Basel (awp) - Straumann hat im dritten Quartal den Umsatz erneut gesteigert. Der Hersteller von Dentalimplantaten spürte aber auch einige Gegenwinde. Das organische Wachstum fiel etwas tiefer aus als in der Vorjahresperiode.

Konkret hat Straumann im dritten Quartal 570,6 Millionen Franken umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das organische Wachstum wiederum beziffert die Gruppe in einem Communiqué vom Dienstag auf 11,4 Prozent (VJ 12,2%). Gewinnzahlen legt Straumann zu diesem Zeitpunkt traditionell nicht vor.

Damit liegt der Fokus auf der regionalen Umsatzentwicklung. Besonders starkes Wachstum gelang dem Basler Konzern in Lateinamerika (+15,9%) sowie Asien-Pazifik (+12,6%). Dort wirkte sich die Entwicklung des chinesischen volumenbasierten Beschaffungsprozesses deutlich positiv auf die gesamte Region aus und sorgte für erhebliche Volumensteigerungen, wie Straumann mitteilte.

Stärkster Wachstumsmotor war laut dem Unternehmen dabei das Implantologiegeschäft, wobei sowohl die teuren Premium- wie auch die günstigeren Challenger-Marken eine wichtige Rolle für das Wachstum der Region spielten. Einen positiven, allerdings weniger starken Beitrag zur Gesamtperformance der Region habe auch das Kieferorthopädiegeschäft geleistet.

Unternehmen spürt Inflation

Weniger gut lief es in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (+1,5%). In Nordamerika (-2,9%) ging der Umsatz gar leicht zurück. In Lokalwährungen betrug das Wachstum allerdings auch hier immerhin noch 5,5 Prozent. Das Konsumentenverhalten in der Region sei stark durch die Inflation beeinflusst worden, hiess es.

Der Umsatz in Schweizer Franken litt ausserdem unter der Aufwertung der Schweizer Währung gegenüber dem Euro, dem US-Dollar, dem chinesischen Renminbi, der türkischen Lira oder auch dem japanischen Yen, wie das Unternehmen in dem Communiqué schrieb.

Vor dem Hintergrund des schwierigen makroökonomischen Umfelds im dritten Quartal sei das Erreichte aber eine "starke" Leistung, wurde Firmenlenker Guillaume Daniellot in dem Communiqué zitiert. Mit den Resultaten hat Straumann auch die Erwartungen der Finanzgemeinde (AWP-Konsens) insgesamt übertroffen.

Ausblick für 2023 bestätigt

Die Prognose für das Jahr 2023 bestätigt man im Hause Straumann erneut: Demnach soll der Umsatz im Gesamtjahr im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen und die Profitabilität bei 25 Prozent (Kern EBIT-Marge) zu liegen kommen (H1 2023: 26,0%). Das Unternehmen plant ausserdem bekanntlich mit Wachstumsinvestitionen, was auf die Profitabilität drückt.

Des Weiteren gab das Unternehmen eine Personalie bekannt: Florian Kirsch wird neuer Leiter des Geschäftsbereichs Kieferorthopädie und Digitale Lösungen. Camila Finzi, die den Bereich zuvor leitete, verlässt Straumann, um sich neuen Aufgaben ausserhalb des Unternehmens zu widmen.

Und schliesslich gab es auch Neuigkeiten von der Produktseite: So hat die Gruppe bei den "International Esthetic Days" und dem Anlass der Europäischen Vereinigung der Osseointegration ihr neues Hochleistungs-Premium-Implantatsystem iExcel vorgestellt. Das System wurde für die Harmonisierung von apikalen und vollkonischen Implantaten entwickelt und biete nun auch eine Option auf Gewebeniveau.

kw/tv