Biel (awp) - Die Swatch Group hat 2017 nach zwei schwierigen Jahren zurück auf den Wachstumspfad gefunden und insbesondere im zweiten Halbjahr ein deutliches Wachstum verbucht. Die Aktionäre profitieren von einer Dividendenanhebung und auch der Ausblick für das laufende Jahr fällt positiv aus.

Der Nettoumsatz wuchs im Gesamtjahr um 5,4% auf 7,96 Mrd CHF, wie Swatch am Dienstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen bzw. in Lokalwährung nahmen die Verkäufe um 5,8% auf 7,99 Mrd zu. Damit hat sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte beschleunigt, nachdem die Gruppe im ersten Halbjahr währungsbereinigt um 1,2% zugelegt hatte.

Der Betriebsgewinn (EBIT) legte im Vergleich zum Vorjahr um rund 25% auf 1,00 Mrd CHF zu und die entsprechende operative Marge auf 12,6% (VJ 10,7%). Unter dem Strich verbleibt ein um 27% höherer Reingewinn von 755 Mio. Die Dividende soll auf 7,50 CHF je Inhaberaktie (VJ 6,75 CHF) erhöht werden und auf 1,50 CHF je Namenaktie (1,35 CHF).

Mit den vorgelegten Jahreszahlen hat Swatch die Vorgaben der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Im Vorfeld der Publikation haben Analysten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Nettoumsatz im Umfang von 7,82 Mrd CHF, einem EBIT von 992 Mio und einem Reingewinn von 748 Mio gerechnet. Die Dividende je Inhaberaktie wurde auf 7,10 CHF geschätzt.

MARKTANTEILSGEWINN IM UNTEREN UND MITTLEREN PREISSEGMENT

Im Dezember sei der zweitbeste Monatsumsatz in der Geschichte der Swatch Group realisiert worden. Eine sehr starke Beschleunigung im Umsatz wurde in allen Preissegmenten verzeichnet, schreibt Swatch in der Medienmitteilung. Die unteren und mittleren Preissegmenten, mit Flik Flak, Swatch, Calvin Klein, Hamilton, Mido und Tissot, hätten im zweiten Semester gutes Wachstum verzeichnet, sowohl in Wert wie auch in Stückzahlen. Bei gleichzeitig in diesen Segmenten deutlich negativen Exportzahlen der Schweizer Uhrenindustrie bedeute dies massive Marktanteilsgewinne, betont das Unternehmen.

Den stärksten Anstieg habe jedoch das Prestige- und Luxussegment gesehen. Omega habe eine sehr starke Beschleunigung im zweiten Halbjahr gezeigt und die Schmucksparte Harry Winston eine hervorragende Performance.

POSITION IN MAINLAND CHINA GESTÄRKT

Wachstum hätten alle Regionen verbucht, am stärksten Asia/Pacific, sowohl im Wholesale- als auch im Retail-Segment. In Mainland China habe Swatch die bisher schon starke Position durch einen markanten Zuwachs weiter verstärkt. Die Verkäufe in Hong Kong waren auf Wachstumskurs, Japan wuchs über das ganze Jahr hinweg im hohen einstelligen Bereich und Middle East verzeichnete eine Beschleunigung des Wachstums, wie es weiter heisst.

In Europa hätten einzig Frankreich und Spanien der Entwicklung noch hinterher gehinkt, während die Verkäufe vor allem in Grossbritannien, Italien, Deutschland, Österreich, Benelux und auch der Schweiz stiegen. Auch in Nordamerika beschleunigte sich das Wachstum in Lokalwährung über das gesamte Jahr, so die Mitteilung.

Die im Uhren- und Schmucksegment integrierte Produktion habe im zweiten Halbjahr eine gute Auslastung verbucht und zuletzt hätten sich in einzelnen Bereichen bereits wieder Kapazitätsengpässe ergeben, etwa in der integrierten Goldproduktion. Drittmarken seien mit Aufträgen nach wie vor zögerlich, so das Unternehmen.

Das Segment Elektronische Systeme steigerte den Umsatz um 2,7% auf 267 Mio CHF, wobei die Verkäufe sehr sensitiv in Bezug auf die Frankenstärke gegenüber Dollar und Yen seien. Das operative Betriebsergebnis halbierte sich auf 5 Mio (VJ 10 Mio).

2018 MIT GUTEM START

Der sehr gute Januarstart bestätige den anhaltenden Konsum in den meisten Regionen und Ländern, nicht nur im Prestige- und Luxusbereich, sondern auch in den unteren Preissegmenten. Das Unternehmen gibt einen positiven Ausblick mit zahlreichen neuen Produktlancierungen und einer sehr guten Auslastung im Produktionsbereich, welcher weiter von höheren Volumen profitieren werde, wie es heisst. In Lokalwährung wird ein "sehr dynamisches Wachstum" erwartet.

Durch die olympischen Winterspiele im südkoreanischen PyeongChang rechnet Swatch mit einer hohen Medienpräsenz der Marke Omega. Sonderkollektionen und Jubiläumsausgaben bei Omega und Blancpain sollen für Aufsehen und weiteres Umsatzwachstum sorgen. Auch bei Rado, Tissot, Swatch und Tmall sind eine Reihe von Produktneuheiten geplant.

yr/cf