FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Südzucker haben am Donnerstag deutlich unter einer negativen Branchenstudie von Barclays gelitten. Die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns sanken um bis zu 6,6 Prozent auf 13,82 Euro. Das erst Ende vergangener Woche erreichte Jahrestief bei 13,41 Euro rückt damit wieder in den Fokus.

Das Thema GLP-1 ist aktuell in aller Munde. Gemeint ist damit die neue Klasse von Antidiabetika, die sich auch als Segen für Menschen mit Gewichtsproblemen erwiesen haben. Damit sind sie zum Multimilliardenmarkt geworden. Des einen Freud ist jedoch des anderen Leid - denn für Nahrungsmittelproduzenten ist gezügelter Appetit eher ein Fluch.

In einer aktuellen Branchenstudie widmete sich nun auch Barclays-Experte Alex Sloane der Belastung durch GLP-1. Das "Bärenszenario" durch diese Arzneien sei schwer abzuschätzen. Die zunehmend negative Wahrnehmung der Gesundheitsrisiken von hochverarbeiteten Lebensmitteln könnten die Wachstumsprognosen aber weiter drücken. Sloane wird jedenfalls sehr vorsichtig.

Seine Südzucker-Einstufung senkte er auf "Underweight" mit einem Ziel von nur noch 12 Euro. Südzucker sei zwar nicht direkt von GLP-1 betroffen, könnte es aber werden, wenn die Abnehmwelle mithilfe der Mittel nach Europa herüberschwappe. Zudem sieht der Experte einen möglichen Wechsel am Zuckermarkt hin zu Überschüssen.

Seine Ergebnisprognose für Südzucker für 2026 liegt mehr als ein Viertel unter dem Konsens./ag/tav/zb