WKB- Wirtschaftsbrief

In Zusammenarbeit mit der Walliser Industrie- und Handelskammer (WIHK)

Juli 2021

Aus Sicht

Branchenkommentar

der Walliser Kantonalbank

zur Walliser Wirtschaft

Innovation als Antwort auf Rezession

Oliver Schnyder

Präsident der

Generaldirektion

Walliser Kantonalbank

Die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie führten im Jahr 2020 zu einer noch tieferen Rezession als die Finanzkrise von 2009. Um die Walliser Wirtschaft während dieser Zeit zu unterstützen und Unter- nehmen und Selbstständigerwerbende mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen, hat die Walliser Kantonalbank (WKB) die Amortisationszah- lungen für Kredite an Unternehmen und Selbstständigerwerbende für das Jahr 2020 ausgesetzt. Diese Massnahme ging dem vom Bund einge- führten Covid-Kreditprogramm voraus, an dem auch die WKB teilnahm. Die Gesamtheit dieser Massnahmen entspricht einer Summe von über 370 Millionen Franken, die für die Walliser Wirtschaft bereitgestellt wurde. Darüber hinaus hat die WKB eine ausserordentliche Spende von 500'000 Franken an ihre Stiftung «100 Jahre WKB» getätigt, welche für Walliser Vereine bestimmt ist, die sich für durch die Pandemie in Not geratene Menschen einsetzen.

Die daraus resultierende Schrumpfung des BIP ist der stärkste Rückgang, den die Schweiz seit 1975 erlebt hat. Diese weltweite Konjunkturab- schwächung hat sich auf alle Handelspartner unseres Landes ausgewirkt. Laut der Studie des CREA-Instituts für angewandte Ökonomie der Uni- versität Lausanne vom vergangenen 21. Mai unterscheidet sich diese Krise namentlich durch den Rückgang des Haushaltskonsums von der vorherigen Krise. Diese Variable, eine Säule des Wirtschaftswachstums, ist im Jahr 2009 noch gestiegen, während sie im Jahr 2020 um fast 4,4 % gesunken ist.

Dennoch gab es noch nie so viele Innovationen wie heute. So verzeichnete das Jahr 2020 eine Rekordzahl an Unternehmensgründungen. Diese positive Dynamik trotz restriktiver Wirtschaftsmassnahmen ist ein Indiz für das gute Funktionieren unserer Wirtschaft. Laut dem Institut für Jungunternehmen (IFJ) ist das Wallis der Westschweizer Kanton mit dem stärksten Zuwachs (+9 %). So schnell sich das Konsumenten- verhalten und die Konsumentenerwartungen verändern, so schnell können wir dank neu entwickelter Geschäftsmodelle, Produkte oder Vertriebskanäle auf diese Chancen reagieren und uns neu erfinden. Als wichtiger Akteur der Walliser Wirtschaft freut sich die WKB über solche Veränderungen.

Nationale und internationale

Rahmenbedingungen

WELT

Aufgrund der deutlichen Verbesserung der US-Wirtschaft gibt sich der globale Konjunkturausblick dynamischer als noch zum Jahresbeginn 2021. Dank der massiven fiskalischen Unterstützung und der schnell voranschreitenden Impfkampagne dürfte die US-Wirtschaft ihr Vorkri- senniveau bereits im zweiten Quartal 2021 überschreiten. Etwas hinter den Erwartungen verläuft hingegen die konjunkturelle Erholung der Eurozone. Die stark steigenden Fallzahlen machten zum Jahresbeginn neue gesundheitliche Einschränkungen notwendig. Dennoch ist für die kommenden Monate mit einer soliden Erholung in der Eurozone zu rechnen.

SCHWEIZ

Auch die Schweiz sah sich zu Beginn des Jahres 2021 mit verschärften Massnahmen zur Kontaktbeschränkung konfrontiert, die seither gelo- ckert wurden. Allerdings wird die nur schleppend vorankommende Impfkampagne in den kommenden Wochen keine neuen Lockerungen zulassen. Eine generelle Erholung ist erst im Sommer zu erwarten, voraus- gesetzt, die Impfkampagne verläuft erfolgreich. Unter dieser Prämisse erwartet BAK Economics für das Gesamtjahr 2021 ein BIP-Wachstum von 3,1 Prozent (2020: -3,0 %; alle Zahlen bereinigt um Sportgrossereignisse). Der Schweizer Arbeitsmarkt sendete zuletzt ermutigende Signale aus. Saisonbereinigt ging die Arbeitslosenquote zwischen Januar und März 2021 um rund 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent zurück. Für das Jahr 2021 wird jedoch kaum eine Verbesserung erwartet, da noch zahlreiche Einschränkungen bestehen.

Gesamtwirtschaft

Letztes Jahr verzeichnete die Walliser Wirtschaft einen Rückgang des BIP um 2,6 Prozent, welcher leicht unter dem Schweizer Durchschnitt liegt (-2,9 %). Insbesondere die starke chemisch-pharmazeutische Industrie konnte den wirtschaftlichen Abschwung abfedern.

Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne und mit dem Aufkommen der warmen Tage dürften auch die Beschränkungsmassnahmen schrittweise aufgehoben werden und die mit der Pandemie verbundenen Unsicher- heiten abnehmen. Dies dürfte in allen Branchen zu einer Steigerung der Bruttowertschöpfung führen. Nebst der starken Chemie- und Phar- maindustrie dürften sich auch die Investitionsgüterindustrie sowie das Hotel- und Gastgewerbe stark erholen. Insgesamt erwartet BAK Economics einen Anstieg des realen BIP des Wallis von 3,4 Prozent. Damit dürfte sich das Wirtschaftswachstum des Kantons dem nationalen Durchschnitt angleichen.

Dieses Wachstum, bedingt durch die Rückkehr zur Normalität, dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen. Insgesamt prognostiziert BAK Economics für 2022 einen Zuwachs des Walliser BIP von 3,9 Prozent, welches leicht über dem Schweizer Mittel liegt (+3,7 %). Wie im 2021 wird dieser Auf- schwung von sämtlichen Branchen gestützt werden, wobei das Hotel- und Gastgewerbe das stärkste Wachstum verzeichnet.

Primärer Sektor

Das Landwirtschaftsjahr 2020, welches von den Launen des Wetters ver- schont blieb, brachte eine gute Erntequalität hervor. Dennoch beträgt der Bruttoertrag der Walliser Landwirtschaft für das Jahr 2020, welcher auf der Basis der an die Produzenten gezahlten Preise geschätzt wird, gerade einmal 298 Millionen Franken. Noch nie in den letzten 35 Jahren war er so schwach. Das wirtschaftliche Ergebnis des Walliser Primärsektors wurde durch den schwindelerregenden Einbruch des Bruttoertrags aus dem Weinbau beeinträchtigt.

In agronomischer Hinsicht begünstigten die Wetterverhältnisse im 2020 die Qualität der Anbauprodukte, aber die Trockenheit verringerte die Erntemenge.

Die Walliser Obstproduktion nahm gegenüber dem Vorjahr um 9 % ab. Die Apfelmenge war die kleinste der letzten 10 Jahre. Von diesem Phänomen war nur das Wallis betroffen. Die restliche Schweiz produ- zierte etwa gleich viel Äpfel wie im 2019. Auch die Aprikosenproduktion ging um 10 % zurück: Dennoch deckte das Wallis die Hälfte des Frisch- obstbedarfs auf dem Schweizer Markt. Auch das Beerenvolumen wies einen Rückgang von 10-15 % auf. Dafür fiel die Birnenernte üppig aus. Beim Gemüse bezifferte sich der Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf 14 %, welcher durch die Abnahme der Anbauflächen von Karotten und Grünspargel noch verstärkt wurde.

Die sommerliche Trockenheit wirkte sich stark auf den Weinbau aus. Die Traubenproduktion zählt zu den schwächsten der letzten 50 Jahre. Die Weine des Jahrgangs 2020 sind von aussergewöhnlicher Qualität.

Die Walliser Milchbetriebe gaben fast 39'000 Tonnen Milch ab. Wegen den unzureichenden Preisen, die den Produzenten bezahlt werden, betraf der leichte Produktionsrückgang lediglich die für die Industrie bestimmte Milch. Gleichzeitig blieb die Verarbeitung zu Käse stabil,

und dies trotz einer leichten Senkung der Produktion von Walliser Raclette AOP, welche im Frühjahr vom Berufsverband beschlossen wurde, um die Vorräte und Nachfrage miteinander ins Gleichgewicht zu bringen.

Die Getreidemenge lag im Mehrjahresdurchschnitt. Die Backqualität von Brotgetreide war gut. Dank trockenem Wetter während der Erntezeit konnte vollreifes Getreide geerntet und so die kostspielige Trocknung bei der Einlagerung in Silos vermieden werden.

Im Handel war das Jahr 2020 geprägt vomTeillockdown,der vom Bundesrat im Frühling und danach im Herbst verhängt wurde, um die Coronavirus- Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Die Schliessung der Grenzen und das Homeoffice veränderten die Gewohnheiten der Konsumenten, die den Kauf von heimischen Lebensmitteln bevorzugten.

Obst und Gemüse verkauften sich mühelos und erzielten einen Brutto- ertrag von knapp über 80 Millionen Franken.

Den Schweizer Weinen erging es genau umgekehrt:Wegen der Schlies- sung der HORECA-Betriebe, das Ausbleiben ausländischer Touristen und die Absage von Wirtschafts-, Kultur- und Sportveranstaltungen gingen ihre Absätze zurück. Die von Bund und Kantonen beschlossenen Unter- stützungsmassnahmen reichten nicht aus, um diese für die Walliser Landwirtschaft wirtschaftlich zentrale Branche anzukurbeln. Der Brutto- ertrag brach auf weniger als 130 Millionen Franken ein, eine Einbusse von 40 Millionen gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt.

Auch die Fleischvermarktung litt unter der Schliessung der Cafés und Restaurants. Die Branche hat sofort Lagerungsmassnahmen umgesetzt, um den Markt schnell wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Am Ende des Jahres wirkte sich der Mangel an Kälbern und Kühen positiv auf die Produktionspreise aus. Der Bruttoertrag der Tierproduktion, einschliess- lich Milchproduktion, überstieg die 80-Millionen-Marke.

Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts

  1. %
  1. %
  1. %
  1. %
  1. %

0 % -2 % -4 % -6 % -8 %

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Zu Preisen des Vorjahres, Veränderung p.a. in %

Schweiz

USA

Eurozone

Wallis

Quelle: BAKBASEL, OEF

Der Erntewert von Getreide und anderen Feldfrüchten blieb mit rund 8 Millionen Franken stabil.

Zu diesen Summen kommen die Direktzahlungen in unveränderter Höhe von 127 Millionen Franken hinzu. Mit diesen öffentlichen Beiträ- gen werden Leistungen von allgemeinem Interesse entschädigt, wie beispielsweise die Pflege der Schweizer Landschaft oder die dezentrale Landnutzung, die nicht vom Markt vergütet werden.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) ermittelt den Gesamtwert der land- wirtschaftlichen Produktion nach Kanton. Dieser Wert unterscheidet sich von dem oben genannten Bruttoertrag dadurch, dass er auch die Wert- schöpfung beinhaltet, die mit der Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in den Betrieben zusammenhängt. Auf dem Bauernhof verarbeitete Milch wird beispielsweise als Käse bewertet. Im Jahr 2020 schuf der Landwirtschaftssektor unseres Kantons einen Gesamtwert von 529 Millionen Franken, ohne Direktzahlungen; das sind 5 % weniger als im Jahr 2019.

Nach Abzug der Produktionsmittelkosten schätzt das BFS die Brutto- wertschöpfung der Walliser Landwirtschaft auf 280 Millionen Franken; das sind 20 Millionen weniger als 12 Monate zuvor.

Der Nettounternehmensgewinn entspricht dem Wertschöpfungssaldo, einschliesslich Direktzahlungen, nach Abzug von Abschreibungen, Mitarbeiterlöhnen, Pachtzinsen, Zinsen und Steuern. Im Jahr 2020 sank er auf CHF 156 Millionen. Die Walliser Landwirtschaft lag in der Kantons- rangliste auf dem neunten Platz, zwei Plätze weiter hinten. Das Wallis ist einer der elf Kantone, wo die Landwirtschaftsbetriebe insgesamt ein positives Brancheneinkommen vor öffentlichen Subventionen erzielen.

Entwicklung der Agrarfläche und Agrarbetriebe von 2001 bis 2020

Die Agrarfläche, ohne Almen, hat in den letzten 20 Jahren um 8 % abgenommen. Die Zahl der Agrarbetriebe ist um die Hälfte zurückgegangen, was hauptsächlich auf die Aufgabe von pluriak- tiven Kleinbetrieben zurückzuführen ist. Vor 20 Jahren arbeiteten zwei Drittel der Landwirte im Nebenerwerb in der Landwirtschaft; heute ist die Mehrheit der Produzenten hauptberuflich in ihren Bereichen tätig.

Im Jahr 2001 bauten 3 % der Betriebe biologisch an. Diese Zahl hat sich innerhalb von 20 Jahren verfünffacht. Im gleichen Zeit- raum hat sich die Bio-Anbaufläche im Wallis verdreifacht. Die durchschnittliche Fläche der Biobauernhöfe ist mit 25 ha um ein Viertel grösser als die der Nicht-Biobetriebe.

Pierre-Yves Felley

Direktor der Walliser

Landwirtschaftskammer

Sekundärer Sektor

Entwicklung der Bruttowertschöpfung in den Industriebranchen

  1. %
  1. %
  1. %
  1. %
  1. %
  1. %
  1. %
    -2 % -4 % -6 % -8 %

-10 %

Sektor II

Investitionsgüter-

Chemie

Sonstige

Baugewerbe

Energie- und

industrie

Pharma

Industrien

Wasserversorgung

Im Vergleich zu den Vorjahrespreisen, Veränderung p.a. in %

2020

2021

2022

Quelle: BAK Economics

Tertiärer Sektor

Entwicklung der Bruttowertschöpfung in den Dienstleistungsbranchen

  1. %
  1. %
  1. %
  1. %
  1. %

0 % -5 % -10 % -15 % -20 % -25 % -30 %

Sektor III

Unternehmens-

Gastgewerbe

Öffentlicher

Übrige DL

Verkehr und

Finanzsektor

Handel

bezogene DL

Sektor

Lagerei

Im Vergleich zu den Vorjahrespreisen, Veränderung p.a. in %

2020

2021

2022

Sekundärer Sektor

Tertiärer Sektor

Quelle: BAK Economics

Nach hohen Wachstumsraten in den vergangenen Jahren hatte der sekundäre Sektor im Jahr 2020 einen Einbruch aufgrund der globalen Pandemie hinzunehmen. Mit einem Rückgang der realen Wertschöpfung um 0,3 Prozent steht der sekundäre Sektor des Wallis nicht allzu schlecht da, vor allem die chemisch-pharmazeutische Industrie konnte sich dem negativen Trend dieses Sektors entgegenstellen. Die Investitionsgüter- industrie verzeichnete hingegen einen besonders starken Rückgang der Wertschöpfung. Für das laufende und das folgende Jahr erwartet BAK Economics ein starkes Wachstum im sekundären Sektor von 5,0 bzw. 4,4 Prozent.

CHEMISCH-PHARMAZEUTISCHE INDUSTRIE

Trotz der Corona-Pandemie war die Chemie- und Pharmaindustrie 2020 wie in den Jahren zuvor der wichtigste Wachstumstreiber des sekun- dären Sektors im Wallis. Die Exportzahlen der chemischen Roh- und Grundstoffe hatten im Vergleich zum Vorjahr drastisch zugenommen. Für das Jahr 2021 bleibt BAK Economics optimistisch und erwartet eine erneute kräftige Zunahme der Bruttowertschöpfung von 7,2 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte sich die Dynamik zwar leicht abschwächen, aber mit einer Wachstumsrate von 5,8 Prozent weitgehend positiv bleiben.

INVESTITIONSGÜTERINDUSTRIE

Im vergangenen Jahr hat die Investitionsgüterindustrie am stärksten unter der Pandemie und den damit verbundenen weltweiten Unsicher- heiten gelitten. Dies führte zu einem massiven Rückgang der Brutto- wertschöpfung um 7,4 Prozent. Die Exporte von Waren der Gruppen «Präzisionsinstrumente, Uhren und Schmuck» sowie «Aluminium» sind praktisch eingebrochen. Aufgrund des besonders starken Einbruchs dürfte der Nachholeffekt im Hinblick auf eine Rückkehr zur normalen Wirtschaftstätigkeit besonders stark ausfallen. Vor diesem Hintergrund rechnet BAK Economics für das laufende Jahr (+10 %) und das folgende Jahr (+5,7 %) mit einem kräftigen Wachstum der Investitionsgüterindustrie.

BAUWIRTSCHAFT

Im 2020 verzeichnete das Walliser Baugewerbe einen Rückgang um 5,2 Prozent. Dies ist jedoch nicht primär auf die Pandemie zurückzufüh- ren, sondern auf die rückläufigen Baubewilligungen im Vorjahr. Auch die Baugesuche verzeichneten 2020 rückläufige Zahlen. Selbst wenn die Branche im laufenden Jahr von der Rückkehr zur Normalität profitiert, könnte sie im Jahr 2022 wieder an Schwung verlieren. BAK Economics prognostiziert ein Wertschöpfungswachstum von 3,1 Prozent für 2021 und 1,0 Prozent für das Jahr darauf.

Aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen verlor der tertiäre Sektor im Jahr 2020 an Schwung, wobei seine reale Wertschöpfung um 3,4 % sank. Vor allem das Hotel- und Gastgewerbe erlitt aufgrund der internationalen Reisebeschränkungen einen kompletten Einbruch. Daneben mussten die unternehmensbezogenen Dienstleistungen wie auch der Verkehr und die Lagerei besonders hohe Wertschöpfungsrück- gänge hinnehmen. Im Zuge einer Rückkehr zur Normalität prognostiziert BAK Economics für das laufende Jahr ein Wertschöpfungswachsum im tertiären Sektor von 2,6 Prozent. Auch für das Jahr 2022 wird eine positive Wachstumsrate erwartet (+3,8 %).

HOTELBRANCHE

Die Walliser Hotelbranche umfasst Beherbergungs- und Verpflegungs- betriebe, darunter auch den nicht-touristischen Konsum. Die Zahl der Logiernächte im Wallis ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um satte 24,3 Prozent gesunken. Während die Zahl der Logiernächte der inländi- schen Gäste trotz der Pandemie leicht zunahm, brachen die Übernach- tungen ausländischer Gäste erwartungsgemäss komplett ein. Mit dem Fortschreiten der weltweiten Impfkampagne sind die Zukunftsaus- sichten deutlich besser. Allerdings verzögert sich der Nachholeffekt im Gastgewerbe etwas, da die uneingeschränkte Reisefreiheit ins Ausland etwas längern dauern könnte als andere Lockerungsmassnahmen. Für 2021 erwartet BAK Economics daher ein Wachstum des Walliser Hotel- gewerbes von 3,8 Prozent, während das Wachstum im nächsten Jahr mit 20,7 Prozent deutlich höher ausfallen wird.

HANDEL

Im Vergleich zu anderen Branchen kam der Handel im letzten Jahr relativ unbeschadet durch die Krise. Die reale Wertschöpfung dieser Branche musste lediglich einen Rückgang von 1,2 Prozent hinnehmen. Für das kommende Jahr geht BAK Economics von einer geringfügigen Steigerung der Wertschöpfung im Handelssektor aus (+0,5 %). Diese Beinahe-Stagnation ist einerseits auf die Schliessung zahlreicher Einzelhandelsge- schäfte aufgrund der Schutzmassnahmen, die vom Bundesrat Anfang 2021 beschlossen wurden, zurückzuführen. Andererseits werden die positiven Impulse des Tourismus meist erst in naher Zukunft zu spüren sein. Mit 1,5 Prozent wird das Wachstum der Wertschöpfung allerdings moderat bleiben.

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WKB - Walliser Kantonalbank published this content on 06 July 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 06 July 2021 15:19:07 UTC.