KAPSTADT (dpa-AFX) - Der in einem Bilanzskandal steckende und schwer angeschlagene Möbelkonzern Steinhoff
Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende und Steinhoff-Miteigentümer Christo Wiese sagte laut der örtlichen Nachrichtenagentur News24 vor dem Wirtschaftsausschuss des Parlaments, die Ende 2017 bekanntgewordenen Unregelmäßigkeiten bei Jahresabschlüssen seien für ihn "aus heiterem Himmel" gekommen. Es sei wie eine plötzliche Bombenexplosion gewesen. "Ich war mit dem Management und dem, was ich sah, zufrieden", sagte er demnach weiter.
Nach Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten mussten zahlreiche Führungskräfte gehen. Die Aktie war daraufhin abgestürzt und notiert nur noch im Cent-Bereich. Wichtigste Aufgabe des neuen Managements ist es nun, den laufenden Betrieb sicherzustellen. Aufsichtratschefin Sonn bat im Parlament für Verständnis, dass sie wegen laufender oder drohender Ermittlungen nicht zu den Unregelmäßigkeiten Stellung nehmen könne. Steinhoff hatte zuletzt erklärt, sich gegenwärtig in der Lage zu sehen, fällige Zinsen auf Schulden zu bezahlen. Die Vorlage des Jahresabschlusses für 2017 verzögert sich unterdessen weiter.
Eigentlich hätte der Jahresbericht bis zu diesem Mittwoch (31.1.) vorliegen sollen. Auch die Abschlüsse für 2015 und 2016 stehen auf dem Prüfstand. Steinhoff arbeite weiter zusammen mit den Rechnungsprüfern von Deloitte daran, die Berichte fertigzustellen, erklärte der Konzern in einer anlässlich der Parlamentsanhörung erstellten Präsentation im Internet. Auch die mit der Untersuchung der Unregelmäßigkeiten beauftragte Prüfungsgesellschaft PwC komme gut voran. Der Konzern deutete an, dass für mögliche rechtliche und andere Schritte die Ermittlungen derzeit aber noch nicht weit genug seien. "Wir werden die Öffentlichkeit informieren, wenn wir so weit sind."/jbz/DP/tav/jkr/tos