Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt geht es am Donnerstagvormittag ziemlich lethargisch zu und her, und die wichtigsten Indizes notieren nahe am Vortagesschluss. Die Luft sei nach sechs Handelstagen mit Kursanstiegen im SMI etwas draussen, meinen Händler. "Es braucht neue Impulse", so ein Beobachter. Solche könnten am Nachmittag die anstehenden US-Konjunkturdaten liefern. Vor allem die Entwicklung der US-Produzentenpreise dürfte im Hinblick auf die Fed-Zinsentscheidung von nächster Woche genau beäugt werden.

Vorsichtig sind die Anlegerinnen und Anleger aktuell auch wegen des grossen Eurex-Verfalls am morgigen Freitag. Der März-Verfall zählt zu den vier grossen Terminen des Jahres: Am sogenannten Hexensabbat laufen Optionen und Futures sowohl auf Indizes als auch auf Einzelwerte aus. Trotz der aktuellen Vorsicht sei die Stimmung an den Märkten aber grundsätzlich nach wie vor gut, heisst es am Markt. Die Chancen seien somit auch intakt, dass der SMI bald die Marke von 11'800 Punkten knacken werde. Am Vortag klappte der Sprung über diese Marke nur ganz knapp nicht.

Der Leitindex SMI notiert gegen 11.15 Uhr um 0,22 Prozent tiefer auf 11'764,40 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, notiert unverändert bei 1930,49 Punkten, während der breite SPI um 0,36 Prozent auf 15'446,82 Zähler anzieht. Im SLI sind die Gewinner leicht in der Überzahl.

Die grössten Verluste bei den Blue Chips erleiden Swiss Life (-5,5%) nach der Zahlenvorlage. Enttäuscht wird vor allem das Fee-Ergebnis zur Kenntnis genommen, wo sich Experten im Vorfeld mehr erhofft hatten. Die klar negative Kursreaktion wird aber auch auf Gewinnmitnahmen nach einem zuletzt guten Lauf der Aktie zurückgeführt.

Markant abwärts geht es dahinter mit den beiden Roche-Papieren (G: -3,4% rsp. 8,60 Fr.). Sie werden heute Ex-Dividende (9,60 Fr) gehandelt. Das Minus ist somit optischer Natur.

Einbussen von mehr als 1 Prozent erleiden ansonsten nur noch SGS (-2,2%). Diese haben sich bislang im laufenden Jahr sehr gut geschlagen und rund ein Fünftel an Wert gewonnen.

Die Gewinnerliste wird derweil von Swatch (+2,3%) angeführt, und auch Richemont haben sich mit +1,8% weit vorne platziert. Der ganze Sektor laufe gut, meinen Börsianer. Richemont würden im Übrigen schon seit einiger Zeit gekauft, und Swatch sei wohl wiederentdeckt worden.

Klar im Plus sind auch Logitech (+2,2% auf 83,80 Fr.). Berenberg hat die Abdeckung mit 'Buy' und einem Kursziel von 98 Franken aufgenommen. Er gehe von bald wieder anziehenden Umsätzen aus, nachdem es nach der Pandemie zu einer Normalisierungsphase gekommen sei, meint der zuständige Analyst. Treiber seien der Ersatzbedarf für währende der Pandemie gekaufte Produkte sowie die strukturell wachsenden Märkte für Computerspiele und Videokonferenzen.

1 Prozent oder mehr legen ausserdem ABB (+1,1%) und einmal mehr auch Lonza (+1,0%) zu. Händler erklären sich die Lonza-Performance von mittlerweile über einem Drittel seit Anfang Jahr mit einem besseren Sektor-Sentiment. Das Stichwort laute Fettweg-Medikamente.

Eine Stütze für den Markt sind ausserdem UBS (+0,7), die damit nun auch die Marke von 28 Franken geknackt haben. Und auch das Schwergewicht Nestlé hilft mit Avancen von 0,7 Prozent. Das dritte Schwergewicht, Novartis (-0,5%), kann hingegen nicht ganz mithalten.

Am breiten Markt richtet sich der Blick primär auf die "Problem-Unternehmen" Meyer Burger (-10,6%) und Swiss Steel (-1,6%) nach der Zahlenvorlage und weiteren News.

Unter Druck sind nach negativen Analystenkommentaren, die auf die Zahlen vom Montag folgten, Orior (-6,0%).

Zudem macht SPS (+0,6%) mit einer Transaktion von sich reden. Die Übernahme der Immobiliensparte von der Fundamenta Group wird von Analysten gelobt.

Derweil lassen die Zahlen von Swissquote (unv.) und der TX Group (+0,2%) die Investoren ziemlich kalt.

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