsen bis zum Herbst und boten wenig Diversifikationsmöglichkeiten. Der aktive Investmentansatz der ÖKOWORLD zahlte sich in 2023 aus und schützte vor größeren Verlusten.

Seit Anfang November erleben wir ein erfreuliches Comeback unserer Investmentthemen, was sich in der dynamischen Fondsentwicklung in den letzten beiden Monaten widerspie- gelt. Besonders positiv hervorzuheben ist unsere Positionie- rung bei Technologie-, Gesundheits- und Bildungsaktien.

Der Fonds erreichte zum Jahresultimo eine Performance von +6,24 Prozent.

2.2.1.5. Darstellung und Entwicklung des

ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0

Der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 steht für Investments in ausgewählte Unternehmen in den Emerging Markets. Zum 31. Dezember 2023 schloss er mit einer Performance von +9,95 Prozent (C-Tranche). Für institutionelle Anleger gibt es mit der D-Tranche eine weitere Anlageklasse (Mindestanlage- summe EUR 5 Millionen). In der D-Tranche erreichte er zum

31. Dezember 2023 eine positive Kursentwicklung von 10,81 Prozent.

Das Jahr 2023 war für die Schwellenländermärkte ein volatiles Jahr mit unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Regionen. Während China von Problemen im Immobilien- sektor und einer zögerlichen Konsumentennachfrage belastet wurde, zeigten andere Regionen, insbesondere Indien und Lateinamerika, bemerkenswerte Resilienz.

Zu den wichtigsten Treibern der positiven Entwicklung des Fonds gehörten die Schwerpunktsetzungen auf Indien und Lateinamerika. In Indien profitierten die Unternehmen des Fonds von der robusten Binnenkonjunktur und strukturellen Reformen. Insbesondere die Aktien aus dem Bereich der alter- nativen Energien entwickelten sich sehr erfreulich. Indien hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einen Anteil von 500 GW erneu- erbarer Energien an der Stromerzeugung zu erreichen. Dieser Plan steht im Einklang mit Indiens Strategie, in der Elektromo- bilität Kapazitäten aufzubauen und als globaler Zulieferer in der Halbleiterindustrie aufzusteigen.

In Lateinamerika zeigte sich der Fonds besonders in Brasili- en stark. Die brasilianische Notenbank hat die Zinsen bereits dreimal gesenkt, was zu einer Belebung der Konjunktur ge- führt hat. Zudem gibt es in Brasilien zahlreiche Privatisierungs-

projekte, aus denen sich weitere Chancen für Unternehmen des Fonds ergeben könnten.

Insgesamt war das Jahr 2023 für den ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 ein Erfolg. Das Fondsmanagement konnte die Risiken in China erfolgreich minimieren und die Chancen in Indien und Lateinamerika nutzen.

2.2.2. Darstellung und Entwicklung des Privatkundengeschäfts

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Privatkundenver- trieb betreuen unsere Privat- und Geschäftskunden aus der Zentrale in Hilden heraus. Dabei liegen die Schwerpunkte auf den Themen Altersvorsorge, Vermögensaufbau und Ver- mögensanlage. Der Geschäftsbereich konzentriert sich auf Investmentfonds und Rentenversicherungen, die den strengen ethisch-ökologischen und sozialen Kriterien der ÖKOWORLD entsprechen. Die Beratung erfolgt sowohl im bundesweiten Telefonvertrieb als auch persönlich vor Ort in der Zentrale in Hilden.

Im Privatkundengeschäft blicken wir auf ein wechselhaftes Jahr 2023 zurück. Im Bereich der Vermögensanlage haben wir aufgrund der globalen Krisen sowie der gestiegenen Zinsen eine weiterhin erhöhte Zurückhaltung der Kunden erlebt. In Stückzahlen gemessen lagen die Neuabschlüsse zwar auf Vor- jahresniveau, das damit verbundene Volumen lag jedoch gut 60 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Im Bereich der Lebensversicherungen ist uns hingegen eine deutliche Steigerung des Geschäftsvolumens gelungen. Hier schauen wir - im Volumen gemessen - auf eine Steigerung von mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Ökoworld AG published this content on 24 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 24 May 2024 06:11:04 UTC.