Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--In der Tarifauseinandersetzung im Baugewerbe empfehlen die beiden Arbeitgeber-Spitzenverbände, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), den Unternehmen freiwillige Entgeltanhebungen. Das gaben beide Verbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Sie schlagen demnach vor, dass die Tariflöhne und Gehälter ab 1. Mai im Westen um 5 Prozent und im Osten um 6 Prozent angehoben werden sollen. Für die unterste Lohngruppe 1 sei eine Mindestanhebung auf bundeseinheitlich 14 Euro vorgesehen.

Die Ausbildungsvergütungen sollen laut den Angaben im ersten Ausbildungsjahr einheitlich auf 1.000 Euro ansteigen, für die Ausbildungsvergütungen in den zweiten, dritten und vierten Ausbildungsjahren seien unterschiedliche Erhöhungen vorgesehen, die ausnahmslos und deutlich über dem gescheiterten Schlichtungsspruch lägen.

"Die Mitarbeiter sollen nicht unter dem Tarifkonflikt zu leiden haben. Sie haben eine Entgeltsteigerung verdient", so Uwe Nostitz, Vizepräsident des ZDB und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. "Wir haben dabei aber auch Verständnis für die Unternehmen, die aufgrund ihrer schwierigen wirtschaftlichen Situation diese Empfehlung nicht eins zu eins umsetzen können." Die Tarifempfehlung sei eine vorübergehende Lösung, mit der die Arbeitgeber laut den Angaben zeigen wollen, dass sie zu ihren Zusagen und Angeboten stehen. "Wir streben nach wie vor eine schnelle Lösung des Tarifkonflikts an und stehen für entsprechende Gespräche bereit", sagte Jutta Beeke, Vizepräsidentin des HDB und alternierende Vorsitzende der gemeinsamen Verhandlungskommission.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/mgo

(END) Dow Jones Newswires

May 08, 2024 08:24 ET (12:24 GMT)