RWE : Stellungnahme des Vorstands zu Gegenanträgen

RWE

Aktiengesellschaft

Essen

Stellungnahme des Vorstands zu den Gegenanträgen zur Hauptversammlung am 3. Mai 2024

Wir halten die Gegenanträge zur Tagesordnung unserer diesjährigen Hauptversammlung für unbegründet und halten an unseren Beschlussvorschlägen uneingeschränkt fest. Im Folgenden gehen wir auf die wesentlichen Antragsgründe ein.

Motor der Energiewende. RWE trägt auf vielen Gebieten zur Transformation des Energiesektors und der Wirtschaft insgesamt bei. Wir tun das, indem wir signifikant in Windkraft, Photovoltaik, Batteriespeicher und die Wasserstoffwirtschaft investieren, klimafreundliche Backup-Kraftwerke bauen und Industriekunden helfen, ihre Energienutzung zu optimieren. Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie Growing Green planen wir, für den Zeitraum von 2024 bis 2030 Nettoinvestitionen von rund 55 Mrd. €. Unsere grünen Erzeugungskapazitäten wollen wir von 35,5 GW auf über 65 GW im Jahr 2030 ausbauen.

Beim Bezug von Biomasse sind wir nicht von einzelnen Lieferanten wie Enviva abhängig und erwarten aus deren Insolvenz keine Auswirkungen auf unser Geschäft.

Parallel unterstützen wir die Politik dabei, die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten. Beispielsweise organisieren wir Lieferungen von verflüssigtem Erdgas (LNG) nach Deutschland und helfen beim Aufbau von LNG-Infrastruktur, stets im Rahmen der geltenden umweltrechtlichen Vorgaben.

Sozialverträglicher Ausstieg aus der Kohleverstromung. Flankiert wird unsere Wachstumsoffensive von einem zügigen Kohleausstieg. Mit dem Bund und dem Land Nordrhein- Westfalen haben wir uns darauf verständigt, die Stromerzeugung aus Braunkohle 2030 zu beenden.

Für die Erfüllung künftiger bergbaulicher Verpflichtungen aus Rekultivierung und Wasserwirt- schaft steht RWE in vollem Maße ein und haftet mit seinem gesamten Konzernvermögen. Unsere Bergbaurückstellungen decken alle für eine geordnete Wiedernutzbarmachung erforderlichen Maßnahmen ab. Sie werden jährlich durch unabhängige Wirtschaftsprüfer testiert. Defizite in Umfang und Dotierung sind nicht erkennbar.

Unsere Rekultivierungsaufgaben erfüllen wir nachhaltig und verantwortungsvoll, so auch für die anstehende Befüllung der Tagebauseen in Hambach und Garzweiler über die Rheinwasser- transportleitung. Den Rahmen dafür schaffen öffentlich-rechtliche Genehmigungsverfahren,

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insbesondere zur Vereinbarkeit mit den Maßgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie und zur langfristigen Trinkwasserversorgung im Rheinischen Revier.

Klimaneutral bis 2040. Unser Ziel ist es, spätestens 2040 klimaneutral zu sein, zehn Jahre früher als die EU. Bis 2030 wollen wir unsere Emissionen um 68 % (Scope 1 und 2) bzw. 42 % (Scope 3) senken. Damit sind wir konform mit dem 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Diese Zielsetzung wird derzeit von der unabhängigen Science Based Target-Initiative validiert.

Die veröffentlichte Studie in Bezug auf die Methan-Emissionen der Braunkohle haben wir zur Kenntnis genommen. Die aktuelle Methodik zur Bestimmung der Methan-Emissionen des RWE- Konzerns entspricht den geltenden Vorschriften. Mit der neuen europäischen Methan- Verordnung, der noch der EU-Ministerrat zustimmen muss, dürften sich nach Inkrafttreten Änderungen ergeben. Zusammen mit den Aufsichtsbehörden werden wir die neuen Vorgaben dann umsetzen.

Minderheitsbeteiligung Urenco. Urenco ist als britisch-niederländisch-deutsches Gemein- schaftsunternehmen durch zwischenstaatliche Vereinbarungen an allen Standorten der friedlichen Nutzung der Kernenergie verpflichtet und wird von staatlichen und internationalen Institutionen engmaschig überwacht. Das operative Geschäft obliegt Urenco.

Virtuelles Format der Hauptversammlung. Unsere Entscheidung, die Hauptversammlung 2024 virtuell durchzuführen, haben wir auf Basis der Ermächtigung beschlossen, die die Haupt- versammlung 2023 mit breiter Mehrheit beschlossen hat. Wir sind überzeugt, dass das virtuelle Format die Chance bietet, die Hauptversammlung dauerhaft zu modernisieren und einen lebendigen Dialog mit dem Aktionariat zu führen - und das effizient und ressourcenschonend.

Wir werden in der Hauptversammlung gegebenenfalls ergänzend hierzu Stellung nehmen.

Essen, im April 2024

RWE Aktiengesellschaft

Der Vorstand

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