Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Hongkong bleiben die Börsen wegen des Feiertages Chung Yeung Festival geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Notenbankchef Jerome Powell hat sich erfreut über den Rückgang der Inflation in diesem Sommer gezeigt. Der Fed-Vorsitzende deutete an, dass die Zentralbank die Zinssätze wahrscheinlich nicht erneut anheben wird, es sei denn, sie sehe eindeutige Anzeichen dafür, dass eine stärkere Wirtschaftstätigkeit diese Fortschritte gefährde. "In Anbetracht der Unsicherheiten und Risiken und der Tatsache, wie weit wir gekommen sind, geht der Ausschuss vorsichtig vor", sagte Powell in seinen vorbereiteten Bemerkungen für eine Rede in New York. "Die in den letzten Monaten eingegangenen Daten zeigen, dass die Fed weiterhin Fortschritte bei der Erreichung ihrer beiden Ziele - stabile Inflation und hohe Beschäftigung - macht." Powells Äußerungen lehnten sich eng an die Äußerungen seiner Kollegen an, die in den vergangenen Tagen angedeutet hatten, dass sie bereit sind, die kurzfristigen Zinssätze bei ihrer nächsten Sitzung am 31. Oktober und 1. November unverändert zu lassen. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass der Anstieg der langfristigen Zinssätze im vergangenen Monat die Wirtschaft verlangsamen könnte, was bei anhaltend höheren Kreditkosten effektiv eine Zinserhöhung ersetzen würde. "Wir werden diese Entwicklungen weiter aufmerksam verfolgen, da anhaltende Veränderungen der finanziellen Bedingungen Auswirkungen auf den geldpolitischen Kurs haben können", sagte Powell. Kommende Entscheidungen darüber, ob die Zinsen wieder angehoben werden und wie lange sie in der Nähe des derzeitigen Niveaus gehalten werden sollen, würden von der Gesamtheit der eingehenden Daten, den sich entwickelnden Aussichten und dem Gleichgewicht der Risiken abhängen, sagte er. Der Fed-Chef sagte aber auch, dass Anzeichen für ein stärkeres Wachstum weitere Erfolge gefährden und eine weitere Straffung der Geldpolitik rechtfertigen könnten. Powell zufolge rechnet die Fed damit, dass der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) im September mit einer Jahresrate von 3,5 (August: 3,5) Prozent gestiegen ist und der Kern-PCE-Deflator um 3,7 (3,9) Prozent. Powell sagte, die September-Inflationsdaten seien "etwas weniger ermutigend". Die Daten werden erst in der nächsten Woche veröffentlicht.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 FR/Faurecia SA (Teil der Forvia Group), Umsatz 3Q

07:35 FR/Forvia Group (mit u.a. Faurecia SA), Ergebnis 3Q

08:00 DE/Villeroy & Boch AG (V&B), Ergebnis 3Q

13:00 US/American Express Co, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    08:00 Erzeugerpreise September 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm/-14,2% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/-12,6% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.045,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.295,75  -0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   14.840,00  -0,3% 
Nikkei-225               31.357,42  -0,2% 
Schanghai-Composite       2.989,16  -0,5% 
Hang-Seng-Index          17.205,69  -0,5% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                127,77    +27 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.045,23      -0,3% 
DAX-Future     15.037,00      -0,8% 
XDAX           14.945,61      -0,7% 
MDAX           24.437,24      -1,1% 
TecDAX          2.895,17      -0,6% 
EuroStoxx50     4.090,33      -0,4% 
Stoxx50         3.873,11      -1,1% 
Dow-Jones      33.414,17      -0,7% 
S&P-500-Index   4.278,00      -0,8% 
Nasdaq-Comp.   13.186,18      -1,0% 
EUREX            zuletzt     +/- Ticks 
Bund-Future      127,50%       -29 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit noch etwas nachgebenden Kursen an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Freitag. Der DAX wird zur Eröffnung knapp unter der 15.000er Marke erwartet. Damit arbeitet er die nachbörslichen Abschläge vom Donnerstagabend ein, weitergehende Verluste zeichnen sich erst einmal nicht ab. In Asien können sich die Märkte überwiegend knapp behaupten, und am Anleihenmarkt sinken die Renditen am Morgen. Die Ölpreise ziehen allerdings weiter an. Im Blick stehen die deutschen Erzeugerpreise, die vor Börsenbeginn bekannt gegeben werden. Daneben könnte der Verfall der Oktober-Optionen die Kurse bewegen.

Rückblick: Es belasteten die Ungewissheit über die Entwicklung im Nahen Osten sowie weiter steigende Zinsen bei gleichzeitig schleppender Konjunktur. Daneben nahm die Bilanzsaison Fahrt auf. Enttäuschende Zahlen von Tesla drückten den Automobilsektor um 2,2 Prozent. Hier belastete auch das Minus von 7,3 Prozent bei Renault nach Zahlenvorlage. Von einer "schweren Enttäuschung" sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Ergebnisse von Nokia (-6,4%). Das reale interne Wachstum von Nestle (-3,4%) für das dritte Quartal blieb laut Jefferies hinter den Erwartungen zurück, was die Analysten als erheblich negativ einstuften. Roche gaben um 4,4 Prozent nach. Stifel geht davon aus, dass der Gegenwind von der Währungsseite sowie andere Faktoren dazu führen, dass der Kerngewinn pro Aktie von Roche um rund 15 Prozent auf 17,25 Franken sinken wird. Regelrecht abgestraft wurde die Aktie von DocMorris (-17,2%), die die teils hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, da das Geschäft mit Papierrezepten nun schwächelt.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - Für das DAX-Schwergewicht SAP ging es um 5,1 Prozent nach oben. Nach Einschätzung von Berenberg hat SAP die Erwartungen im dritten Quartal bei der Rentabilität deutlich übertroffen, auch wenn der Cloud-Umsatz die Konsensschätzung um 2 Prozent verfehlte. Die Aktie der Deutschen Börse gewann nach Zahlen 0,3 Prozent. Wie Jefferies anmerkte, lag das Betriebsergebnis weitgehend im Rahmen der Erwartungen, wenn man die Sonderkosten im Zusammenhang mit der jüngst übernommenen Simcorp berücksichtige. Sartorius (+1,3%) hat nach der Senkung seiner Jahresprognose vergangene Woche bekräftigt, dass er mittel- und langfristig grundsätzlich positiv in die Zukunft schaut. Beim Kapitalmarkttag der Merck KGaA (+3,1%) lag der Fokus für die UBS-Analysten auf dem Umsatzwachstum im nächsten Jahr und den Signalen, die eine Erholung in den Bereichen Process Solutions und Electronics implizieren. Im Geschäftsjahr 2024 rechnet Merck mit einer Rückkehr zu organischem Umsatzwachstum im Gesamtunternehmen. Heidelberg Materials (-1,6%) erfüllte mit dem Umsatz im dritten Quartal die Erwartungen der Citigroup. Redcare Pharmacy litten unter der Zahlenvorlage des Wettbewerbers DocMorris und gingen 8,6 Prozent tiefer aus dem Handel.

XETRA-NACHBÖRSE

Dürr sind bei Lang & Schwarz 8 Prozent schwächer getaxt wurden. Der Maschinen- und Anlagenbauer hatte sein EBIT-Margen-Ziel für 2024 spürbar gesenkt. Noch herber stürzten Paion ab, nach einer Kapitalerhöhung brach der Kurs um 30 Prozent ein. "Der Kurs fällt Richtung Ausgabepreis von 1,90 Euro pro Aktie", so der Marktteilnehmer. Bei Metro tat sich nichts: "Den Geschäftsausweis hatten Anleger nicht auf dem Schirm", erklärte der Händler. Bei der Aktie habe es kaum Umsatz gegeben.

USA - AKTIEN

Leichter - Nach einer Achterbahnfahrt ausgelöst durch US-Notenbankchef Jerome Powell hat die Wall Street erneut mit Abgaben geschlossen. Der Aktienmarkt präsentierte sich dabei als Spielball der Rentenrenditen. Als diese im späten Geschäft wieder zulegten, führten sie die Aktienkurse nach unten. Der Nahost-Konflikt rückte dagegen etwas in den Hintergrund. Auslöser der Rentenmarktbewegung waren die Aussagen von Powell. Er erklärte, dass die Fed die Zinssätze wahrscheinlich nicht erneut anheben werde. Allerdings wollte er Zinserhöhungen auch nicht ausschließen. Aktuelle Konjunkturdaten wiesen in unterschiedliche Richtungen und halfen bei der Richtungsfindung wenig. Überraschend gute Quartalszahlen legte AT&T (+6,6%) vor. Philip Morris (-2,7%) verfehlte mit dem Umsatz die Erwartungen. Bei American Airlines (+0,8%) blieb der Umsatz unter den Analystenschätzungen, der bereinigte Gewinn fiel dagegen besser aus. Für Tesla ging es um 9,3 Prozent nach unten. Der Elektroautobauer verbuchte im dritten Quartal einen Gewinneinbruch um 44 Prozent. Netflix verbesserten sich dagegen um 16,1 Prozent. Das Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern bescherte dem Streamingdienst einen unerwartet starken Kundenzuwachs.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,16         -5,1          5,21           74,1 
5 Jahre                  4,96         +3,6          4,92           96,1 
7 Jahre                  5,01         +5,9          4,95          103,7 
10 Jahre                 4,98         +8,0          4,90          110,0 
30 Jahre                 5,10        +11,6          4,99          113,3 
 

Powell wollte Zinserhöhungen nicht ausschließen. Händler sprachen zwar von einer ausgewogenen Haltung Powells, am Rentenmarkt hörte man aber vor allem die falkenhaften Aussagen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte im späten Geschäft erneut in Richtung 5 Prozent, die Marke hatte sie seit 2007 nicht mehr erreicht.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

October 20, 2023 01:35 ET (05:35 GMT)