FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Freitag nach oben. Der DAX steigt um 0,5 Prozent auf 13.953 Punkte. Am Mittag könnte der kleine Verfalltermin am Terminmarkt noch für etwas Bewegung im DAX sorgen. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,5 Prozent auf 3.699 Punkte zu. Unterstützung liefern dabei die erfreulich robusten Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone. Für Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa der DWS, hat sich die Wirtschaft der Eurozone im Februar trotz des europaweiten Lockdowns erstaunlich gut geschlagen. So habe sich im verarbeitenden Gewerbe die Stimmung sogar kräftig verbessert.

Geschäftserwartungen, Auftragseingänge und besonders die Aufträge aus dem Ausland deuteten weiterhin auf Expansion. Einziger Wermutstropfen seien die Lieferzeiten, die zeigten, dass die bisherige just-in-time-Produktion aufgrund von Grenzschließungen, Lieferengpässen in der Zulieferindustrie und Beschränkungen in den Herkunftsländern unter Druck geraten. Im Dienstleistungsbereich habe sich die Stimmung weiter eingetrübt und liege deutlich unter der Expansionsschwelle. Die Erwartungen seien allerdings noch zuversichtlicher als im Januar.


   Deutsche Erzeugerpreise steigen so stark wie seit über 12 Jahren nicht mehr 

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar so stark gestiegen wie seit über zwölf Jahren nicht mehr. Im Monatsvergleich ergab sich ein Plus von 0,9 Prozent, gerechnet worden war mit einem Plus von 0,1 Prozent, also fast mit stabilen Erzeugerpreisen. "Der Rentenmarkt bleibt angesichts der Reflationsdiskussion angeschlagen", heißt es bei der Helaba. "Daran wird sich so schnell wohl nichts ändern", so das Haus. Am Anleihemarkt stehen die Bundesanleihen leicht unter Abgabedruck, die Zehnjahresrendite steigt um 2 Basispunkte auf nun minus 0,326 Prozent.


   RWE liefert überraschende Gewinnwarnung 

Die extremen Wetterbedingungen im US-Bundesstaat Texas werden das Ergebnis des Energieversorgers RWE im laufenden Geschäftsjahr belasten. Die Witterung führe zu Ausfällen von Windkraftanlagen und hohen Strompreisen. In der Folge wird das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Segments Onshore Wind/Solar 2021 voraussichtlich insgesamt mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belastet. Die Belastung für RWE in Texas werten die Analysten der DZ Bank als Einmaleffekt. Sie empfehlen, größere Kursrücksetzer als Kaufgelegenheit zu nutzen. Im DAX stellt die Aktie mit einem Minus von 2,0 Prozent den größten Verlierer.

Von soliden Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Allianz. Die operativen Ergebnisse seien über den Schätzungen ausgefallen, während die Dividende den Erwartungen entspreche. Auch hat Allianz einen konkreten Ausblick gegeben, wovon nicht unbedingt auszugehen war. Dieser bewegt sich im Rahmen der Prognosen. Der Versicherer rechnet 2021 mit einem operativen Ergebnis von rund 12 Milliarden Euro, plus/minus 1 Milliarde Euro. Der Analystenkonsens liegt bei knapp über 12 Milliarden Euro. Der Kurs steigt um 1,6 Prozent.


   Zahlen auch aus Europa 

Die Geschäftszahlen von Renault sind nach Einschätzung der Citigroup durchwachsen ausgefallen. Die Analysten heben die positive Ergebnisentwicklung hervor, kritisieren indes die enttäuschende Entwicklung des Cashflows. Cashabflüsse spiegelten sich auch in der Netto-Liquidität wider, die mit minus 3,6 Milliarden Euro viel schlechter als die im Konsens erwarteten minus 2,9 Milliarden Euro sei. Renault verlieren 4,5 Prozent.

Für die Aktie des italienischen Luft- und Raumfahrt- sowie Rüstungskonzerns Leonardo geht es an der Mailänder Börse um 7 Prozent nach oben. Stützend wirkt ein Bericht in Il Messaggero, wonach sich das Tempo für den geplanten US-Börsengang der US-Tochter DRS beschleunigt. Der Börsengang könnte nun schon im März erfolgen. Intesa Sanpaolo schätzt den Börsenwert von DRS auf bis zu 3,5 Milliarden Euro. Davon sollte nicht nur die Bewertung von Leonardo profitieren. Der Rüstungskonzern könnte über den IPO auch die Nettoverschuldung auf 1,2 Milliarden von 3,3 Milliarden Euro senken.

Für Hermes geht es an der Pariser Börse nach "exzellenten" Zahlen kräftig um 5 Prozent nach oben. Das organische Wachstum im vierten Quartal liegt bei beeindruckenden 15,6 Prozent. Hermes-Produkte würden über alle Grenzen hinweg von den Konsumenten stark begehrt, so Bernstein. Die Warteliste für die "ikonischen Produkte" der Franzosen sei lang.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              3.699,33   0,50    18,29       4,13 
Stoxx-50                   3.199,79  -0,09    -3,02       2,94 
DAX                       13.952,64   0,47    65,71       1,70 
MDAX                      32.222,02  -0,02    -5,03       4,63 
TecDAX                     3.515,33   0,12     4,09       9,42 
SDAX                      15.377,33   0,29    44,40       4,15 
FTSE                       6.618,90   0,03     1,75       2,42 
CAC                        5.756,11   0,49    27,78       3,69 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,33            0,02      -0,57 
US-Zehnjahresrendite           1,30            0,00      -1,38 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 7:55 Uhr  Do, 17:41h   % YTD 
EUR/USD                1,2136     +0,37%        1,2094      1,2077   -0,6% 
EUR/JPY                127,84     +0,04%        127,77      127,67   +1,4% 
EUR/CHF                1,0850     +0,13%        1,0842      1,0832   +0,4% 
EUR/GBP                0,8674     +0,25%        0,8654      0,8655   -2,9% 
USD/JPY                105,35     -0,33%        105,65      105,72   +2,0% 
GBP/USD                1,3991     +0,12%        1,3976      1,3954   +2,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,4488     -0,17%        6,4589      6,4694   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             52.746,75     +1,63%     51.613,00   51.744,25  +81,6% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               59,05      60,52         -2,4%       -1,47  +21,4% 
Brent/ICE               62,83      63,93         -1,7%       -1,10  +21,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.772,42   1.775,98         -0,2%       -3,56   -6,6% 
Silber (Spot)           27,04      27,03         +0,1%       +0,02   +2,5% 
Platin (Spot)        1.275,15   1.275,50         -0,0%       -0,35  +19,1% 
Kupfer-Future            3,98       3,90         +2,0%       +0,08  +13,1% 
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February 19, 2021 06:40 ET (11:40 GMT)