Zürich (awp) - Die Aktien von Swatch und Richemont kommen zum Wochenstart unter die Räder. Als Grund gilt das Corona-Virus, welches die Nachfrage nach Luxusgüter schmälern könnte.

Swatch geben um 9.25 Uhr 3,3 Prozent nach, Richemont 2,3 Prozent, während der Gesamtmarkt "nur" 1,06 Prozent tiefer steht. Die beiden Papiere hatten schon in der Vorwoche in einem gehaltenen Markt um 4,9 rsp. 6,5 Prozent nachgegeben.

Die rasche Ausbreitung des Coronavirus übers Wochenende habe viele Investoren erschreckt, heisst es im Handel. Ausserdem kursieren nun auch weitere Analystenstudien zum Thema.

Für Aufsehen sorgt dabei ein Papier der Royal Bank of Canada (RBC), welches die möglichen Folgen auf die Luxusgüterindustrie beleuchtet. Konkret sei im Branchenschnitt mit einem Umsatzrückgang von 4 Prozent und einem Gewinnrückgang von bis zu 8 Prozent zu rechnen. Am stärksten exponiert im Sektor seien die Aktien von Swatch und Richemont, heisst es darin ausserdem.

Die RBC-Experten verweisen auf die Bedeutung der chinesischen Kunden für die Branche. Und es werden Querbezüge zur Sars-Epidemie gezogen: Damals hätten sich die Reiseströme markant verringert. Natürlich seien diese Auswirkungen nur vorübergehend, wird eingeräumt. Es bestehe jedoch ein "kurzfristiges Abwärtsrisiko".

Auch Raiffeisen erinnert an die Sars-Epidemie. Die chinesische Regierung habe ihre Lehren daraus gezogen, lautet hier das Fazit. "Damals versuchte sie, den Ausbruch geschlagene drei Monate unter der Decke zu halten. Diesmal wurden die Erkenntnisse zwar wieder nicht unverzüglich, aber doch vergleichsweise schnell kommuniziert und geteilt."

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