BERLIN/KERPEN (dpa-AFX) - Kohlekommissionsmitglied Antje Grothus erwartet von der Aussage zum Erhalt des Hambacher Forsts im Konzept für den Kohleausstieg eine Entschärfung des Konflikts um den Wald. Das sei ein Grund gewesen, der "schwachen Formulierung" zuzustimmen, sagte Grothus, seit Jahren eine Kämpferin für den Wald am Rand des nordrhein-westfälischen Braunkohletagebaus Hambach, am Samstag. "Letzten Endes haben wir das gemacht, um die Situation vor Ort zu befrieden, was man eigentlich von der Politik hätte erwarten müssen."

In dem Konzept der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" heißt es: "Die Kommission hält es für wünschenswert, dass der Hambacher Forst erhalten bleibt." Der Konflikt um den Wald, der für den Braunkohletagebau abgebaggert werden soll, hatte sich im vergangenen Jahr zugespitzt und auch in Gewalt entladen.

Das Ausstiegskonzept sei ein Kompromiss und kein Konsens, betonte Grothus, die in der Kohlekommission die von Umsiedlungen bedrohten Bürger vertreten hat. "Wenn wir nicht eingewilligt hätten und das Konzept nicht nicht mit verabschiedet hätten, dann wäre die nächsten zwei, drei Jahre im Klimaschutz gar nichts passiert. Und das können wir uns angesichts der Klimakrise nicht leisten."/sil/DP/zb