FRANKFURT (awp international) - Nach einer weiteren gewinnträchtigen Woche dürfte der deutsche Aktienmarkt am Montag eine Atempause einlegen und etwas tiefer eröffnen. Der XDax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,46 Prozent bei 11 230 Punkten. Seit Weihnachten hatte sich der Dax zuletzt aus seinem Abwärtstrend befreit und fast 7 Prozent zugelegt. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich am Montag ein Rückgang um 0,4 Prozent an.

Die vorübergehende Einigung im US-Haushaltsstreit zwischen Präsident Donald Trump und den Demokraten im Repräsentantenhaus vom Freitag schafft nach Ansicht von Thomas Altmann, Analyst bei QC Partners, für die Anleger keine neue Gewissheit, sondern verlängere die Ungewissheit. Derzeit sehe das Ganze eher nach einer Vertagung als nach einer Einigung aus. Ein neuer "Shutddown" in knapp drei Wochen sollte daher niemanden überraschen.

Im Anlegerfokus dürfte in der neuen Woche vor allem die US-Notenbank Fed mit ihrer Zinsentscheidung stehen. "Die Erwartung der Anleger und die Erwartung der Fed gingen bislang aber massiv auseinander", stellte Altmann fest. Während die Börsianer bisher keine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr erwartet hätten, sei die Fed zuletzt von zwei weiteren Zinsschritten ausgegangen. Nun hofften nicht wenige Anleger auf ein Zurückrudern der Währungshüter. "Um diesem Dilemma zu entkommen dürfte die Fed die Abhängigkeit zukünftiger Zinsentscheidungen von der wirtschaftlichen Entwicklung um so stärker betonen", so Altmann.

Ferner nimmt in dieser Woche die Quartalsberichtssaison der Unternehmen Fahrt auf. Dabei werde sich zeigen, "wie gut sich die europäischen Unternehmen entwickelt haben und welche Bremsspuren Handelskonflikt und Brexit bereits hinterlassen haben", fügte Altmann hinzu.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien der Deutschen Bank für Aufmerksamkeit sorgen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, steht das Geldhaus vor weiteren Investments aus Katar. Sowohl der Zeitrahmen als auch die Höhe des Investments seien noch unklar. Beide Seiten kommentierten die Nachricht bislang nicht. Derzeit hält Katar gut 6 Prozent an der Bank. Die Deutsche-Bank-Papiere gewannen im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag zuletzt 0,7 Prozent an Wert./edh/jha/