WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident mit Gewinnen geschlossen. Der ATX stieg um 0,69 Prozent auf 2684,83 Punkte. Auf Wochensicht legte der Index um 0,42 Prozent zu.

Die Zeremonie zur Vereidigung von Donald Trump zum 45. Präsidenten ist zum Börsenschluss im vollen Gange. Denn aufgrund fehlender Details zu seiner Wirtschaftspolitik sind für Investoren viele Fragen offen. Seine Versprechen von Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur hatten hohe Erwartungen geschürt.

Konjunkturdaten lieferten am Freitag kaum Impulse. Dass die deutschen Erzeugerpreise um ein Prozent zum Vorjahresmonat und somit wie erwartet gestiegen waren, bewegte die Märkte nicht wesentlich. Die Geschäfte des britischen Einzelhandels gingen im Dezember überraschend deutlich zurück.

Bei den österreichischen Einzelwerten rückten Lenzing in den Fokus. Ohne nennenswerte Meldungen stieg der Aktienkurs des oberösterreichischen Faserherstellers um 6,32 Prozent auf 124,45 Euro und machte die Titel zum Spitzenreiter im ATX. Schon am Vortag hatten die Papiere mehr als zwei Prozent an Wert gewonnen und liegen seit Jahresbeginn mit 7 Prozent im Plus.

Die Aktien des Stahlkonzerns Voestalpine notierten bei 39,09 Euro um 1,27 Prozent fester, nachdem die RCB ihr Kursziel für die Papiere von 34,5 Euro auf 41,0 Euro angehoben hatte. Analyst Markus Remis erwartet für die für 9. Februar erwarteten Geschäftszahlen trotz saisonbedingt schwächerer Erlöse ein "anständiges" Quartalsergebnis.

Semperit gaben um 0,07 Prozent nach, obwohl die RCB ihr Votum von "Hold" auf "Buy" erhöht hatte. Grund für die Kaufempfehlung sei die Beilegung des Rechtsstreits mit dem thailändischen Joint-Venture-Partner Sri Trang, erläuterte Analyst Markus Remis. Semperit hatte zur Wochenmitte bekanntgegeben, sich aus der Handschuhproduktion in Thailand zurückzuziehen. Semperit erhält im Rahmen der Beendigung des Gemeinschaftsunternehmens eine einmalige Ausgleichszahlung in Höhe von 167,5 Millionen US-Dollar (rund 157 Millionen Euro).

In der Verlustzone lagen Papiere aus der Immobilienbranche. Buwog verloren 0,75 Prozent auf 21,81 Euro, für S Immo ging es um 1,50 Prozent auf 10,49 Euro abwärts. Immofinanz fielen um 1,38 Prozent auf 1,72 Euro. Die Analysten der Erste Group verwiesen auf einen Rückkauf und eine Neubegebung einer Wandelanleihe.

Kommende Woche steht die Hauptversammlung der Raiffeisenbank International am Programm. Dann wird über die Verschmelzung mit der RZB abgestimmt./mad/bel/APA/stw