FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die Erholung an den Aktienmärkten begleiten Anleger mit Positionierungen in Fonds mit nachhaltigem Anspruch. Bewegungen in beide Richtungen gibt es in den Bereichen Immobilien und Technologie.

31. Januar 2019. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Die Erholung an den Aktienmärkten nutzen Fondsanleger laut Market Maker sowohl zum Ausstieg als auch zum Einstieg. An das sonst eher starke Januargeschäft reichten die Umsätze in diesem Jahr allerdings nicht, wie Ivo Orlemann von der ICF Bank ausführt.

"Die Tendenz ist uneinheitlich, es fehlten die Impulse", fasst Matthias Präger von der Baader Bank zusammen. Zudem könnten Anleger die möglichen Folgen des eher chaotisch wirkenden EU-Austritts der Briten schwer einschätzen und hielten sich daher vermutlich zurück.

Soziale und ökologische Verantwortung immer wichtiger

Als auffällig beschreibt Orlemann das zunehmende Interesse an Themen wie Ökologie und soziale Standards. Fonds wie der ÖkoWorld ÖkoVision Classic (WKN 974968), Pictet - Water (WKN 933349), NN Global Sustainable Equity - X Cap (WKN 659263), DWS SDG Global Equities (WKN 515246) und Amundi Funds II - Global Ecology (WKN A0MJ48) seien gefragt und landeten unterm Strich in den Depots. Allen gemein ist die Fokussierung auf Aktien von Gesellschaften, die Nachhaltigkeit und gute finanzielle Performance unter einen Hut bringen.

Strengere Regeln für nachhaltige Anlagen

Für Anleger soll es künftig übrigens einfacher werden, die Spreu vom Weizen zu trennen. Die EU-Kommission brachte einen Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen auf den Weg. Zu den zentralen Punkten gehören unter anderem ein einheitliches, nachvollziehbares Klassifizierungssystem, das eine Bewertung nachhaltiger Wirkung ermöglichen soll. Eco-Labels und ESG-Mindeststandards - das Kürzel steht für Environment Social Governance - sollen EU-Bürgern die Auswahl dieser Investments erleichtern. Zudem überarbeiten die europäischen Behörden verschiedene Regelwerke für Finanzinstitute und Unternehmen hinsichtlich der Offenlegungspflichten ESG-relevanter Faktoren.

Technologieaktien ohne klare Tendenz

Auf die teils starken Bewegungen von Technologieaktien reagierten Anleger mal mit Käufen mal mit Verkäufen. "Eine klare Richtung fehlt", berichtet Orlemann. Rege auf beiden Seiten gehandelt, würden die Euro-Versionen des Fidelity Funds - Global Technology Fund (WKNs 921800, A0NGW1) sowie der in Technologie-, Medien- und Kommunikationsunternehmen investierte DNB Fund - Technology (WKN A0MWAN). Tendenziell ging es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 seit Jahresbeginn trotz zwischenzeitlicher Rücksetzer von 6.329 auf 6.807 Punkte nach oben. Damit liegt der Index gut 7 Prozent im Plus.

Uneinheitliche Gemengelage

Publikumsfonds mit deutschen, europäischen und weltweit aufgestellten Unternehmen würden uneinheitlich gehandelt, wie Präger berichtet. Zu- und Abflüsse mit einem Kaufüberhang verbuche der Händler für hiesige Nebenwerte im DWS German Small/Mid Cap (WKN 515240). Deutsche Bluechips im Fondak (WKN 847101) und DWS Deutschland (WKN 849096) seien hingegen überwiegend abgestoßen worden. Zuflüssen etwa beim Morgan Stanley Global Opportunity Fund (WKN A1H6XK) und Credit Suisse Global Security Equity Fund (WKN A1T79B) stünden Verkäufe des DWS Top Portfolio Offensiv (WKN 984801) und Siemens Global Growth (WKN 977265) gegenüber. Asiatisch geprägte Publikumsfonds wie der Comgest Growth Greater China (WKN 756455) käme unterm Strich auf der Kaufseite zum Tragen. Gleichzeitig verabschiedeten sich Investoren vom Baring Hong Kong China Fund (WKN 933583).

Immobilien beliebt

Immobilienfonds belegten wie gewohnt vordere Ränge in der ICF-Umsatzstatistik. "Wir hatten auf beiden Seiten teilweise Orders in großer Stückzahl", präzisiert Orlemann. Zu den gern gehandelten Produkten gehörten der grundbesitz global (WKN 980705) und grundbesitz europa- (WKN 980700). Rege hin und her gehe es darüber hinaus beim hausInvest (WKN 980701) und Deka Immobilien Global (WKN 748361). "Wie sich der Brexit auf in Großbritannien investierten Fonds auswirkt, ist offen."

Mischfonds selektiv gesucht

Neben dem gut gehenden Butter- und Brotgeschäft mit Immobilienfonds macht Orlemann vergleichsweise starke Nachfrage nach dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD) aus. Anleger positionierten sich zudem mehrheitlich in Klassikern wie dem Floßbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430). In Summe aus den Depots herausgekommen sei der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0). Die Performance des früher so beliebten Wertes hinke der Konkurrenz hinterher.

von: Iris Merker

31. Januar 2019, © Deutsche Börse AG

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