BERLIN (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium will künftig seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauer kontrollieren, wenn sie Börsengeschäfte machen. Das geht nach Angaben des Nachrichtenmagazins Spiegel aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor. Das Ministerium gebe vor, dass Beschäftigte "mit besonderer Vertrauensstellung und Zugang zu besonderen Informationen" nicht privat mit Aktien und Derivaten bestimmter Firmen handeln dürfen. Zunächst gelte die Regel für gut 350 Mitarbeiter mit Insiderwissen. Im nächsten Schritt sollten auch Beschäftigte, die nur punktuell sensible Informationen erhielten, neuen Regeln unterworfen werden.

Das Finanzministerium äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu dem Bericht. Das Ministerium hat den Angaben zufolge ein neues Compliance-System eingeführt, nachdem bekannt geworden war, dass Beschäftigte der Finanzaufsicht Bafin mit Wertpapieren des inzwischen insolventen Finanzdienstleisters Wirecard gehandelt hatten. Nun müssten auch Ministeriumsmitarbeiter Börsengeschäfte melden. Da dies nicht rückwirkend gilt, sei unbekannt, ob und welche Finanzgeschäfte im Finanzministerium getätigt wurden. In allen anderen Ministerien fehlten bislang jegliche Regeln zu Insidergeschäften.

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May 21, 2021 08:28 ET (12:28 GMT)