Zürich (awp) - Das Medienhaus Tamedia musste einem Medienbericht zufolge den dänischen Secondhand-Marktplatz Trendsales mit einer Kapitalspritze unterstützen. Das Unternehmen habe aufgrund von weiteren Verlusten im Jahr 2016 das Eigenkapital aufgezehrt und der Konzern habe deshalb vor wenigen Tagen 3,4 Mio CHF ins Secondhand-Portal einschiessen müssen, schreibt die Handelszeitung laut einer Vorabmeldung in ihrer Ausgabe am Donnerstag.

Tamedia sei beim Kauf von Trendsales vor zweieinhalb Jahren auf einen Betrug hereingefallen, heisst es. Der damalige Trendsales-Chef Rasmus Goth Engel habe über Jahre die Bilanzen der Internetfirma frisiert, heisst es unter Berufung auf den jüngsten Trendsales-Geschäftsbericht. "Der Betrug umfasst Veruntreuung, Urkundenfälschung und betrügerisches Finanzreporting in den Jahren 2012 bis 2016", wird daraus zitiert. Erst im Frühjahr sei Tamedia dem mutmasslich fehlbaren Trendsales-CEO auf die Schliche gekommen, entliess ihn fristlos und stellte Strafanzeige gegen ihn.

Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer betonte gegenüber dem Blatt: "Der Betrugsfall ändert nichts daran, dass Trendsales eine der reichweitenstärksten Transaktionsplattformen Dänemarks und klarer Marktleader im Bereich Vintage Fashion ist." Mit der Kapitalspritze sei nun die Basis für "weiteres Wachstum" gelegt. Für 2017 rechnet er mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen, was aber auch von weiteren Investitionen ins Wachstum abhänge.

Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen von Tamedia im vergangenen August wurden eine Reihe von belastenden Sondereffekten genannt, darunter auch eine Umsatzkorrektur für Trendsales.

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