FRANKFURT (awp international) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften ihre jüngste Zurückhaltung nach dem starken Jahresstart zur Wochenmitte fortsetzen. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt am Mittwoch signalisiert der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von rund 0,2 Prozent auf 15 068 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls rund 0,2 Prozent tiefer erwartet.

"Der Dax stemmt sich bisher erfolgreich gegen einen grösseren Rücksetzer. Für einen weiteren Kursanstieg mangelt es aber an positiven Impulsen", erklärte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Für frischen Wind könnte am Vormittag die Bekanntgabe des Ifo-Index sorgen. Vor einer Woche hatte der Dax einen Höchststand seit Februar 2022 erreicht und im noch jungen Jahr fast 10 Prozent gewonnen. In der anschliessenden Konsolidierung konnte er die Marke von 15 000 Punkten aber nur mit Mühe verteidigen.

Der bisherige Verlauf der Unternehmensberichtssaison habe noch nicht ausgereicht, um die Investoren zu grösseren Aktienkäufen zu bewegen, so Altmann. "Wir erleben im Moment eine Art simultanen Käufer- und Verkäuferstreik. Neu einsteigen will im Moment niemand. Gleichzeitig ist so früh im Jahr aber auch kaum jemand bereit, sich mit Gewinnmitnahmen aus dem Aktienmarkt zurückzuziehen", analysierte der Experte.

Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Rheinmetall im Fokus stehen. Auf der Handelsplattform Tradegate stiegen sie im Vergleich zum Xetra-Schluss um 3 Prozent auf ein Rekordhoch. Nach wochenlangen Diskussionen zeichnet sich eine grössere Allianz zur Unterstützung der Ukraine mit Kampfpanzern westlicher Bauart ab. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr, will Deutschland Leopard-2-Panzer in die Ukraine liefern und das auch anderen Ländern wie Polen oder Finnland erlauben.

Die Titel von Aroundtown und Grand City Properties reagierten mit vorbörslichen Verlusten von 2,2 beziehungsweise 1,5 Prozent auf eine Abstufung durch die Societe Generale (SocGen).

Die Deutsche Bank Research stufte derweil Aixtron aus Bewertungsgründen von "Buy" auf "Hold" ab, bei einem unveränderten Kursziel von 33 Euron. Die Aktien verloren auf Tradegate rund vier Prozent auf 29,99 Euro. Im Blick stehen bei Aixtron am Mittwoch aber auch Geschäftszahlen des Branchenkollegen ASML, die die Anleger auf Signale für den deutschen Chipindustrie-Ausrüster abklopfen. Dessen Aktien legten vorbörslich leicht zu./edh/mis