--EBITDA im Segment Securities Services steigt um 112 Prozent

--Viele positive Rückmeldungen zu geplanter Simcorp-Übernahme erhalten

--Dt. Börse liegt bei Simcorp-Transaktion "voll im Zeitplan"

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Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse ist nach einem gelungenen Jahresauftakt auch im zweiten Quartal kräftig gewachsen. Sowohl die Nettoerlöse wie auch die Ergebnisse stiegen stark an, die Schätzungen der Analysten wurden geschlagen. Ein wichtiger Wachstumstreiber waren die signifikant gestiegenen Zinseinnahmen auf Kundengelder bei der Tochter Clearstream. Aufgrund der sehr guten Entwicklung im ersten Halbjahr und des Ausblicks auf den weiteren Jahresverlauf rechnet das Unternehmen nun damit, die Prognose für 2023 zu übertreffen.

Die Erlöse erhöhten sich im zweiten Quartal auf 1,22 Milliarden Euro nach 1,02 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Damit wurde die Konsensprognose der Analysten von 1,17 Milliarden übertroffen.

Das EBITDA kletterte auf 733 Millionen Euro nach 585 Millionen. Die Konsensschätzung lag bei 703 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis stieg auf 443 Millionen Euro nach 341 Millionen im Vorjahr - die Marktprognose betrug hier 432 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 2,41 Euro je Anteilsschein nach 1,86 Euro.

Die operativen Kosten auf Konzernebene erhöhten sich im zweiten Quartal den weiteren Angaben zufolge auf 472 Millionen Euro nach 432 Millionen im Vergleichszeitraum. Analysten hatten im Schnitt Kosten von 469 Millionen Euro prognostiziert.


   Zinseinnahmen haussieren um 517 Prozent 

Ein signifikanter Wachstumstreiber war die Sparte Securities Services, zu der auch Clearstream gehört. Dank der "sehr positiven" Entwicklung der Zinseinnahmen auf Kundengelder machten die Nettoerlöse in dem Bereich einen Sprung von 73 Prozent auf 399 Millionen Euro, mit dem EBITDA ging es sogar um 112 Prozent auf 298 Millionen Euro nach oben. Die Zinseinnahmen selbst haussierten dank der erhöhten Leitzinsen der Zentralbanken im zweiten Quartal um 517 Prozent auf 178 Millionen Euro

"Das Ergebnis im ersten Halbjahr lag deutlich über unseren Erwartungen. Neben dem fortlaufenden strukturellen Wachstum haben die immer weiter gestiegenen Zinsen unser Geschäft zusätzlich beflügelt", kommentierte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer die Geschäftszahlen.

Der Börsenbetreiber geht nun davon aus, die Prognose für das laufende Jahr zu übertreffen. Mit Bekanntgabe der Erstquartalszahlen hatten die Eschborner bereits die Prognose für 2023 ans obere Ende der Spanne angehoben. Die Spanne für die Nettoerlöse liegt bei 4,5 bis 4,7 Milliarden Euro, beim EBITDA bei 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro.

Zum Stand bei der geplanten Übernahme von Simcorp sagte Pottmeyer: "Seit der Ankündigung im April haben wir von allen Seiten viele positive Rückmeldungen erhalten. Bis auf das Anmeldeverfahren bei der EU-Kommission wurden alle regulatorischen Freigaben bereits erteilt. Wir liegen damit voll im Zeitplan."

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/sha

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July 25, 2023 14:13 ET (18:13 GMT)