PARIS/LONDON (awp international) - Mit kräftigen Gewinnen an den Überseebörsen als Impulsgeber haben am Mittwoch die europäischen Aktienmärkte ihre Erholung fortgesetzt. Die kräftigen Verluste in der vergangenen Woche aufgrund der Sorgen um eine rasante Ausbreitung des Coronavirus wurden so inzwischen wett gemacht. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gewann am späteren Vormittag 0,90 Prozent auf 3765,94 Punkte. Sein Minus in der Vorwoche hatte 3,7 Prozent betragen.

Der französische Leitindex Cac 40 legte zuletzt um 0,95 Prozent auf 5991,23 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,65 Prozent auf 7488,40 Zähler.

Weiter treibe die Hoffnung, dass China Fortschritte in der Bekämpfung des Coronavirus mache und ausserdem die heimische Wirtschaft stützen wird, sagten Börsianer. Zudem verwiesen sie darauf, dass wohl einige Marktteilnehmer auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten und nun gezwungen seien, ihre Positionen rasch zu schliessen, um grössere Verluste zu verhindern. Das gebe zusätzlich Auftrieb.

Abgesehen von den Versorgern hatten sämtliche Branchen einen einigermassen guten Lauf. Während der Stoxx Europe 600 Utilities um 0,6 Prozent nachgab, waren die Technologie- und die Rohstoffbranchen die Favoriten mit plus 1,5 und 1,4 Prozent.

In Paris standen die Aktien von Vinci und BNP nach Zahlen im Fokus. Mit Blick auf das operative Ergebnis, den freien Cashflow und die Dividende übertraf der Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci die Erwartungen, wie Analyst Patrick Creuset von Goldman Sachs lobte. Die Aktie sprang an die Cac-40-Spitze mit plus 2,2 Prozent.

BNP Paribas zeigten sich dagegen unauffällig mit plus 0,2 Prozent. Die Grossbank steigerte ihren Gewinn im vierten Quartal wie erwartet. Zugleich wurde das Management aber vorsichtiger hinsichtlich der heimischen Märkte, denn es senkte das Ziel der Eigenkapitalrendite 2020 auf nun 10 Prozent. Bislang war etwas mehr als 10,5 Prozent prognostiziert worden.

In London legten die Papiere von Vodafone um 2,1 Prozent zu und profitierten vom kräftigen Wachstum des Telekomunternehmens im dritten Geschäftsquartal und positiven Aussagen zum weiteren Wachstum im laufenden vierten. IAG gewannen 4,4 Prozent. Aussagen des Managements, dass bislang keine grösseren Auswirkungen durch das Coronavirus spürbar seien, trieben an. Imperial Brands indes brachen nach einer Gewinnwarnung am Ende des "Footsie" um fast 10 Prozent ein.

In der Schweiz legten die Anteile des Siemens -Konkurrenten ABB zuletzt um 2,6 Prozent zu und waren damit der gefragteste Wert im SMI . Zum Handelsstart war es noch abwärts gegangen. Analysten sahen Positives und Negatives im Zahlenwerk des Industriekonzerns. Barclays etwa sprach von soliden Schlussquartalszahlen 2019, die UBS sieht ermutigende Zeichen für eine Stabilisierung der Geschäfte in China.

In Dänemark legten Vestas Wind nach Zahlen moderat zu, während Novo Nordisk nach Umsatzsteigerungen im vergangenen Jahr um deutliche 1,7 Prozent stiegen./ck/mis