JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Der deutsch-südafrikanische Möbelkonzern Steinhoff (Poco) will sein Afrika-Geschäft mit der afrikanischen Supermarktkette Shoprite zusammenlegen. Das neue Unternehmen soll Retail Africa heißen und in 15 Ländern des Kontinents 186 000 Menschen beschäftigen, wie beiden Seiten am Mittwoch in Johannesburg mitteilten. Mit dem geplanten Zusammenschluss ordnet der 75 Jahre alte südafrikanische Milliardär Christoffel Wiese seine Beteiligungen neu. Er ist bei beiden Unternehmen Großaktionär. Zusammen kommen beide Firmen auf einen Umsatz von 200 Milliarden Rand (13,8 Mrd Euro) und einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 15 Milliarden Rand.

Der komplizierte Deal sieht zunächst vor, dass Steinhoff sein operatives Geschäft in Afrika auf Shoprite überträgt. Im Gegenzug erhält Steinhoff neue Aktien von Shoprite. Zugleich soll Steinhoff die Aktien von Wieses Investmentvehikeln an Shoprite übernehmen. Die genauen Umtauschverhältnisse stehen noch nicht fest. Allerdings soll Steinhoff schon durch die auszugebenden neuen Aktien eine "signifikante" Beteiligung an dem Unternehmen bekommen. Auch ein Übernahmeangebot an die restlichen Shoprite-Aktionäre sei möglich, hieß es.

Steinhoff ist ein Konzern mit Rechtssitz in Amsterdam und einem operativen Hauptquartier in Südafrika, wo das Unternehmen seit 1998 an der Börse notiert ist. Durch einige Übernahmen wie dem Kauf der französischen Handelskette Conforama ist der Konzern zu einem der größten Möbelhändler in Europa geworden - und in Deutschland etwa mit den Poco-Möbelhäusern vertreten. Seit rund einem Jahr ist Steinhoff auch an der Frankfurter Börse notiert./enl/stw/stb