MÜNSTER (dpa-AFX) - Die fallenden Preise von Getreide und Milch haben bei Deutschlands zweitgrößtem Agrarhändler für sinkende Erlöse gesorgt. Agravis verzeichnete 2015 einen Rückgang beim Umsatz um 6,8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro, wie die Aktiengesellschaft mit Sitz in Münster und Hannover am Donnerstag mitteilte.

Dafür meldete Vorstandschef Clemens Große Frie ein Plus beim Ergebnis vor Steuern um rund 7,4 Prozent auf 45,1 Millionen Euro. Zum Ergebnis nach Steuern machte das nicht börsennotierte Unternehmen traditionell keine Angaben.

"Wir haben keine Marktanteile verloren, das ist die gute Nachricht", sagte Große Frie, der Ende 2016 aus Altersgründen ausscheidet. Für das laufende Jahr rechnet Agravis mit einem leichten Umsatz-Rückgang. Grund dafür sei der Verkauf von drei Gesellschaften in Norddeutschland an ein Gemeinschaftsunternehmen, das Agravis zusammen mit einem dänischen Partner führt.

Für Agravis arbeiten rund 6300 Mitarbeitern an über 400 Standorten in Deutschland. In mehr als 100 Länder exportiert das Unternehmen. Zusammen mit Partnern aus Dänemark will Agravis auch im Ausland weiter vorsichtig wachsen.

Große Frie hoffe, dass 2016 ein "normales Jahr" werde - ein Jahr also, in dem sich weder Währungsschwankungen noch Ernteausfälle oder Preisschwankungen auf das Geschäft auswirkten. "Dann rechnen wir mit einem leichten Umsatz-Minus auf 6,7 Milliarden Euro und einem Gewinn vor Steuern von 48 Millionen Euro", sagte der Vorstandschef./lic/DP/stb