FRANKFURT (awp international) - Der deutsche Aktienmarkt ist mit Gewinnen in das neue Jahr gestartet. Für Zuversicht sorgten sowohl die Hoffnung auf eine baldige Unterzeichnung eines Handelsabkommens zwischen den USA und China als auch die weitere Lockerung der chinesischen Geldpolitik.

Der deutsche Leitindex Dax legte nach einem verhaltenen Start zuletzt um 0,67 Prozent auf 13 338,07 Punkte zu. Der MDax der mittelgrossen Werte gewann 0,77 Prozent auf 28 530,97 Punkte. In Europa stieg der EuroStoxx 50 um rund 1 Prozent.

Nach fast zwei Jahren Handelsstreit zwischen China und den USA steht die Unterzeichnung eines Waffenstillstandes unmittelbar bevor. Der Konflikt der beiden grössten Volkswirtschaften wird zwar mit der für den 15. Januar geplanten Unterzeichnung des ersten Teils eines umfassenden Handelsabkommens nicht beendet sein. Aber die Waffen - immer neue und höhere Strafzölle - sollten damit zumindest bis auf Weiteres schweigen. Chinas Notenbank will mit geringeren Kapitalanforderungen für Banken bei der Kreditvergabe die zuletzt flaue Wirtschaft des Landes zudem stützen.

"Der Dax startet mit einem kleinen Freudensprung in das neue Börsenjahr und Jahrzehnt", schrieb Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. "Aber wie schon im vergangenen Jahr sind es auch diesmal nicht die harten Fakten zum Beispiel in Form von besseren Wirtschaftsdaten, die die Aktienkurse beflügeln." Vielmehr seien es erneut Hoffnungen und Erwartungen, diesmal ausgelöst von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik in China. Damit lebe die Zuversicht aus 2019 weiter, dass die Handels- und Geldpolitik zukünftig zu besseren konjunkturellen Rahmenbedingungen führen wird.

Europaweit notierten in dem freundlichen Umfeld alle Branchen im Plus. Mit die grössten Gewinne verzeichneten die Banken , die oft besonders stark auf konjunkturelle Nachrichten reagieren. Hierzulande gewannen die Aktien der Deutschen Bank an der Dax-Spitze rund 4 Prozent. Klarer Favorit im MDax waren die Anteilsscheine des Wettbewerbers Commerzbank , die um mehr als 5 Prozent ansprangen.

Um knapp 1 Prozent ging es im MDax für die Papiere von Morphosys nach oben. Der Wirkstoffforscher und Antikörperspezialist will eine Zulassung des Mittels Tafasitamab zur Behandlung einer bestimmten Form des Lymphdrüsenkrebses in den USA erreichen./la/jha/