DOHA (dpa-AFX) - Zwei Jahre vor der Fußball-WM in Katar hat das reiche Emirat die Ausreisebestimmungen für Arbeitsmigranten weiter gelockert und auf anhaltende internationale Kritik reagiert. Die Internationale Arbeitsorganisation der UN (ILO) bezeichnete die Entscheidung am Donnerstag als "wichtigen Meilenstein" in der Arbeitsmarktreform der katarischen Regierung. Mit der am Donnerstag eingetretenen Gesetzesänderung sei es fast allen Arbeitsmigranten in Katar nun möglich, das Land ohne Erlaubnis des Arbeitgebers zu verlassen.

Katar steht wegen der Bedingungen für viele Arbeitsmigranten international immer wieder in der Kritik. Es gab wiederholt Berichte über die Ausbeutung von ausländischen Arbeitern und andere Menschenrechtsverletzungen in dem Land. Bereits im Oktober 2018 hatte die Regierung des Emirats die Ausreisebestimmungen für ausländische Arbeiter in einigen Wirtschaftsbereichen gelockert. Von der neuen Gesetzesänderung profitierten nun auch Hausangestellte und Arbeiter in anderen Bereichen, wie dem Öl- und Gassektor oder der Landwirtschaft, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit.

In Katar leben laut Amnesty International rund zwei Millionen Arbeitsmigranten. Sie kommen aus armen Ländern wie Bangladesch oder Nepal./sus/DP/jha