BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Exporte nach Japan haben seit dem Inkrafttreten eines Handelsabkommens mit Tokio vor einem Jahr deutlich zugenommen. In den ersten zehn Monaten seit dem 1. Februar 2019 habe die EU 6,6 Prozent mehr Waren nach Japan geliefert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Im Durchschnitt der drei vergangenen Jahre lag der Zuwachs bei bescheideneren 4,7 Prozent. Die Japaner steigerten ihre Ausfuhren nach Europa von Februar bis November 2019 um 6,3 Prozent.

Manche Waren legten deutlich stärker zu als diese Durchschnittswerte: So wuchs der europäische Wein-Export nach Japan um 17,3 Prozent, der von Getränken insgesamt um 20 Prozent, wie die Kommission unter Berufung auf Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat mitteilte. Bei Tee steigerten die Europäer ihre Ausfuhren in das traditionelle Teetrinkerland sogar um fast 40 Prozent.

Die höchsten Zuwächse verzeichneten die EU-Ausfuhren von gefrorenem Rindfleisch (plus 221 Prozent), Milch und Sahne (plus 120,7 Prozent) sowie Babykleidung und -accessoires (plus 108,3 Prozent). Europas Butterexporte nach Japan stiegen um knapp 48 Prozent, die Ausfuhr von Sonnenblumenkernen um fast 40 Prozent. Die Ausfuhr von Elektromaschinen stieg den Angaben zufolge um 16,4 Prozent, die von Telefongeräten und Zubehör um 69 Prozent.

Im Jahr 2018 hatte die EU aus Japan Waren im Wert von 70,5 Milliarden Euro bezogen. Umgekehrt wurden Produkte für 64,8 Milliarden Euro aus der EU nach Japan exportiert. Mit ihrem Abkommen, das vor einem Jahr in Kraft trat, haben beide Seiten eine Reihe von Handelshemmnissen abgebaut. Zölle wurden abgeschafft oder gesenkt - für bestimmte Rindfleischprodukte etwa sollen sie über einen Zeitraum von 15 Jahren von 38,5 auf 9 Prozent sinken./ff/DP/fba